Studie "Das volle Leben! Frauenkarrieren in Ostdeutschland" - des ...
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Dieser Befund bestätigt sich auch <strong>in</strong> der Frage „Wo werden Sie<br />
<strong>in</strong> 10 Jahren am ehesten se<strong>in</strong>? Im Beruf oder Zuhause?“ 85%<br />
der jungen Frauen und 95% der jungen Männer sehen sich<br />
im Beruf. Für ostdeutsche Frauen kommt jedoch e<strong>in</strong> <strong>Leben</strong><br />
Abb. 2: Gewünschte <strong>Leben</strong>sperspektive:<br />
Beruf vs. Zuhause nach Geschlecht sowie Ost- und Westdeutschland (2009)<br />
Angaben <strong>in</strong> Prozent<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
81,3<br />
Frauen (West)<br />
Beruf<br />
18,7<br />
Zuhause<br />
91,6<br />
Quelle: BRIGITTE-<strong>Studie</strong> 2009, Neuberechnung, eigene Darstellung<br />
8,4<br />
E<strong>in</strong> Beispiel der Energie und Zielstrebigkeit junger ostdeutscher<br />
Frauen ist folgen<strong>des</strong>:<br />
„Claudia Dietrich hat Karriere gemacht, Blitzkarriere. Seit<br />
zweie<strong>in</strong>halb Jahren ist sie <strong>in</strong> der Basler Firma (MSC Reederei)<br />
und <strong>in</strong>zwischen deren F<strong>in</strong>anzchef<strong>in</strong>. Und das <strong>in</strong> so jungen<br />
Jahren, dass selbst Freiherr von Knigge die Frage nach dem<br />
Alter gestattet hätte. Claudia Dietrich ist 26. Mit ihrem weißen<br />
T-Shirt, den langen brünetten Haaren g<strong>in</strong>ge sie <strong>in</strong> jedem<br />
anderen Betrieb als Praktikant<strong>in</strong> durch. Aber hier ist die Brandenburger<strong>in</strong>,<br />
die ganz frisch vom Studium der <strong>in</strong>ternationalen<br />
Betriebswirtschaft aus Berl<strong>in</strong> nach Basel kam, e<strong>in</strong>e von denen,<br />
die an der Ste<strong>in</strong>entorstraße das Sagen haben. „Weil Herr Mägli<br />
den Frauen was zutraut“, sagt sie und nimmt jetzt auch am<br />
großen Konferenztisch Platz“.<br />
(Wolfgang Pros<strong>in</strong>ger, Herr Mägli und die 79 Frauen,<br />
Tagesspiegel vom 21.07.2010, S.3)<br />
16<br />
Zuhause deutlich weniger <strong>in</strong>frage. Knapp 92% der Frauen aus<br />
den Neuen Bun<strong>des</strong>ländern streben e<strong>in</strong>e berufliche Perspektive<br />
an, jedoch „nur“ 81% der westdeutschen Frauen (s. Abb.2).<br />
95,4<br />
4,6<br />
93,7<br />
Frauen (Ost) Männer (West) Männer (Ost)<br />
Soweit der Blick <strong>in</strong> die Zukunft. Welche beruflichen und privaten<br />
<strong>Leben</strong>sentwürfe verfolgen die jungen Frauen und Männer aber<br />
ganz aktuell? Was ist ihnen wichtig? Wie zufrieden s<strong>in</strong>d sie?<br />
Insgesamt besonders wichtig ist den Befragten die f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unabhängigkeit. Auf e<strong>in</strong>er Skala von 1 bis 7 erhält dieses<br />
Kriterium die höchste Wichtigkeit gefolgt von Beruf und<br />
Arbeit. Den ostdeutschen Frauen s<strong>in</strong>d Beruf und Arbeit,<br />
f<strong>in</strong>anzielle Unabhängigkeit und die Gründung e<strong>in</strong>er eigenen<br />
Familie wichtiger als allen anderen Befragten. Dies betont das<br />
e<strong>in</strong>deutige „UND“ von Beruf und Familie <strong>in</strong> den angestrebten<br />
<strong>Leben</strong>sperspektiven (s. Abb. 3).<br />
6,3