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Familien stärken Zusammenleben gestalten - Evangelische ...

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Jan Mensching<br />

Vom Paar zum elternpaar –<br />

eine gruppe für Paare, die ein kind bekommen<br />

Die Idee zu dieser Gruppe entstand durch unsere<br />

Arbeit mit Paaren, aber auch durch unsere Erziehungsberatung.<br />

Es ist auffällig, wie viele Probleme<br />

mit den Themen Anerkennung, Wertschätzung<br />

der Arbeit für die Familie, persönliche und berufliche<br />

Entwicklungschancen und Geld, zu tun haben.<br />

Diese Bereiche sind das Fundament für vielfältige<br />

Verletzungen, die die Beziehung belasten.<br />

Solange die Kinder klein sind und der Organisa-<br />

tionsaufwand hoch, scheint niemand wirklich<br />

zum Nachdenken zu kommen. Es ist häufig ein<br />

eher unbestimmtes, dumpfes Gefühl der Unzufriedenheit.<br />

Sobald die Kinder größer sind und<br />

nicht mehr soviel Aufmerksamkeit benötigen,<br />

haben diese Themen plötzlich Platz und die akute<br />

Krise bricht aus.<br />

Natürlich passiert das nicht in jeder Familie und<br />

die Krisen unterscheiden sich auch erheblich in<br />

ihrer Ausprägung und Intensität. Ist diese Beobachtung<br />

jetzt ein Argument gegen Kinder?<br />

Und warum geht es häufig gut, manchmal mit<br />

Schwierigkeiten und häufig auch gar nicht?<br />

Da viele <strong>Familien</strong> glücklich zusammen leben und<br />

natürlich auch Paare ohne Kinder Schwierigkeiten<br />

miteinander bekommen können, kann man<br />

die erste Frage verwerfen. Die zweite Frage ist<br />

aber interessant und wir haben in den Paartherapien<br />

festgestellt, dass ein Großteil der Probleme<br />

ihren Ursprung in der Zeit rund um die Geburt<br />

des ersten Kindes haben. Offenkundig werden einige<br />

wichtige Themen nicht oder nicht klar genug<br />

angesprochen und ausgehandelt. Häufig werden<br />

ohne nachzudenken die Ideen über die <strong>Familien</strong>organisation<br />

von den Eltern übernommen oder es<br />

ergibt sich durch die Lebensnotwendigkeiten des<br />

Alltags eine Struktur, die nicht unbedingt passend<br />

ist.<br />

66 eaf rheinland – familien <strong>stärken</strong>, zusammenleben <strong>gestalten</strong><br />

Der Gedanke liegt also nahe, werdenden Eltern<br />

das Angebot zu machen, diese möglicherweise<br />

kritischen Aspekte im Rahmen einer Gruppe zu<br />

bearbeiten. Im besten Fall kann dadurch dieser,<br />

für das Paar neue Lebensabschnitt gut vorbereitet<br />

und entspannt begonnen werden, weil sie für<br />

Krisensituationen besser gerüstet sind.<br />

Als Kooperationspartner wollen wir für dieses<br />

Projekt ein evangelisches Krankenhaus gewinnen,<br />

das über eine große Geburtenstation verfügt und<br />

für seine Angebote rund um die Geburt bekannt<br />

ist. Geplant sind ca. sechs Sitzungen à drei Stunden<br />

in denen u.a. folgende Themen bearbeitet<br />

werden sollen:<br />

> berufliche Entwicklung (wer darf wann Karriere<br />

machen?)<br />

> Erziehungsurlaub (nur die Frau allein?)<br />

> Geld (wie viel wird wofür/für wen eingeplant?)<br />

> Freizeit (gibt es noch Zeit für das Paar / für<br />

Frau, für Mann?)<br />

> soziale Vernetzung (mit Kind ist man weniger<br />

beweglich)<br />

> persönliche Entwicklung (wie verändern sich<br />

die eigenen Ziele? hat das Platz?)<br />

> körperliche Situation (eine Geburt verändert,<br />

Kinder sind auch anstrengend)<br />

> Sexualität (Schlafmangel, Streit, Sexflaute)<br />

> Eifersucht<br />

> Einmischungen der Herkunftsfamilien (wie<br />

kann man gut gemeinte Ratschläge verringern?)<br />

> Konfrontation mit der eigenen Erziehung<br />

Natürlich wird ausreichend Platz für eigene Themen<br />

der Teilnehmer sein. Die Arbeit soll so gestaltet<br />

werden, dass möglichst viel Kontakt entsteht,

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