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Studie "Das volle Leben! Frauenkarrieren in Ostdeutschland" - des ...

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Die Mehrheit der Frauen im Osten Deutschlands können sich<br />

das für westdeutsche Frauen oft so qual<strong>volle</strong> Abwägen zwischen<br />

Beruf und/oder K<strong>in</strong>d ersparen. Für e<strong>in</strong>e positive demografische<br />

Entwicklung im Land hat e<strong>in</strong>e solche Gleichzeitigkeit von Karriereentwicklung<br />

und Familiengründung positive Implikationen.<br />

In Westdeutschland bieten sich für junge, oft k<strong>in</strong>derlose<br />

Frauen gerade <strong>in</strong> Großunternehmen eher Möglichkeiten,<br />

durch Karrieresprünge nach oben befördert zu werden. Hier<br />

kann e<strong>in</strong> Zusammenhang mit den etablierten Mentor<strong>in</strong>g- und<br />

Frauenfördermaßnahmen gesehen werden. In der Breite haben<br />

jedoch Frauen <strong>in</strong> den Neuen Ländern deutlich eher die Chance,<br />

auch als Mutter e<strong>in</strong>e mittlere Führungspositionen zu besetzen<br />

(siehe Kapitel 3.5. und 4.1.).<br />

Ihre Aufstiegschancen bewerten Frauen im Osten<br />

und Westen Deutschlands ähnlich skeptisch<br />

Trotz e<strong>in</strong>er größeren Selbstverständlichkeit und e<strong>in</strong>er höheren<br />

Akzeptanz von <strong>Frauenkarrieren</strong> <strong>in</strong> den Neuen Bun<strong>des</strong>ländern,<br />

werden die Aufstiegschancen für Frauen auch dort ähnlich<br />

kritisch e<strong>in</strong>geschätzt. Unsere Onl<strong>in</strong>e-Befragung hat gezeigt,<br />

dass die Befragten aus den neuen und den alten Bun<strong>des</strong>ländern<br />

die Barrieren, <strong>in</strong> Führungspositionen aufzusteigen, genauso<br />

‚realistisch’ sehen. Kaum e<strong>in</strong>e Befragte glaubt, dass Frauen heute<br />

12<br />

die gleichen beruflichen Chancen wie Männer haben, sondern<br />

immer noch erheblich mehr leisten müssen, um nach oben zu<br />

kommen (siehe Kapitel 4.1.).<br />

Fachkräftemangel bietet Chancen für gut<br />

qualifizierte Frauen <strong>in</strong> den Neuen Ländern<br />

Alterung und überproportionale Abwanderung junger Menschen<br />

(<strong>in</strong>sbesondere junger Frauen) sowie die damit verbundenen<br />

zurückgehenden Geburtenzahlen führen schon jetzt dazu, dass<br />

im Osten höher qualifizierte Fachkräfte Mangelware werden.<br />

Die Prognosen <strong>des</strong> IW Köln (2010) zeigen, dass <strong>in</strong> den Neuen<br />

Ländern alle<strong>in</strong> für den Ersatz der <strong>in</strong> Rente gehenden akademisch<br />

ausgebildeten Fachkräfte ab 2015 über 80% der Hochschulabsolventen<br />

benötigt werden, ab 2020 sogar rund 90%. Familienfreundlichkeit,<br />

kluge Teilzeitregelungen, Unterstützung bei<br />

der Jobsuche für den Ehepartner, gerechte Löhne und bessere<br />

Aufstiegschancen für Frauen könnten dann ganz besonders<br />

<strong>in</strong> den Neuen Ländern selbstverständliche Verhandlungsoptionen<br />

für die E<strong>in</strong>stellung werden. Allerd<strong>in</strong>gs wird sich von<br />

alle<strong>in</strong>e nichts ändern (Wippermann 2010). Um diese Option<br />

umzusetzen, ist der aktive und bewusste Gestaltungswille aller<br />

nötig, vor allem aber jener der Verantwortlichen <strong>in</strong> Politik und<br />

den großen Unternehmen (siehe Kapitel 2.3.).

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