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Familien stärken Zusammenleben gestalten - Evangelische ...

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Nina Becker und Uwe-Jens Bratkus-Fünderich<br />

Opstapje<br />

Opstapje, niederländisch: „Schritt für Schritt“, ist<br />

ein in den Niederlanden entwickeltes Frühförderprogramm,<br />

welches dort seit mehr als 15 Jahren<br />

erfolgreich umgesetzt wird. Seit 2001 wird Opstapje<br />

in über 18 Städten in der Bundesrepublik<br />

umgesetzt und wurde wissenschaftlich durch<br />

das Deutsche Jugendinstitut begleitet. Dieses<br />

Frühförderprogramm wird auch vom Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend als besonders förderungswürdig herausgestellt.<br />

Im April 2005 wurde der Verein Opstapje<br />

Deutschland e.V. gegründet, dessen Aufgaben die<br />

Qualitätssicherung, Verbreitung und fachliche<br />

Weiterentwicklung des Programms umfassen.<br />

Der Verein bietet zudem die Beratung der Träger<br />

bei der Implementierung, Schulungen der Koordinatorinnen<br />

und den Vertrieb der lizenzierten<br />

Programmmaterialien an (www.opstapje.de).<br />

Der Neukirchener Erziehungsverein ist eines der<br />

Gründungsmitglieder. Als eine der ersten Städte<br />

hat die Stadt Wesel zusammen mit dem Neukirchener<br />

Erziehungsverein das Programm Opstapje<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

Opstapje begleitet und unterstützt <strong>Familien</strong> in<br />

der Erziehung ihrer Kinder, ab ca. 18 Monaten bis<br />

zum 3. Lebensjahr. Es ist somit eine Frühförderung<br />

vor dem Besuch der Kindertagesstätte. Die <strong>Familien</strong><br />

werden im eigenen häuslichen Umfeld besucht.<br />

Es sollen hierbei Eltern angesprochen werden,<br />

die in ihrer aktuellen Lebenssituation nicht<br />

ausreichend in der Lage sind, auf die Bedürfnisse<br />

ihrer Kinder angemessen einzugehen und ihre<br />

Entwicklung zu fördern. Die <strong>Familien</strong> melden sich<br />

freiwillig zu diesem Programm. Voraussetzungen<br />

für die Teilnahme sind strukturelle Benachteiligungen<br />

wie Armut, Arbeitslosigkeit, schlechte<br />

Wohnverhältnisse oder Migration. Gleichzeitig<br />

spielen familiäre Lebenssituationen eine besondere<br />

Rolle wie Konflikte, Trennung/Scheidung.<br />

Oft fühlen sich die <strong>Familien</strong> oder allein erziehenden<br />

Elternteile überfordert und alleingelassen.<br />

68 eaf rheinland – familien <strong>stärken</strong>, zusammenleben <strong>gestalten</strong><br />

Innerhalb der aufsuchenden Arbeit gehen so<br />

genannte Besuchsmütter einmal wöchentlich<br />

für ca. 1 Stunde in die <strong>Familien</strong> und betreuen<br />

gemeinsam mit dem anwesenden Elternteil die<br />

Kinder. Die Besuchsmütter kommen aus demselben<br />

Stadtteil wie die besuchten <strong>Familien</strong>, und sind<br />

keine sozialpädagogischen Fachkräfte. Sie werden<br />

für diese Besuche in den <strong>Familien</strong> durch die Koordinatorin<br />

geschult. Zielgruppe von Opstapje sind<br />

Kinder und Eltern, mit dem Ziel, die Eltern-Kind-<br />

Beziehung durch Interaktion zu <strong>stärken</strong> und die<br />

Lernfähigkeit der Kinder zu verbessern. Opstapje<br />

ist ein Projekt, das mit einem niederschwelligen<br />

Angebot versucht, kindliche Bildung und Lernprozesse<br />

so früh wie möglich zu unterstützen und zu<br />

fördern. Hierbei ersetzt es keine Hilfe zur Erziehung,<br />

kann jedoch weitere institutionelle Betreuung<br />

minimieren, da präventiv im Interesse der<br />

Kinder gehandelt wird. Eine enge Anbindung an<br />

das örtliche Jugendamt ist sinnvoll.<br />

Das Projekt ist auf 2 Jahre ausgelegt und beinhaltet<br />

neben der aufsuchenden Arbeit auch regelmäßige<br />

Treffen aller Besuchsmütter, Eltern und<br />

deren Kinder. Gesteuert wird dies von einer fachlich<br />

versierten Koordinatorin, welche Ansprechpartnerin<br />

für die Besuchsmütter ist.<br />

Opstapje – im <strong>Familien</strong>zentrum der<br />

evangelischen kirchengemeinde repelen<br />

Moers-Repelen – ehemaliger Zechenstandort –<br />

ist seit der Schließung der Schachtanlage Pattberg<br />

1993 ein sozial benachteiligter Stadtteil: ein<br />

hoher Anteil an türkischen Migranten und vieler<br />

sozial benachteiligter <strong>Familien</strong>. Die <strong>Evangelische</strong><br />

Kirchengemeinde Repelen und die Stadt Moers<br />

versuchen seit vielen Jahren durch besondere<br />

Fördermaßnahmen diese Benachteiligung zu mildern.<br />

Aus einem großen Bereich der Eltern-Kind-<br />

Arbeit und der <strong>Evangelische</strong>n Kindertagestätte<br />

wurde 2006 das <strong>Evangelische</strong> <strong>Familien</strong>zentrum

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