PDF, 2,54 MB - Fachhochschule Düsseldorf
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Mechanik – Druck, das Fakir-Experiment<br />
Material<br />
kleines Holzbrett<br />
einige gleich lange, spitze Nägel (ca. 10 Stück)<br />
Tomate (Apfel, Kartoffel,…)<br />
Hammer<br />
Aufbau und Durchführung<br />
Mit dem Hammer, den Nägeln und dem Holzbrettchen fertigt man sich ein Fakirbrett an.<br />
Dabei schlägt man einen einzigen Nagel am einen Ende des Brettes hindurch und alle<br />
anderen Nägel am anderen Ende des Brettes. Dann nimmt man in jede Hand eine Tomate<br />
(Apfel) und lässt sie aus einer bestimmten Höhe h auf den einzelnen und auf die mehreren<br />
Nägel fallen. Bei einer Fallhöhe von z.B. 30 cm versinkt sie beim einzelnen Nagel, bis sie<br />
beim Brettchen ansteht. Die mehreren Nägel dringen bei gleicher Fallhöhe aber nicht<br />
einmal bis zur Hälfte in die Tomate ein. Führt man den Versuch mit einem Äpfel oder einer<br />
Kartoffel durch, so verkleinern sich die Eindringtiefen.<br />
Erklärung<br />
Druck ist gleich Kraft pro Fläche p=F / A [Pa] = [N] / [m 2 ] Pascal=Newton/Quadratmeter<br />
Die Tomate wird aus derselben Höhe auf das Fakirbrett fallen gelassen. Deshalb kommt sie<br />
auch mit derselben Geschwindigkeit also dem gleichen Impuls bei der Spitze bzw. den<br />
Spitzen der Nägel an. Der Druck p hängt aber von der Kraft F und der Fläche A, auf der<br />
diese Kraft senkrecht angreift, ab. Bei einem einzigen Nagel wird die Tomate mit der Kraft F<br />
nur auf eine Nagelquerschnittsfläche gepresst, wobei bei zum Beispiel 16 (4 mal 4) Nägeln<br />
die Tomate mit derselben Kraft auf 16 Nagelquerschnittsflächen gepresst wird. Somit ist sie<br />
auf die Tomatenoberfläche bei den mehreren Nägeln um ein Vielfaches größer als bei dem<br />
einzelnen Nagel, weshalb die Tomate auch nicht so weit eindringen kann. Bei<br />
entsprechend vielen Nägeln wird die Gesamtfläche so groß bzw. die Kraft pro Nagel so<br />
klein, dass die Nägel überhaupt nicht mehr in die Oberfläche eindringen. Deshalb ist es<br />
auch möglich, sich auf ein Fakirbrett zu legen, ohne Verletzungen davon zu tragen.<br />
Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />
Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />
2007<br />
http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />
(modifiziert Kameier 2011)<br />
FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />
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