Heft 1 /2007
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GATWU - Forum, Nr. 1/<strong>2007</strong> Seite 29<br />
- das Erkennen operationaler Zahlenverhältnisse im Umgang mit Symbolen und Symbolverknüpfungen<br />
- perspektivisches und mehrdimensionales Darstellen und Planen<br />
- Abwicklungen, Schnittverläufe<br />
• durch Entwicklung von transferfähigen ORIENTIERUNGSMUSTERN für das Öffnen<br />
neuer Lernräume<br />
- über den Ausbau von Wahrnehmungserfahrung und Bewusstseinserweiterung<br />
- über ganzheitlich basierenden Transfer zur erweiterten ARTIKULATIONS-, PLA-<br />
NUNGS-, VERGLEICHS-, URTEILS- und GESTALTUNGSFÄHIGKEIT:<br />
Die Schule von heute für morgen kann sich nicht auf ein fachwissenschaftliches Gegenstandspuzzle<br />
gründen. Sie braucht transfergeeignete nachhaltig wirkende Fähigkeiten, beispielsweise<br />
das Entwickeln von Vorstellungsvermögen, erwachsen aus ganzheitlich gesamtorganischer<br />
Erfahrung. Die Schule darf den Lernenden nicht einer virtuellen Realität überlassen,<br />
die die immer gleichen Bilder und Vorstellungen mit der stets gleichen flachen Wahrnehmungs-<br />
und Vergleichsstruktur vor immer ähnlichen Kulissen liefert. Der Reformbereich<br />
„Arbeitslehre“ erlaubt über die Dinglichkeit seines Unterrichtes eine gesamtorganische Erfahrungsqualität,<br />
die sich in einem natürlichen, den ganzen Menschen bestimmenden Lebensraum<br />
vollzieht. Ein hier erwachsendes Vorstellungsvermögen ist wahrnehmungsreicher und<br />
lässt mehr Kreativität, gesicherte Artikulation und tragende Abstraktion zu.<br />
Die oben angedeuteten Kriterien und Merkmale des ganzheitlichen neurobiologisch begründeten<br />
Lernprozesses in der Arbeitslehre sollen der Komplexität einer künftigen Lebensanforderung<br />
entsprechen. Die im „Kerncurriculum“ aufgeführten „Basiskompetenzen, IT - Kompetenzen,<br />
kommunikativen fremdsprachlichen und interkulturellen Kompetenzen“ müssen<br />
schon in curricularen Planungskonzepten lernprozessorientiert in integrative Selbstlernmöglichkeiten<br />
aufgeschlüsselt werden. Nicht durch methodische Hinweise allein, sondern durch<br />
Ausweisung polyvalenter Lernsequenzen, die einen gesamtorganisch zu erfahrenden Selbstlernprozess<br />
zulassen. In der Teildomänenkompetenz „Haushalt des Kerncurriculums“ profitiert<br />
der Adressat schulischer Bemühungen von Eigenerfahrungen in Kompetenzbereichen<br />
wie Lebensstil, persönliches Ressourcenmanagement und individueller Sozialerfahrung im<br />
familiären Bereich. Hier sind didaktisch tragende Elemente des „Kerncurriculums“ erkennbar,<br />
wenn sie aus dem Teil der Domänenkompetenz „Wirtschaft“ individuelle und soziale ökonomische<br />
Probleme und das Bewerten und Mitgestalten einschließen. Im Inhaltsfeld „Haushalt“<br />
überzeugt ein integrativer Ansatz und sollte in einer Verbindung zwischen Haushalts- und<br />
Haustechnik zur Teildomänenkompetenz Technik lernprozessorientiert auch technische Sachsysteme<br />
und Prozesse aufnehmen.<br />
Die Teildomänenkompetenz Technik scheint formal und abgehoben von der curricularen Ausgangssituation<br />
des Adressaten.. Die Struktur technischen Handelns und die Beherrschung von<br />
fachpraktischen Grundfertigkeiten, wie es das Kerncurriculum fordert, lässt einen Bezug zu<br />
polyvalenten Projekten nicht erkennen. Und warum ist das Inhaltsfeld „Unternehmen“ nicht<br />
integrativ eingebettet in Arbeitsplatzerkundungen, Betriebspraktika und in die Herstellung<br />
schülereigener Produkte? Auch die Kriterien der Produktivität, Rentabilität, Effizienz und<br />
Partizipation geraten so wie auch die Bereiche Mitbestimmung und Arbeitsablaufplanung in<br />
die Gefahr des rein Kundlichen.<br />
Das Kapitel „Kompetenzorientierte Unterrichtsgestaltung“ macht den Austausch über den<br />
lernprozessorientierten Unterricht ganzheitlicher Art gut möglich. Anmerkungen zur Selbststeuerung,<br />
zur Förderung der Problemlösungsfähigkeit und der Kompetenzentwicklung durch