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Heft 1 /2007

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GATWU - Forum, Nr. 1/<strong>2007</strong> Seite 49<br />

und Handlungsalternativen zu entwickeln.<br />

Die Unterrichtshilfe-Finanzkompetenz ist<br />

sehr ansprechend gestaltet und enthält neben<br />

Literaturhinweisen viele Materialien für<br />

Lehrer und Schüler.<br />

Die Berliner Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

e.V. hat Projekte zur Schuldenprävention<br />

bei Jugendlichen im Alter von 15 - 20<br />

Jahren entwickelt. Die Materialien sollen<br />

keine Konsumerziehung darstellen, sondern<br />

die Jugendlichen mit Kompetenzen für den<br />

Alltag ausstatten. Dazu zählt insbesondere<br />

der Umgang mit Mobiltelefonen sowie die<br />

Haushalts- und Budgetplanung. Das Haushaltsplanspiel<br />

„Was was kostet“ handelt von<br />

der Comicfigur Andy, die von zu Hause auszieht<br />

und mit den Kosten des Selbständigseins<br />

konfrontiert wird. Die Schüler sollen<br />

versuchen die Ausgaben von Andy für Haushalt<br />

und Freizeit einzuschätzen. Sie tragen<br />

die Werte in eine Liste und vergleichen ihre<br />

Werte mit den tatsächlichen Ausgaben. Nach<br />

einem zweiwöchigen Abstand, der den Schülern<br />

Gespräche mit den Eltern über das Thema<br />

ermöglichen soll, werden die Erfahrungen<br />

und Fragen der Schüler aufgegriffen.<br />

Das Spiel eignet sich sehr gut für den Einsatz<br />

im Unterricht, da es einfach einzusetzen ist<br />

und die Schüler zu einem motivierten Arbeiten<br />

anregt.<br />

Das Medienpaket „safety1“ 27 zur sozialen<br />

und privaten Vorsorge stammt von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugend und Bildung e. V.<br />

und dem Informationszentrum der deutschen<br />

Versicherer „Zukunft klipp + klar“. Es besteht<br />

aus einer Internetplattform, einem jährlich<br />

aktualisierten Schülermagazin sowie<br />

Lehrerhandreichungen. Das Angebot richtet<br />

sich an Schüler der achten Klasse bis zum<br />

Berufsstart. Es berücksichtigt die Tatsache,<br />

dass in Zukunft sich der Staat aus der sozialen<br />

Schutzfunktion zurückziehen wird und<br />

die Schüler bereits früh lernen, Eigenverantwortung<br />

zu übernehmen. Den Schülern werden<br />

Grundlagen und Strukturen der staatlichen<br />

und privaten Versicherungssysteme und<br />

27 www.safety1st.de<br />

der Altersvorsorge vermittelt. Außerdem<br />

werden die Versicherungen als Arbeitgeber<br />

dargestellt. Das Angebot ist sehr jugendgerecht<br />

gestaltet und motiviert die Schüler zur<br />

Auseinandersetzung mit der Thematik. Kritisch<br />

anzumerken ist, dass die Literatur überwiegend<br />

vom GDV stammt, so dass die<br />

Objektivität der finanziellen Allgemeinbildung<br />

nicht gewährleistet ist.<br />

Die Konzepte und die Forderungen von Politikern<br />

zeigen, dass ein Lernbedarf hinsichtlich<br />

des Umgangs mit Geld und Konsum<br />

festgestellt und anerkannt wurde. Ein Blick<br />

auf das deutsche Schulsystem zeigt jedoch,<br />

dass die finanzielle Allgemeinbildung bislang<br />

nicht den Stellenwert einnimmt, den sie<br />

aus bildungstheoretischen Erwägungen haben<br />

sollte.<br />

In den Schulen überwiegen Projekte zur ökonomischen<br />

Bildung, Planspiele zur Unternehmensgründung<br />

oder Börsenspiele. Die<br />

einzelnen Maßnahmen an den Schulen sind<br />

wichtig; sie sind jedoch nicht ausreichend,<br />

um der Notwendigkeit einer finanziellen<br />

Allgemeinbildung gerecht zu werden. Bislang<br />

gibt es noch keine Einigung darüber, in<br />

welchem Rahmen die Inhalte an den Schulen<br />

unterrichtet werden sollen. In vielen Untersuchungen<br />

wird das Fach Arbeitslehre als<br />

Träger dieser geforderten Bildung nicht in<br />

den Blick genommen. Dabei bietet sich Arbeitslehre<br />

als das Schulfach an, in dem finanzielle<br />

Allgemeinbildung verankert werden<br />

kann. Ein Grundanliegen des Fachs ist<br />

die Vorbereitung der Schüler auf die Lebenswirklichkeit<br />

in Erwerbsleben sowie Privatleben.<br />

Zu den Problemen der Lebenswirklichkeit<br />

zählt insbesondere der Umgang mit<br />

den privaten Finanzen. Meiner Examensarbeit<br />

lag der Rahmenplan von 1999 zugrunde,<br />

daher sind die Ergebnisse der Untersuchung<br />

des Rahmenplans nicht mehr aktuell. Der<br />

neue Rahmenlehrplan beinhaltet Elemente<br />

der finanziellen Allgemeinbildung. Es wäre<br />

allerdings zu prüfen, inwieweit die geforderten<br />

Inhalte und Ziele umgesetzt worden sind.<br />

Die finanzielle Allgemeinbildung stellt im<br />

Übrigen eine Chance für das Fach Arbeits-

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