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SpielZeit 2010 | 2011 - Theater Hagen

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Ein Herrscher begehrt die Frau seines Adjutanten, Verschwörer<br />

planen ein Komplott und eine Wahrsagerin beschwört Unheil he-<br />

rauf – oder warnt sie nur davor? In Verdis „Maskenball“ kontras-<br />

tieren die dämonische Beschwörungsszene und der nächtliche<br />

Henkersplatz mit einem rauschenden Fest; zugleich ist die Oper<br />

ein merkwürdiges Vexierspiel um wechselnde Paarkonstellati-<br />

onen und die Freude am Rollenspiel, gewürzt mit einem Hauch<br />

von <strong>Theater</strong> auf dem <strong>Theater</strong> und durchzogen von homoerotischen<br />

Subtexten. Hinter allem steckt die Sprengkraft eines Freiheits-<br />

drangs, der sich mit den privaten Konflikten zu einem tödlichen<br />

Gebräu vermengt. Die unheilvolle Prophezeihung erfüllt sich im<br />

Tod des Herrschers, ohne dass sich Niedertracht und Edelmut am<br />

Ende eindeutig zuordnen ließen.<br />

Ein Maskenball<br />

Un ballo in maschera<br />

Oper in drei Akten<br />

Eigentlich wollte Giuseppe Verdi endlich seine lange geplante<br />

Oper nach Shakespeares „King Lear“ schreiben. Aber als aus Ne-<br />

apel ein Kompositionsauftrag für das Jahr 1858 eintraf, stand sei-<br />

ne Wunschbesetzung für die Cordelia nicht zur Verfügung. Sein<br />

Librettist Antonio Somma musste auf Geheiß Verdis seine bereits<br />

Premiere 15. Januar <strong>2011</strong> · Großes Haus<br />

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />

Nach einem Libretto von Eugène Scribe<br />

Musik von Giuseppe Verdi<br />

Libretto von Antonio Somma<br />

weit fortgeschrittene Arbeit am „Lear“ unterbrechen und sich<br />

einem anderen Stoff zuwenden. Man entschied sich zur Bear-<br />

beitung eines bereits vorhandenen Opernlibrettos: „Gustave<br />

ou Le Bal masqué“, das der bewährte Eugène Scribe für Au-<br />

ber verfasst hatte. Darin geht es um den schillernden Lebens-<br />

wandel und die spektakuläre Ermordung des schwedischen<br />

Königs Gustav III. Die üblichen Scherereien mit der Zensur<br />

verschärften sich, als am 13. Januar 1858 ein Attentat auf<br />

Napoleon III. verübt wurde und die Behörden Bedenken hat-<br />

ten, eine Oper über einen Königsmord zu erlauben. Aus den<br />

Reihen der auf Freiheit, Bürgerrechte und nationale Einigung<br />

Italiens zielenden Bewegung des Risorgimento organisierten<br />

sich Demonstrationen für die Kunstfreiheit. Die Uraufführung<br />

fand schließlich in Rom statt, wobei aus dem schwedischen<br />

König der Gouverneur von Boston geworden war. Verdi aber<br />

wurde zum Symbol der nationalen Befreiung. Leider hinter-<br />

ließ er uns nie eine „Lear“-Oper, jedoch mit dem „Masken-<br />

ball“ ein rätselhaft schillerndes Meisterwerk.<br />

Musikalische Leitung<br />

Florian Ludwig<br />

Inszenierung<br />

Roman Hovenbitzer<br />

Ausstattung<br />

Jan Bammes<br />

Spielzeit <strong>2010</strong> | <strong>2011</strong> theaterhagen<br />

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