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Schulische und außerschulische Bildungssituation - Deutsches ...

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menhang mit individuellen <strong>und</strong> institutionellen Gegebenheiten verweisen<br />

(vgl. Leichsenring u.a. 2010). Zu den Faktoren, die das Risiko eines Studienabbruchs<br />

speziell bei Personen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> erhöhen, gibt<br />

es bisher jedoch kaum wissenschaftliche Untersuchungen (vgl. Meinhardt/<br />

Zittlau 2009).<br />

Führt man sich aber vor Augen, dass die drei Hauptmotive des Studienabbruchs<br />

bei deutschen Studierenden Leistungsprobleme (20%), Probleme<br />

mit der Finanzierung (19%) <strong>und</strong> mangelnde Studienmotivation (18%) sind<br />

(vgl. Heublein u.a. 2010b, S. IV) <strong>und</strong> dass Studierende mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

häufiger von finanziellen Schwierigkeiten betroffen sind (vgl. Abschnitt<br />

3.3.2.7), dann darf angenommen werden, dass bei Letzteren finanzielle<br />

Gründe beim Verlassen der Hochschule eine wichtige Rolle spielen.<br />

Auch die Tatsache, dass Studierende mit Migrationshintergr<strong>und</strong> häufiger<br />

einer Erwerbstätigkeit nachgehen (müssen), wirkt sich wohl nachteilig auf<br />

die Studienleistungen aus <strong>und</strong> erhöht das Risiko eines Studienabbruchs,<br />

speziell in den neuen Studiengängen, die sich durch hohe <strong>und</strong> verdichtete<br />

Studienanforderungen auszeichnen (vgl. ebd., S. 143).<br />

Überdurchschnittlich hoch fallen die Abbruchquoten z.T. in den Natur-<br />

<strong>und</strong> Ingenieurwissenschaften sowie in den Wirtschafts-, Sprach- <strong>und</strong> Kulturwissenschaften<br />

aus (vgl. ebd., S. IV). Wie in Abschnitt 3.3.2.2 dargestellt,<br />

fällt auch der Anteil der Studierenden mit Migrationshintergr<strong>und</strong> speziell in<br />

den Ingenieurwissenschaften sowie Rechts- Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften<br />

etwas höher aus als der entsprechende Anteil der deutschen Studierenden.<br />

3.3.2.7 Finanzierung des Studiums<br />

Zwar verfügen Studierende mit Migrationshintergr<strong>und</strong> monatlich über etwas<br />

höhere Einnahmen als Studierende ohne Migrationshintergr<strong>und</strong> (832<br />

vs. 810 Euro), jedoch unterscheiden sich die Einnahmequellen teilweise<br />

erheblich. So werden weniger Studierende mit als ohne Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

von ihren Eltern unterstützt, der Betrag der elterlichen Unterstützung<br />

fällt erheblich geringer aus (387 vs. 450 €) (vgl. Tabelle 8) <strong>und</strong> damit<br />

auch der Eltern-Zuschuss zu den monatlichen Einnahmen (vgl. Abbildung<br />

59). Von den Studierenden mit Migrationshintergr<strong>und</strong> nimmt deswegen ein<br />

größerer Anteil eine Förderung nach dem B<strong>und</strong>esausbildungsförderungsgesetz<br />

(→BAföG) in Anspruch oder trägt mit dem eigenen Verdienst zum<br />

Lebensunterhalt bei.<br />

Doch auch hier gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen den Gruppen<br />

der Studierenden mit Migrationshintergr<strong>und</strong>: So werden deutlich mehr<br />

Studierende mit doppelter Staatsangehörigkeit <strong>und</strong> deutsche Studierende<br />

mit mindestens einem ausländischen Elternteil von ihren Eltern finanziell<br />

unterstützt als dies bei eingebürgerten Studierenden oder bei Bildungsinländerinnen<br />

<strong>und</strong> -inländern der Fall ist (vgl.<br />

). Studierende mit doppelter Staatsbürgerschaft erhalten durchschnittlich<br />

über die Hälfte ihrer monatlichen Einnahmen von ihren Eltern, während<br />

dieser Anteil bei eingebürgerten Studierenden nur halb so groß ist (vgl. Abbildung<br />

59). Bei Letzteren liegt hingegen die BAföG-Quote deutlich höher<br />

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