PDF, 2,54 MB - Fachhochschule Düsseldorf
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Thermodynamik - eine Spritze als Wasserkocher<br />
Material<br />
neue Einwegspritze (ca. 5 ml oder mehr)<br />
heißes Wasser<br />
Aufbau und Durchführung<br />
In die Spritze wird heißes Wasser (min. 40ºC) ca. 2 - 3 cm hoch aufgezogen, dann dreht<br />
man die Spritze und presst eventuell eingeschlossene Luft wieder hinaus. Für den Versuch<br />
muss nun die Öffnung der Spritze dicht verschlossen gehalten werden. Dazu können die<br />
Finger verwendet werden, oder man verschließt die Spritze indem man den vordersten Teil<br />
kurz mit einer Flamme erwärmt und mit einer Zange zusammendrückt. Nun wird langsam<br />
aber kräftig an dem Kolben gezogen, und es kann eine Blasenbildung in der Flüssigkeit<br />
beobachtet werden. Nach einiger Zeit füllt sich eine kleine Kammer über dem Wasser mit<br />
einem Gas, das nur aus dem Wasser stammen kann und demnach aus Wasserdampf<br />
besteht. Lässt man den Kolben los, so wandert er wieder Richtung Flüssigkeit und der<br />
Wasserdampf verschwindet wieder.<br />
Erklärung<br />
Eine Flüssigkeit beginnt bei einem niedrigeren Umgebungsdruck eher zu sieden. Demnach<br />
hat man zwei Möglichkeiten eine Flüssigkeit zum Sieden zu bringen: Entweder man erhöht<br />
die Temperatur der Flüssigkeit, diese Möglichkeit macht man sich für gewöhnlich beim<br />
Kochen zu nutze oder man senkt den Umgebungsdruck, was hier in diesem Experiment<br />
passiert ist. Beim Ziehen am Kolben erhöht man das Volumen über der Flüssigkeit. Nach<br />
der idealen Gasgleichung sinkt mit steigendem Volumen eines Gases der Druck im Gas,<br />
welcher wiederum den Umgebungsdruck der Flüssigkeit ausmacht. Die Teilchen der<br />
Flüssigkeit können also leichter aus der Flüssigkeit ausbrechen, die Flüssigkeit siedet.<br />
Robert Schantl, Physikalische Freihandexperimente zur Thermodynamik, Diplomarbeit an der<br />
Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />
Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2007.<br />
http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-RobertSchantl.pdf<br />
(modifiziert Kameier 2011)<br />
FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />
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