Familien stärken Zusammenleben gestalten - Evangelische ...
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Jan Mensching<br />
Pubertät ist die Zeit,<br />
in der eltern anfangen schwierig zu werden<br />
Mit diesem Aushang begann die erste Elterngruppe<br />
in der Beratungsstelle, die sich mit einem<br />
der Haupt- und Schreckensthemen der Kindererziehung<br />
beschäftigen sollte. Die Idee entstand,<br />
da sich viele Elternpaare oder Elternteile mit genau<br />
diesem Thema zu einer Beratung anmelden<br />
und so der Gedanke nahe lag, sie im Sinne einer<br />
zunächst „betreuten“ Selbsthilfegruppe zu vernetzen,<br />
damit sie, in diesem häufig schwierigen<br />
Prozess, die Möglichkeit haben mit anderen Betroffenen<br />
Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung<br />
bei aktuellen<br />
Konflikten<br />
zu bekommen.<br />
Die ersten Gruppen<br />
setzten sich aus<br />
Eltern zusammen,<br />
die sich zu einer Erziehungsberatung<br />
angemeldet hatten.<br />
Jetzt kommen immer<br />
mehr Eltern zu<br />
uns, die über ihre<br />
Gemeinden oder<br />
Pfarrer (unsere Beratungsstelle<br />
wird von<br />
drei Kirchenkreisen<br />
getragen) von unserem<br />
Angebot gehört<br />
haben. Im August<br />
2007 hat die neunte<br />
Gruppe begonnen.<br />
Es werden sechs Sitzungen im monatlichen Abstand<br />
veranstaltet, jeweils von 19.00 bis 22.00<br />
Uhr. Jede Sitzung hat einen thematischen<br />
Schwerpunkt (z.B. Grenzen, Elternabsprachen,<br />
Schule, Ablösung, etc.), wobei die wichtigsten<br />
Aspekte von der Gruppe selbst erarbeitet werden.<br />
Dadurch soll dem Austausch möglich viel Platz<br />
eingeräumt werden.<br />
Pubertät<br />
ist die Zeit,<br />
54 eaf rheinland – familien <strong>stärken</strong>, zusammenleben <strong>gestalten</strong><br />
in der Eltern anfangen<br />
schwierig zu werden<br />
Der inhaltliche Einstieg beginnt mit einer Sammlung<br />
der momentanen Themen. Leitfragen sind:<br />
Was sind die dringendsten Probleme? Was kann<br />
ich gut als Mutter/Vater? Wo möchte ich meine<br />
Möglichkeiten noch erweitern? Was es sonst<br />
noch zu besprechen gäbe… Was möchte ich von<br />
der Gruppe? Was möchte ich auf keinen Fall?<br />
Die sich daraus ergebenden Themen werden mit<br />
unterschiedlichen Methoden bearbeitet, wobei<br />
Wert darauf gelegt wird, nicht nur zu reden. Es<br />
bieten sich z. B. Spiele,<br />
Rollenspiele oder<br />
auch das Bauen von<br />
<strong>Familien</strong>-skulpturen<br />
an. Letzteres ist besonders<br />
eindrücklich, weil<br />
den Teilnehmern die<br />
Möglichkeit gegeben<br />
wird in andere Rollen<br />
zu schlüpfen und mit<br />
anderen Augen wahrzunehmen.<br />
Häufig werden<br />
bei diesen Skulpturen<br />
nicht nur die Eltern<br />
und Kinder durch Stellvertreter<br />
aufgestellt,<br />
sondern auch Großeltern,<br />
Verstorbene oder<br />
für die Betroffenen<br />
wichtige Außenstehende.<br />
Dieser erweiterte<br />
Blick ist oft hilfreich für<br />
das Verständnis von kritischen<br />
<strong>Familien</strong>situationen.<br />
Die Eltern haben in der Regel ein großes Bedürfnis<br />
nach eindeutigen Lösungsideen, und es gehört<br />
mit zum Gruppenprozess zu lernen, dass es diese<br />
Eindeutigkeit nicht gibt. Dass das, was heute<br />
funktioniert, morgen nicht wieder funktionieren<br />
muss, und dass Erziehung eine ständige Suchbe-