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Familien stärken Zusammenleben gestalten - Evangelische ...

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te machen den Glauben erfahrbar und erlebbar<br />

und überspringen kreativ unterschiedliche Kulturen<br />

der Generationen. Kindergärten weiten ihre<br />

Ganztagsangebote aus, zum großen Teil öffnen<br />

sie sich für Kleinkinder. Schulen unterstützen mit<br />

einem Bildungsprofil auf der Basis des christlichen<br />

Menschen- und Weltbildes die Suche nach<br />

Identität und Werteorientierung. <strong>Familien</strong>bildung<br />

und Erziehungsberatung <strong>stärken</strong> Eltern in<br />

ihrer ihren Kompetenzen. Diakoniestationen und<br />

Hospizvereine stehen zur Seite, wenn pflegebedürftige<br />

Menschen zu Hause von Angehörigen<br />

betreut werden. Dies alles geschieht schon in<br />

Gemeinden und Kirchenkreisen, in der Landeskirche<br />

und den Werken, und es verdient, weiter<br />

ausgebaut zu werden. Zugleich sind Gesellschaft,<br />

Staat und Wirtschaft in der Verantwortung, Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, in denen <strong>Familien</strong><br />

ihrer Gestaltungsaufgabe nachkommen können.<br />

Ein besonderes Augenmerk gilt der sozialen Verpflichtung.<br />

Kinder dürfen kein Armutsrisiko sein!<br />

Und eine Gesellschaft, in der Bildungschancen<br />

vom sozialen Status abhängen, verspielt leichtfertig<br />

ihre Zukunft.<br />

Die „Rückkehr der Familie“ hat also guten Grund.<br />

Es ist das(!) Zukunftsthema. Wenn die Kirche<br />

das Thema aufgreift, geschieht das auch in dem<br />

Bewusstsein: <strong>Familien</strong> gehören durch den Glauben<br />

zur großen „Familie Gottes“. Daraus erwächst<br />

die Aufgabe, <strong>Familien</strong> zu <strong>stärken</strong> und vor Ort das<br />

<strong>Zusammenleben</strong> zu <strong>gestalten</strong>.<br />

biblische leitbilder<br />

In der mobilen, medienorientierten Gesellschaft<br />

fällt es Eltern zunehmend schwer, Wege aufzuzeigen,<br />

Gewissheiten zu vermitteln, Grenzen<br />

zu setzen und Freiheit zuzumuten. Gleichzeitig<br />

wird von Kindern erwartet, sich frühzeitig selbst<br />

zu orientieren. Umso wichtiger ist es, tragfähige<br />

Muster zu finden, an denen wir entdecken können,<br />

was <strong>Familien</strong> brauchen und wie sie gestärkt<br />

werden können.<br />

<strong>Familien</strong> <strong>stärken</strong> – <strong>Zusammenleben</strong> <strong>gestalten</strong><br />

Der Begriff Familie kommt in der Bibel nicht<br />

vor. Ein weiteres Indiz, dass Formen familialen<br />

Lebens ständig im Wandel sind. Der Sache nach<br />

ist häufig vom „Haus“ (hebr. bajit, gr. oikos) die<br />

Rede, dem geschützten Raum, der das menschliche<br />

<strong>Zusammenleben</strong> ordnet und ermöglicht. Der<br />

Bedeutungsübergang von der festen Wohnstätte<br />

zur dynamischen Lebensgemeinschaft ist ebenso<br />

charakteristisch wie die Weiterentwicklung<br />

des „Hauses“ zur Gemeinde, zur „familia dei“.<br />

Auch wenn ein klares biblisches Gegenüber zum<br />

modernen <strong>Familien</strong>begriff fehlt, ist die Generationenbeziehung<br />

vielfältig beschrieben.<br />

In der Partnerschaft (Gen 2 u. 3), in der Geschwisterrelation<br />

(Gen 4), in der Eltern-Kind-Beziehung<br />

(Ex 20,12), in der Verwandtschaft (Ruth 1,16f) und<br />

im geschichtlichen Erbe der Generationen (Jer<br />

31,29) wird ebenso auf die Verheißung der Familie<br />

verwiesen wie auf ihr tragisches Scheitern und<br />

die Hoffnung auf gnädige Neuanfänge. Offenbar<br />

gibt es keine Patentrezepte für das <strong>Zusammenleben</strong>.<br />

Die Bibel reiht sich nicht in die Ratgeberliteratur<br />

ein, die Bestsellerlisten füllt. Denn in evangelischer<br />

Perspektive bleibt jeder Mensch auf die<br />

Liebe Gottes und seine Gnade angewiesen. Es<br />

geht nicht um herausragende Leistungen, nicht<br />

um vorzeigbare familiäre Harmonie, sondern um<br />

das Vertrauen, dass Gott das Stückwerk gebliebene<br />

eigene Leben und die <strong>Familien</strong>bezüge in Christus<br />

gnädig annimmt und erneuert.<br />

Eine der bewegendsten <strong>Familien</strong>geschichten der<br />

Bibel ist das Gleichnis vom Vater und den beiden<br />

Söhnen (Lk 15). Der jüngere Sohn lässt sich sein<br />

Erbe auszahlen und zieht in ein fernes Land, um<br />

das Glück zu finden - oder das Fürchten zu lernen.<br />

Wer das Leben lernen will, muss das schützende<br />

Nest verlassen. Nicht die Emanzipation von den<br />

Eltern führt ins Elend, sondern der verantwortungslose<br />

Umgang mit dem anvertrauten Gut.<br />

Der Sohn, der aufbricht, um seine Freiheit zu erproben,<br />

muss im Scheitern nicht zu Kreuze kriechen.<br />

Sein Vater wartet mit offenen Armen. Ein<br />

eaf rheinland – familien <strong>stärken</strong>, zusammenleben <strong>gestalten</strong><br />

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