Studie "Das volle Leben! Frauenkarrieren in Ostdeutschland" - des ...
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Berufsunterbrechung<br />
Auch <strong>in</strong> Bezug auf ihre Berufsbiographie (Berufsunterbrechungen,<br />
Karrieresprünge) unterscheiden sich Manager<strong>in</strong>nen im<br />
Osten und Westen Deutschlands deutlich. In Ostdeutschland<br />
unterbrechen mehr Frauen ihre Berufstätigkeit als <strong>in</strong> Westdeutschland;<br />
und auch die Dauer e<strong>in</strong>er Erwerbsunterbrechung<br />
ist bei Frauen im Osten länger:<br />
• 58% der ostdeutschen Manager<strong>in</strong>nen haben ihre Berufstätigkeit<br />
schon e<strong>in</strong>mal unterbrochen; im Westen dagegen<br />
nur 35% der Frauen <strong>in</strong> Führungsposition.<br />
• Von den Manager<strong>in</strong>nen mit Berufsunterbrechung haben<br />
im Osten 60% m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens zweimal unterbrochen; bei<br />
den Manager<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Westdeutschland „nur“ 47%.<br />
• Die Dauer e<strong>in</strong>er Berufsunterbrechung beträgt bei weiblichen<br />
Führungskräften meistens 7-12 Monate. <strong>Das</strong> gilt für<br />
Frauen im Westen (29%), vor allem aber für Frauen im<br />
Osten (45%).<br />
• Länger als 6 Monate haben 87% der Frauen <strong>in</strong> Ostdeutschland<br />
und 68% der Frauen <strong>in</strong> Westdeutschland<br />
ihre Berufstätigkeit schon mal unterbrochen.<br />
Berufstätigkeit schon e<strong>in</strong>mal unterbrochen?<br />
Quelle: S<strong>in</strong>us Sociovision<br />
65<br />
74<br />
35<br />
26<br />
West Ost<br />
Ja<br />
Ne<strong>in</strong>, noch nie<br />
53<br />
Es gibt Grund für die These, dass <strong>in</strong> Führungsetagen ostdeutscher<br />
Unternehmen e<strong>in</strong>e höhere Akzeptanz für die Gleichzeitigkeit<br />
von Familie und Führungsaufgaben besteht als <strong>in</strong> westdeutschen<br />
Unternehmen. Unterbrechungen der Erwerbsbiographie s<strong>in</strong>d<br />
bei Führungskräften im Osten weniger stigmatisiert als im<br />
Westen bzw. haben weniger Gewicht und Bedeutung als <strong>in</strong><br />
westdeutschen Unternehmen. Umgekehrt muss mit Blick auf<br />
die sehr ger<strong>in</strong>ge Repräsentanz von Frauen im Top-Management<br />
(Aufsichtsräte, Vorstände, Direktion) ostdeutscher Unternehmen<br />
geprüft werden, ob e<strong>in</strong>e diskont<strong>in</strong>uierliche Berufsbiographie<br />
und e<strong>in</strong> familiärer H<strong>in</strong>tergrund für die „Hüter der gläsernen<br />
Decke“ bei der Besetzung e<strong>in</strong>er Position im Topmanagement<br />
willkommene Argumente gegen e<strong>in</strong>e Frau s<strong>in</strong>d. Hier haben<br />
sich <strong>in</strong> Ostdeutschland geschlechtsspezifische Rout<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der<br />
Suchbewegung etabliert: Männer suchen häufig den Weg <strong>in</strong><br />
großen Unternehmen mit der Chance zu Karrieresprüngen nach<br />
ganz oben; Frauen machen primär <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren und mittleren<br />
Unternehmen Karriere mit dem Manko, nicht <strong>in</strong>s „Hochgebirge<br />
von Führung“ zu kommen und sich durch die Berufserfahrung<br />
<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren und mittleren Unternehmen auch nicht zu empfehlen<br />
für Aufgaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größeren Konzern.<br />
100 80 60 40 20 0% 0% 20 40 60 80 100<br />
Frauen Männer Frauen Männer<br />
Basis = 511 Fälle Grundgesamtheit = Führungskräfte <strong>in</strong> Deutschland<br />
24<br />
42<br />
58<br />
76