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So funktionieren Femtozellen<br />
Die britische Firma IP.access (www.ipaccess.com) präsentiert ihren FemtoCell-<br />
Access-Point Oyster 3G. Das System unterstützt HSDPA bis zu 7,2 MBit/s und soll<br />
sich k252ünftig per Software auf HSUPA aufrüsten lassen. Die generierte Mobilfunkzelle<br />
unterstützt den Mobilfunk-Sprachverbesserungs-Codec AMR (Adaptive<br />
Multirate Coding) und spezielle Video-Streaming-Modi. Auch der Oyster 3G<br />
besitzt keine eigenen Router/DSL-Funktionen, sondern ist für den Anschluss an<br />
eine bestehende Breitbandverbindung konzipiert.<br />
Ebenfalls in Großbritannien ansässig ist die Firma Ubiquisys (ubiquisys.com). Ihr<br />
Femtocell Gateway heißt ZoneGate und versteht sich mehr als Systemplattform. Je<br />
nach Wünschen der Operator könne man WiFi, DSL, VoIP, Ethernet- und/oder<br />
USB-Ports einbauen, so der Hersteller. Die eingesetzte 3G-Funktechnologie unterstützt<br />
HSDPA und soll künftig auf HSUPA aufgerüstet werden können.<br />
Preise oder Einführungstermine waren noch von keinem Hersteller zu erfahren.<br />
Die Gateways oder Access Points würden ohnehin von Mobilfunk- oder Internetprovidern<br />
im Rahmen entsprechender Vertragsoptionen beim Kunden installiert<br />
und daher wie in diesen Märkten üblich vom Anbieter stark subventioniert.<br />
3.5.5 Praxiseinsatz aus Sicht der Mobilfunkprovider<br />
Die Femtozellen-Technologie hat ihre Ursprünge in der Mobilfunkbranche. Naheliegenderweise<br />
zielen die einschlägigen Hardware-Hersteller damit auf ihre traditionelle<br />
Kundschaft: Mobilfunkprovider. Das ist allerdings nicht unumstößlich<br />
– grundsätzlich können auch Internetprovider entsprechende Produkte und Tarife<br />
anbieten. Für Mobilfunkanbieter bieten Femtozellen die Möglichkeit, ihren<br />
Kunden auch zu Hause oder an anderen stationären Einsatzorten (Büros, Ferienwohnungen<br />
und Ähnliches) einen schnellen Zugang zu ihrem Netz zur Verfügung<br />
zu stellen. Ist die heimische Femtozelle Bestandteil des Mobilfunknetzes, können<br />
UMTS-Geräte mit „Soft Handover“ auch bei laufender Verbindung zwischen den<br />
öffentlichen Zellen und der privaten Heimzelle wechseln.<br />
Die Femtozelle wird zur „ Homezone“<br />
Das Geschäftsmodell beziehungsweise die Motivation für einen Mobilfunkprovider<br />
zum Einsatz dieser Technologie besteht darin, dass die Kunden auch beim Telefonieren<br />
und Surfen zu Hause das Mobilfunknetz des Anbieters nutzen – zumindest<br />
wenn die jeweiligen mobilen Endgeräte zum Einsatz kommen. Wie heute<br />
schon bei Homezones üblich, dürften die Kunden dazu nur bereit sein, wenn sie<br />
im Vergleich zur Nutzung des öffentlichen, allgemein verfügbaren Mobilfunknetzes<br />
zu Hause deutliche Preisvorteile erhalten. Das Telefonieren und Surfen<br />
per Femtozelle darf nicht teurer sein als vergleichbare Verbi ndungen über die<br />
Festnetze konventioneller Telefonnetz- oder Internetanbieter. Mobilfunkanbieter<br />
werden für ihre Femtozellen daher ähnliche Tarifkonditionen anbieten müssen<br />
wie heute für Homezones oder Festnetzkommunikation üblich.<br />
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