Familien stärken Zusammenleben gestalten - Evangelische ...
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Andreas Hämer<br />
ku-modell unter <strong>Familien</strong>aspekten<br />
Konfirmandenunterricht wird normalerweise<br />
für die Altersgruppen zwischen 12 und 14<br />
Jahren erteilt – das heißt: in der Pubertätszeit.<br />
Die Schwierigkeiten einer KU-Arbeit in dieser<br />
Phase sind bekannt. Dazu wird offiziell immer<br />
wieder betont, dass die Jugendlichen gerade in<br />
dieser schwierigen Phase besonderer Begleitung<br />
bedürfen. Das ist zweifellos richtig. Aber wie verhalten<br />
sich Anspruch und Wirklichkeit zueinander?<br />
Im allgemeinen ergibt sich folgendes Bild:<br />
Die Jugendlichen setzen sich von der Familie zunehmend<br />
ab, die Eltern geben mehr oder weniger<br />
hilflos vielem nach. Wesentlich durch solche<br />
Erfahrungen veranlasst, haben wir in der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Versöhnungskirchengemeinde Völklingen<br />
schrittweise ein neues, dreistufiges KU-Modell<br />
aufgebaut; schematisch dargestellt:<br />
52 eaf rheinland – familien <strong>stärken</strong>, zusammenleben <strong>gestalten</strong><br />
eltern machen mit!<br />
unterrichtsphase alter inhaltlicher leitfaden Zeitumfang Zielperspektive<br />
Vorkatechumenen 8-9 Feste im kirchenjahr ca. 20 x 60min gemeinsames<br />
Erntedank, Ostern und vierzehntägig, abendmahl<br />
Pfingsten, Weihnachten, incl. Wochenende Ostersonntag<br />
Jesustraditionen (Gemeindehaus)<br />
katechumenen 10-11 Vaterunser ca. 20 x 75min tauferinnerung<br />
Ökumene, Diakonie, vierzehntägig Pfingstsonntag<br />
Hoffnungstraditionen incl. Wochenende<br />
Konflikte Jesu... (außerhalb)<br />
Konfirmanden 12-13 Glaubensbekenntnis ca. 20 x 90min Konfirmation<br />
Gott, Bibel, Christus, vierzehntägig am Sonntag<br />
Frieden, Gemeinde, incl. Wochenende vor Pfingsten<br />
Konfirmation (außerhalb)<br />
Ich habe dieses Modell an anderer Stelle ausführlicher<br />
dargestellt (vgl. A. Hämer, Wegbegleiter<br />
Konfirmandenunterricht. Mitmachen. Einleben.<br />
Aufbrechen; Patmos 2006). Im Zusammenhang<br />
der vorliegenden Broschüre sollen hier vor allem<br />
einige Aspekte der Arbeit mit <strong>Familien</strong> in den<br />
Gemeinden dargestellt werden.<br />
Die eltern werden bereits beim ersten info-treffen<br />
zur mitarbeit eingeladen. Mitarbeitende Eltern<br />
sind im Stuhlkreis dabei, sie machen selbstverständlich<br />
bei den zwischendrin eingeschobenen<br />
auflockernden Spielen mit – und sie werden vor<br />
allem für die Klein- oder Teilgruppenphasen gebraucht.<br />
Die Arbeitsschritte, die in dieser Weise<br />
organisiert werden können, dienen tatsächlich<br />
der Vertiefung der zuvor erfolgten Impulse. Anderenfalls<br />
lässt die Konzentration in Kleingruppenphasen<br />
oft sehr zu wünschen übrig – immerhin<br />
haben wir in zunehmendem Maße mit ADHS-<br />
Kindern zu tun!<br />
Die Idee des Elternkatechumenats ist freilich<br />
nicht neu. Wichtig ist,<br />
die Rolle der Eltern in<br />
diesem Zusammenhang<br />
klarzustellen: Die<br />
elternbeteiligung sieht<br />
dadurch auch beim gottesdienstbesuch<br />
anders<br />
aus. <strong>Familien</strong> mit Kindern<br />
im Alter zwischen<br />
8-11 Jahren finden eher<br />
gemeinsam zum Gottesdienst.<br />
Darum wird<br />
der Unterricht durch ein<br />
Kinder- und <strong>Familien</strong>gottesdienstprogramm<br />
gezielt flankiert: Drei<br />
Wochen Kindergottesdienst<br />
um 11:15 Uhr,<br />
dann (einmal im Monat)<br />
um 10 Uhr <strong>Familien</strong>gottesdienst.<br />
Dabei werden die Kinder stark beteiligt<br />
(Vorlesen liturgischer Stücke, Vorsingen, Vorspielen)<br />
– mit alldem, was in den Wochen zuvor im<br />
Kindergottesdienst oder auch im Unterricht eingebracht<br />
oder eingeübt wurde. Kinder wollen<br />
im Allgemeinen gern beteiligt werden und mitmachen,<br />
und Eltern sehen gern ihre Sprösslinge