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Heft 1 /2007

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GATWU - Forum, Nr. 1/<strong>2007</strong> Seite 26<br />

viel Engagement erreichen, dass junge Menschen reflektierte Arbeitserfahrungen auf verschiedenen<br />

Feldern machen, die ihre Urteilsfähigkeit schärfen. Das ist manchen zu wenig, in<br />

Wahrheit ist es sehr viel.<br />

Der Studiengang Arbeitslehre hat sich in fast vier Jahrzehnten weiter entwickelt. Anfangs<br />

konnte man drei Partikularfächer studieren (Technik, Haushalt, Wirtschaft), deren Integration<br />

der Schulpraxis des Faches Arbeitslehre überlassen blieb - was eher selten funktionierte.<br />

Nach einigen Jahren wurde das Studium auf zwei Qualifizierungsstränge verteilt. Auch die<br />

lebten in der Schule unterschwellig fort. Jetzt ist es mit der Einführung der Bachelor- / Masterstudien<br />

gelungen, dem Prinzip „ein Schulfach - ein Studiengang“ zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Zurück zur Ausgangsfrage: Das KecuBHTW wird hoffentlich nicht in der Weise missverstanden,<br />

dass die so genannten Teildomänen sich in irgendeiner wundersamen Weise zu einer<br />

integrativen Lehrerbildung mit entsprechendem Schulfach entwickeln würden.<br />

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr in Zeiten des Ringens um Stundentafelanteile ist die,<br />

dass die Schulbürokratie eine Stunde Technik in Klasse 7 empfiehlt, eine Stunde Wirtschaft<br />

in Klasse 8 usw. Das Integrationsfach Arbeitslehre braucht einen gesicherten Stundenanteil in<br />

jeder Jahrgangsstufe der Sekundarstufe I.<br />

Für das Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre an der TU Berlin haben dem<br />

Text zugestimmt:<br />

Josephine Barbe, Günter Eisen, Karin Groth, Prof. Dr. Wilfried Hendricks, Michael Jancer,<br />

Simone Knab, Prof. Ulrich J. Kledzik OBE, Kristina Köhnlein, Prof. Rainer Nitsch, Prof.<br />

Klaus Schneidewind, Prof. Dr. Ralf Kiran Schulz, Prof. Dr. Heiko Steffens, Prof. Dr. Wolfgang<br />

Wenig<br />

Klaus Schneidewind:<br />

Lernen als Geschehenseinheit - Kern curricularer<br />

Planung. Appellativer Impuls zum Reformbemühen<br />

„Kerncurriculum“<br />

Dank an die Kolleginnen und Kollegen, die sich in einer Zeit des Reformstillstandes aufgemacht<br />

haben, dem Reformfeld „Arbeitslehre im weitesten Sinne“ einen Impuls zu geben. Die<br />

motivierende Kraft zur Vorlage eines sogenannten Kerncurriculums liegt allein darin, das sich<br />

Kolleginnen und Kollegen aus nahezu allen Bundesländern als Konzeptionäre und als „Erstunterstützer“<br />

gefunden haben. Das ermöglicht einem alten „Arbeitslehre“-Gaul, seine auf narbenreiche<br />

Erfahrung gestützte Einschätzung in die Vorlage „Kerncurriculum“ einzubringen.<br />

Erfahrungen, die zurückgehen auf die curriculare Arbeit an den überregionalen Dortmunder<br />

Bildungsplänen 1966 und der breiten NRW-Lehrplankonzeption, dem Blauen Wunder, dem<br />

Lehrplankonzept, das den Anregungen des Deutschen Ausschusses folgend bemüht war, der<br />

„Hinführung zur Arbeits- und Wirtschaftswelt“ als curriculares Achsenstück zwischen allgemeiner<br />

und beruflicher Bildung eine Chance zu geben. Wolfgang Klafki hatte sich neben der<br />

Leitung des gesamten Lehrplanwerkes die Führung dieser Kommission persönlich vorbehalten.<br />

Von der berufspädagogischen Seite waren es Karl Wilhelm Stratmann und Hermann<br />

Schmidt, von der allgemeinbildenden Seite Elisabeth Rehermann, Wolfgang Klafki und Klaus<br />

Schneidewind. Wirtschaft, Haushalt und Technik sollten als curriculares Zentralstück in die<br />

Stundentafel der Hauptschule als weiterführende Bildungsstätte einziehen und als Bindeglied<br />

zum beruflichen Bildungswesen wirken. Der Versuch eines Trimesterplans als Organisationsform<br />

mit einem Stundenanteil von vier Wochenstunden konnte sich im Schulalltag nicht

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