Heft 1 /2007
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GATWU - Forum, Nr. 1/<strong>2007</strong> Seite 25<br />
Verbesserung der Kenntnisse allgemein, nach zeitgemäßem Projektunterricht, gemeinsamem<br />
Kernunterricht für die Naturwissenschaften, notwendigen Inhaltsvermittlungen in unserem<br />
Fachkomplex … und und und…wird durch einen konzentrierten Ansatz noch immer nicht<br />
entsprochen .<br />
Ich meine, nach nun 30 Jahren schulpädagogischer und bildungspolitischer Arbeit für das<br />
Lernfeld Arbeitslehre ist es an der Zeit, curriculare Aussagen zu ihrer Sicherung an die Platzierung<br />
als Fach in der Stundentafel zu binden.<br />
Die sehr verdienstvolle Arbeit an der Formulierung eines KERNCURRICULUMS für das<br />
Lernfeld bedarf m. E. der Ergänzung um die Forderung nach einem festen Ort dieser Inhalte<br />
in den Stundentafeln aller Schulformen des Sekundarbereichs I. Erst mit der Formulierung einer<br />
solchen Forderung erfährt das Anliegen die erforderlichen weiteren schulpädagogischen<br />
und bildungspolitischen Gestaltungsperspektiven.<br />
Prof. Kledzik, OBE , HonFCP, Ltd. OSCHR.a.D.<br />
Stellungnahme Institut Berufliche Bildung und Arbeitslehre<br />
an der TU Berlin<br />
Im KecuBHTW beschreiben Vertreter von Teildomänen, was ein Jugendlicher eigentlich lernen<br />
sollte. Sie tun dies mit einer gewissen Plausibilität, was angesichts konkurrierender normativer<br />
Vorstellungen von Bildung nicht selbstverständlich ist.<br />
„Domänen“ verdrängen den Begriff „Fächer“, denn dieser hat den Beigeschmack des Schubladendenkens.<br />
Domänen wollen offener sein, sie wollen die Welt nicht fachsystematisch parzellieren,<br />
sondern mehrperspektivisch verstehen. Also Domänen kann man nur als ein Stück<br />
Aufklärung begrüßen. Was aber weist über Teildomänen hinaus, es muss ja noch eine Art<br />
Metadomäne geben. Das KecuBHTW sagt es zwar nicht, aber es drängt sich geradezu auf: die<br />
Metadomäne kann eigentlich nur Arbeitslehre heißen.<br />
Die Teildomänen heißen laut KecuBHTW Technik, Haushalt, Wirtschaft und Beruf. Hier<br />
muss man unterscheiden zwischen den Schulstrukturen, innerhalb derer Fächer gleichen Namens<br />
im Laufe der Jahre curricular etabliert wurden, und der Wirklichkeit.<br />
Wir wenden uns der Wirklichkeit zu: Jeder nutzt täglich Technik, und zwar in einer ziemlichen<br />
Bandbreite. Einen Haushalt effektiv und sinnerfüllend führen zu können, ist eine tägliche<br />
Herausforderung. Jeder nimmt als Produzent oder Dienstleister und Konsument am Wirtschaftsleben<br />
teil. Einen Beruf mag man erlernt haben oder nicht; Einkommen wird immer<br />
häufiger auf unterschiedlichste Weise erzielt.<br />
Auf diesen hier nur skizzenhaft umrissenen Mix aus täglicher Lebensbewältigung wird die<br />
Jugend entweder durch fachsystematische Lehrgänge vorbereitet oder durch Projekte, die den<br />
Versuch unternehmen, größere Zusammenhänge abzubilden.<br />
Beobachtet man die Schulwirklichkeit in den Teildomänen, so stellen wir fest: Die Jugendlichen<br />
erfahren kaum, wie wirtschaftliches Kalkül den Technikeinsatz beeinflusst, und umgekehrt,<br />
welche Anpassungszwänge Technik auf Wirtschaft ausübt. Sie erfahren eher nicht, welche<br />
Technik die Hausarbeit fördert, noch welche sie entwertet. Sie lernen selten, den Beruf als<br />
verbindendes Element zwischen Technik, Wirtschaft und Haushalt zu erkennen. Kurzum, die<br />
Teildomänen haben eher eine Tendenz zur inhaltlichen Versäulung als zur Vernetzung.<br />
Jugendliche sollen die Komplexität der Arbeitswelt verstehen, und zwar nicht analytisch beschreibend,<br />
sondern handelnd in schulischen Situationen mit Realitätsnähe. Da ist das Leitbild<br />
nicht der kleine Ingenieur, nicht die Hauswirtschaftsmeisterin, nicht der Diplom- Handelslehrer<br />
und auch nicht der Berufssoziologe. Das integrative Fach Arbeitslehre kann mit