Netzwerk - TecChannel
Netzwerk - TecChannel
Netzwerk - TecChannel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3. <strong>Netzwerk</strong>-Grundlagen<br />
3.4 So funktionieren UMTS und HSPA<br />
Netzbetreiber und Gerätehersteller überschlagen sich regelrecht mit der Ankündigung<br />
immer höherer Downlink- und Uplink-Geschwindigkeiten im UMTS-Netz.<br />
Was aber steckt eigentlich genau hinter den dazu eingesetzten Übertragungsstandards<br />
HSDPA und HSUPA?<br />
„Per Mobilfunk höhere Datenraten als DSL“ – so oder ähnlich bewerben die Netzbetreiber<br />
ihre mobilen Breitbandzugänge mit den Übertragungsverfahren HSD-<br />
PA und HSUPA. Tatsächlich bietet die Technologie „High Speed Downlink Packet<br />
Access“ oder kurz HSDPA in der Übertragungsrichtung vom Mobilfunknetz<br />
zum Teilnehmer heute Geschwindigkeiten von bis zu 7,2 Mbit/s. In weiteren Ausbauschritten<br />
sollen bis zu 14,4 Mbit/s möglich werden. Und das komplementäre<br />
Upload-Verfahren „High Speed Uplink Packet Access“ (HSUPA) erreicht heute<br />
schon bis zu 1,44 Mbit/s, ein Ausbau auf 2,88 Mbit/s und mehr ist ebenfalls bereits<br />
geplant. Beide Varianten im Verbund werden auch als „HSPA“ bezeichnet – „High<br />
Speed Packet Access“. Die Bezeichnung beschreibt einen Protokollzusatz für das<br />
Mobilfunknetz UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), mit dem<br />
sich die Datenraten, aber auch Latenzzeiten und Fehlerkorrekturverfahren mobiler<br />
Datenübertragungen spürbar tunen lassen. Im Folgenden lesen Sie, wie diese<br />
Standards im Detail funktionieren und was die Zukunft bringt.<br />
3.4.1 Unterschiede der Funktechnik zwischen<br />
UMTS und GPRS/GSM/EDGE<br />
Der 1992 eingeführte Mobilfunkstandard GSM (ursprünglich „Groupe Spéciale<br />
Mobile“, später international als „Global System for Mobile Communications“<br />
umgenannt) war in seiner Architektur ganz auf die Übermittlung von Sprache<br />
ausgelegt. Jedem Teilnehmer steht ein eigener, dezidierter Kanal zur Verfügung.<br />
Um die raren Mobilfunkfrequenzen effi zienter nutzen zu können, wurde ein Zeitschlitzverfahren<br />
eingeführt (TDMA – „Time Division Multiple Access“, übersetzt<br />
etwa: zeitbasierter Mehrfachzugriff). Bis zu acht Verbindungen lassen sich gleichzeitig<br />
auf derselben Funkfrequenz übertragen. Mit sogenannten Half-Rate-Codecs<br />
waren später sogar bis zu 16 Gespräche pro GSM-Trägerfrequenz möglich.<br />
Die Datenmodi des GSM-Netzes waren zunächst auch auf leitungsvermittelte<br />
Verbindungen ausgelegt. Per „GSM-Modem“ ließen sich 9,6 Kbit/s, später durch<br />
effi zientere Codierung 14,4 Kbit/s übertragen. Mit wachsendem Bedarf an Übertragungsbandbreite<br />
wurde das Kanalbündelungsverfahren HSCSD („High Speed<br />
Circuit-Switched Data“) eingeführt. Es erlaubte die Kombination von bis zu vier<br />
14,4-Kbit/s-„Kanälen“ und somit Datenraten von bis zu 57,6 Kbit/s. Doch ein<br />
HSCSD-Nutzer belegte vier oder gar fünf (mit einem zusätzlichem Uplink-Kanal)<br />
der knappen und teuren GSM-Zeitschlitze. Die Entwicklung unterstrich jedoch<br />
die zunehmende Bedeutung von Datenverbindungen (insbesondere per IP für<br />
104 www.<strong>TecChannel</strong>.de