Diplomarbeit ohne bsp druckversion - Rudolf Merkel
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2.3.3 Prostata und Samenstrang<br />
Die Prostata hat ca. die Grösse einer Kastanie. Sie liegt unterhalb der Blase und<br />
grenzt an die mittlere Beckenbodenschicht. Sie umschliesst die Harnröhre zirkulär<br />
und ist mit der Blase verwachsen. Ihre hintere Fläche liegt dem Darm eng an. Die<br />
Ausgänge der Prostata münden in die Harnröhre.<br />
In der Prostata befinden sich Drüsengänge mit Bindegewebe und Muskelzellen. Sie<br />
wird von einer festen Kapsel umschlossen.<br />
Die Prostata bildet einen Teil der Samenflüssigkeit. Beim Samenerguss zieht sich die<br />
glatte Muskulatur der Prostata zusammen und presst so das Sekret der Drüsenteile<br />
in Richtung prostatische Harnröhre aus. Der andere Teil der Samenflüssigkeit wird in<br />
den Blässchendrüsen (Samenblase) gebildet.<br />
Die Prostata hat Einfluss auf den M. obturatorius internus sowie direkt auf die<br />
gesamte Muskulatur des Beckenbodens.<br />
Über den M: levator prostatae besteht eine Verbindung zum Os coccygis.<br />
Der Samenstrang verläuft auf seinem Weg vom Hoden zur Prostata durch den<br />
Leistenkanal. Vor der Geburt wandern die Hoden durch den Leistenkanal aus der<br />
Bauchhöhle in den Hodensack.<br />
2.3.4 Blase und Harnröhre<br />
Der Verschlussmechanismus des Blasenhalses wird vom Spannungszustand und<br />
der Position der Blase sowie verschiedenen Strukturen an ihrem Grund geregelt. Der<br />
Druck der Harnröhre hängt davon ab, ob glatte und gestreifte Muskeln,<br />
Druckausgleich und Gefässversorgung gut funktionieren. Schon bei kleinsten<br />
Restriktionen, wenn die Beweglichkeit des Blasenhalses nur um 1-2mm<br />
eingeschränkt ist, kann es beispielsweise zu Stressinkontinenz kommen. Unter<br />
Ruhebedingungen liegt der Druck in der Urethra weit unter seinem Höchstwert.<br />
J. P. Barral schreibt von Erkenntnissen, dass Verwachsungen oder<br />
Bindegewebsschwäche der Blasen- und ganzen Beckenbodenregion unerwünschte<br />
Folgen haben können:<br />
• Die Urethra ist nur noch eingeschränkt längs dehnbar.<br />
• Das Perineum kann einwirkende Kräfte weniger gut auffangen, bzw. die<br />
Urethra verstärken.<br />
• Das schwammartige Periurethralgewebe verliert seine Funktionsfähigkeit.<br />
• Die Sphinkter erfüllen nicht mehr länger ihre Verschlussfunktion.<br />
• Verspannungen von Muskeln oder Bändern können Schmerzen und häufigen<br />
Harndrang hervorrufen.<br />
Das Trigonum vesicae, ein dreieckiges Feld am Blasengrund zwischen der<br />
Einmündung der Harnleiter und dem Abgang der Harnröhre, in dem die Schleimhaut<br />
fest mit der Muskulatur verbunden ist und die Vagina haben den gleichen<br />
embriologischen Ursprung. Sie haben die gleiche Wanderung hinter sich. Beide sind<br />
sehr stark hormonabhängig. Auch der Venenplexus im Blasenbereich unterliegt<br />
hormonellen Einflüssen. Vor allem der Plexus am Blasenhals- Urethra- Übergang ist<br />
empfindlich und wichtig für die Aufrechterhaltung der Kontinenz.<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> von Julia Aenishänslin, Abschluss April 2010<br />
Schule für CSO, R. <strong>Merkel</strong><br />
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