Familien stärken Zusammenleben gestalten - Evangelische ...

Marcus Bernhardt
medienpädagogische angebote
zur stärkung der erziehungskompetenz
Ein Leben von Kindern und Jugendlichen ohne
elektronische Medien ist heute kaum noch vorstellbar.
Neben TV, Radio und Zeitungen sind in
den letzten Jahren vor allem Computer, Internet,
Handy und Spielekonsolen zum selbstverständlichen
Begleiter in ihrem Alltag geworden. Medien
durchdringen und bereichern heute nahezu alle
Lebensbereiche. Neben vielen Erleichterungen
in der Kommunikation und im umfassenderen
Zugriff auf Informationen werden mit der Wahrnehmung
der neuen Medien oft Risiken und Gefahren
assoziiert: von Gewalt unter Kindern und
Jugendlichen über Flucht aus der Realität und
Spiele-Sucht bis hin zu sexuellen Übergriffen
nach Internetkontakten. Erwachsene stehen der
Mediennutzung der Kinder und Jugendlichen und
den vermeintlichen und realen Gefahren oft ratlos
gegenüber. Auf der einen Seite sollen und wollen
sie ihre Kinder fördern, gleichzeitig aber auch
vor den lauernden Gefahren schützen und ihnen
Grenzen im Umgang mit den neuen Medien setzen.
Die Familie ist dabei zumeist der erste Ort,
an dem die Mediennutzung erlebt und gestaltet
wird. Hier werden wichtige Regeln zum Umgang
mit Medien formuliert und Vereinbarungen mit
Kindern getroffen. Statt sich in der Diskussion auf
den Medienkonsum der Kinder und Jugendlichen
zu beschränken, wird heute zunehmend die (fehlende)
Medien- und Erziehungskompetenz der
Eltern – sowie Erzieher/innen und Lehrer/innen
– deutlich. Die Diskussion kann sich dabei nicht
allein auf das Verbot von bestimmten Medien
und Formaten beschränken. Vielmehr geht es um
Aufklärung, Begleitung und Stärkung der Kinder
und Jugendlichen ebenso wie der Erwachsenen.
Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen
sind von dem weiten Thema Medien betroffen:
Kinder und Jugendliche, die in die Gemeinde und
ihre Einrichtung kommen, bringen Medien und
ihren Medienkonsum und damit auch die verbundenen
Probleme mit. Der Umgang mit den Medien
und die Medienpädagogik wird vor allem in
82 eaf rheinland – familien stärken, zusammenleben gestalten
den Kindertagesstätten, im Konfirmandenunterricht
und in der (offenen) Jugendarbeit ein Thema
sein. Hier kommen Kinder und Jugendliche
zusammen und tauschen sich über ihren Medienkonsum
aus oder bringen gar eigene Geräte mit
in die Einrichtung. Spätestens bei der Frage, wie
Mitarbeitende auf die Wünsche der Kinder und
Jugendlichen nach Medienkonsum reagieren und
wie sie mit den sichtbaren Auswirkungen des Medienkonsums
umgehen sollen, werden Medien
und Medienpädagogik zu einem Thema von Kirchengemeinden
und kirchlichen Einrichtungen.
In den letzten Jahren sind viele sinnvolle Angebote
für Elternabende, Informationsveranstaltungen
und medienpädagogischen Fortbildungen
entstanden, die sich an verschiedene Zielgruppen
richten:
> Eltern
> Erzieher/innen
> Lehrer/innen
> Mitarbeitende in der (offenen)
Jugendeinrichtung
Inhalte dieser Angebote sind unter anderem:
> Information über Trends, Entwicklungen,
Gefahren
> Austausch zwischen betroffenen Erwachsenen
ermöglichen
> Vorurteile abbauen durch Information,
Diskussion und eigenes Erleben
> Qualifizierung und Stärkung der Medienkompetenz
von Mitarbeitenden
Das Evangelische Erwachsenenbildungswerk
Nordrhein bietet Gemeinden sowie kirchlichen
und diakonischen Einrichtungen verschiedene
Fortbildungen und Informationsveranstaltungen
an (siehe Kasten). Zum Angebot gehören:
> Vermittlung qualifizierter Referentinnen und
Referenten in die Einrichtungen vor Ort