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4. E-Mail<br />
gegen Löschen und Änderungen, sodass die gespeicherten Inhalte auch revisionssicher<br />
sind. Einen ganz anderen Ansatz der Archivierung empfi ehlt HP. Deren<br />
MailRecorder wird von HP als Flugschreiber für E-Mails bezeichnet. Er zeichnet<br />
den gesamten SMTP-Datenstrom direkt bei der Ankunft auf. Im Gegensatz dazu<br />
operieren die meisten Archivlösungen nach dem Spam-Filter.<br />
Nach Meinung von HP birgt die nachgeschaltete Archivierung das Risiko, dass geschäftskritische<br />
E-Mails vorher durch den Spam-Filter aussortiert werden und somit<br />
nicht archiviert sind. Das Argument ist prinzipiell nicht von der Hand zu weisen.<br />
Wenn man allerdings ins Kalkül zieht, dass circa 90 Prozent der E-Mail<br />
ohnehin Spam sind, heißt das, dass 90 Prozent Müll aufgezeichnet werden. Unklar<br />
dabei ist auch die rechtliche Behandlung von privaten E-Mails.<br />
1.4.10 Sichere Infrastruktur für E-Mail-Systeme<br />
Ein Ausfall des E-Mail-Systems führt in den meisten Fällen zu gravierenden Leerzeiten<br />
und Verzögerungen bei den betrieblichen Abläufen. Daher wird eine permanente<br />
Verfügbarkeit des E-Mail-Systems erwartet – ja sogar gefordert. Dennoch<br />
lassen sich Hardware-Ausfälle oder Systemfehler nicht gänzlich ausschließen.<br />
Umso wichtiger ist es deshalb, im Fehlerfall die Betriebsbereitschaft mitsamt der<br />
schnellen Wiederherstellung der alten E-Mails sicherzustellen.<br />
Für die Betriebssicherheit muss man zwischen dem Zugang zu den eigenen E-<br />
Mail-Daten und der Verfügbarkeit des E-Mail-Systems an sich unterscheiden. Ist<br />
der Zugang gestört, so sind natürlich auch alle Daten in diesem Moment nicht<br />
verfügbar. Bei den E-Mail-Daten sind aber nicht nur die E-Mail-Nachrichten gemeint,<br />
sondern alle im E-Mail-System hinterlegten Inhalte. Oft arbeiten die E-<br />
Mail-Server gleichzeitig als Groupware-Server. Im Fall von Microsoft Exchange<br />
sind neben den eigentlichen E-Mails und deren Anhängen auch die Kontakte, die<br />
Aufgabenlisten und der Terminkalender bei einem Ausfall nicht mehr erreichbar.<br />
Ist kein Zugang zum E-Mail-System mehr möglich, so führt das zu einer weitreichenden<br />
Einschränkung des Arbeitsumfelds. Ohne Kontaktdaten nützt dann häufi<br />
g auch das Telefon nicht mehr viel. Werden gar Unifi ed-Communication-Systeme<br />
eingesetzt, so versagt mit einem Ausfall der E-Mail-Server auch das Telefon.<br />
Die Abhängigkeit vom E-Mail-System sollte insbesondere bei Disaster-Recovery-<br />
Szenarien beachtet werden. Es nützt wenig, wenn die wichtigen Telefonnummern<br />
und Anweisungen für den Fehlerfall just auf den Servern hinterlegt sind, die gerade<br />
ausgefallen sind.<br />
1.4.11 Absicherung der Daten und Programme<br />
Die Absicherung des E-Mail-Systems muss sich auf alle notwendigen Daten und<br />
auch Prozesse beziehen. Aus Sicht der betroffenen Benutzer macht es keinen Unterschied,<br />
ob fehlende Daten, ein überlastetes <strong>Netzwerk</strong> oder ein ausgefallener<br />
Server-Dienst die Ursache für die Störung sind. Daher verschmelzen alle beteili-<br />
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