Diplomarbeit ohne bsp druckversion - Rudolf Merkel
Diplomarbeit ohne bsp druckversion - Rudolf Merkel
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Filum durae matris spinalis) dorsal auf Höhe des zewiten Sakralwirbels, verlässt es<br />
durch den Hiatus sacralis das Sacrum und setzt schliesslich am dorsalen Periost des<br />
ersten Steissbeinwirbels an. Embryonal ist das Filum terminale noch an der Haut<br />
über dem Steissbein, später nur noch an seiner Rückfläche befestigt. Somit lässt<br />
also auch ein Zusammenhang zwischen den Diaphragmata des Beckens und der<br />
Meningen herstellen.<br />
5.4 Einflüsse auf die Funktion der Beckendiaphragmata<br />
Die Positionen des Os sacrale und des Os coccygis sind wichtig für die ligamentären,<br />
nervalen und zirkulatorischen Verbindungen zum Beckenboden. Über Bänder ist, wie<br />
oben beschrieben, beispielsweise der Uterus mit dem Kreuzbein verbunden.<br />
Spannungen und Dysfunktionen können die Funktionalität gegenseitig beeinflussen.<br />
Fehlstellungen des Os sacrum übertragen sich sowohl auf die Ilia als auch auf das<br />
Os occipitale und die Schädelbasis, und umgekehrt.<br />
Die Stellung des Os pubis kann sich ungünstig auf den Beckenboden auswirken. Bei<br />
veränderter Position des Schambeins oder der Sitzbeinhöcker (z. B. bei erhöhtem<br />
Tonus der vorderen Bauchmuskulatur oder Dysfunktion der benachbarten Gelenke)<br />
kann es zu Ungleichgewicht und zu einer Insuffizienz der Beckendiaphragmata<br />
kommen.<br />
Die Position und Funktion der Articulatio coxo-femoralis ist bedeutsam für die<br />
muskulären Verbindungen (pelvitrochanterische Muskeln). Zudem kann das<br />
Hüftgelenk über den Verlauf der Kraftlinien die Biomechanik des Kreuz-, Steiss- und<br />
Schambeins beeinflussen.<br />
Entzündungen der Beckenorgane, Vernarbungen oder Entbindungen oder eine<br />
Ptose der Verdauungsorgane können zu einer verstärkten Belastung des<br />
Beckenbodens führen.<br />
Schliesslich können auch Beeinträchtigungen der statischen Funktion des<br />
thorakolumbalen Diaphragmas (Zwerchfell) verstärkt Kräfte auf den Beckenboden<br />
ausüben. Über seine faszialen Verbindungen hat der M. iliopsoas einen wichtigen<br />
Einfluss auf die Funktion der Beckendiaphragma: Er ist von der Fascia iliaca umhüllt<br />
und cranial mit der Faszie des Zwerchfells verbunden. In ihr setzt sich die Fascia<br />
abdomis fort. Kaudal strahlt die Fascia iliaca in die Fascia pelvis parietalis ein.<br />
Fasziale Spannungen können also auch auf diesem Weg vom Zwerchfell auf die<br />
Hüfte und umgekehrt übertragen werden. Ausserdem steht die Fascia iliaca mit den<br />
Nieren und den Uretern, auf der rechten Seite mit dem Zäkum und Appendix und auf<br />
der linken mit dem Colon sigmoideum in Kontakt.<br />
Ebenfalls können Mobilitäts- und Motilitätseinschränkungen der Schädelknochen<br />
über die Verbindung durch die Dura spinalis einen Einfluss auf die Wirbel, das<br />
Sacrum und die Beckenknochen und das ganze faszial-muskuläre System darum<br />
herum haben.<br />
Wie oben bereits beschrieben, sind sich Mundboden und Beckenboden von Aufbau<br />
und Struktur her sehr ähnlich und üben einen grossen Einfluss auf einander aus.<br />
Michaels Holin weist in den Kursunterlagen über die Grundlagen der CSO in der<br />
Schwangerschaft auf den Zusammenhang von Kiefer, Mundraum und Zunge in der<br />
Schwangerschaft hin:<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> von Julia Aenishänslin, Abschluss April 2010<br />
Schule für CSO, R. <strong>Merkel</strong><br />
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