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10 Jahre Gleichstellungsamt (PDF-Datei, 1,5 MB - Stadt Heidelberg

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Teil II: verwaltungsextern<br />

114<br />

Wo wir Erfolge sehen:<br />

Das SOS-Handy <strong>Heidelberg</strong> kann Frauen – anders als immobile Notrufsäulen<br />

und Telefonzellen – nach ihrem individuellen Bedürfnis ein höheres<br />

Gefühl der Sicherheit vermitteln, da sie mit Hilfe dieses Mobiltelefons<br />

jederzeit in der Lage sind, die Polizei im Falle selbst erfahrener oder fremd<br />

beobachteter Gewalt zu rufen. Da vor allem Frauen aufgrund von Unsicherheitsgefühlen<br />

oder Unsicherheitslagen auf verschiedenste Weise<br />

ihre Mobilität einschränken, kann das SOS-Handy eine Hilfestellung sein,<br />

um ihnen eine gleichberechtigte Teilnahme am öffentlichen Leben zu<br />

ermöglichen.<br />

Interessiert waren zu Anfang vor allem ältere und alte Menschen, die das<br />

SOS-Handy aus gesundheitlichen Gründen für Notfälle in der Wohnung<br />

ausleihen wollten. Hier wurde auch auf andere Möglichkeiten (z.B. 24-<br />

Stunden-Notruf-Systeme) verwiesen, die in diesen Fällen mehr Sicherheit<br />

bieten können. Manche haben sich das SOS-Handy nur für bestimmte<br />

Anlässe ausgeliehen (z.B. wegen Urlaubszeit der Familie alleine im Haus).<br />

Ein Kindergarten erhielt ein Handy als Unfall-Notrufmöglichkeit bei<br />

Aktivitäten im Freien und für den Fall, dass ein nicht umgangsberechtigter<br />

Elternteil mit dem Kind Kontakt aufzunehmen versucht. Eine vermehrte<br />

Nachfrage nach SOS-Handys ist bei Berichterstattungen aktueller Vorfälle<br />

(z.B. Vergewaltigungen, Überfälle) in der Presse zu verzeichnen. Für einige<br />

Ausleiherinnen war die Erfahrung, sich mit dem SOS-Handy sicherer zu<br />

fühlen, Anlass, sich ein eigenes Handy zu kaufen. Bei Jugendlichen ist das<br />

SOS-Handy nicht sehr gefragt, das liegt nach unserer Einschätzung daran,<br />

dass diese Altersgruppe zum Großteil bereits eigene Handys besitzt.<br />

Im Zeitraum Dezember 1999 bis Februar 2002 gingen 55 Fragebögen bei<br />

den Ausgabestellen Amt für öffentliche Ordnung und Frauenamt, sowie<br />

bei den Polizeirevieren ein. Immerhin haben sich 80 Prozent der NutzerInnen<br />

mit dem SOS-Handy sicherer gefühlt und 7,27 Prozent haben mit<br />

diesem mobilen Notrufsystem Hilfe erfahren können.<br />

Wo wir weitere Handlungsmöglichkeiten sehen:<br />

Nutzung des SOS-Handys im Rahmen des Platzverweisverfahrens (s. S. 116)<br />

als Angebot an Frauen, um in unklaren und krisenhaften Situationen genauso<br />

sofort mit der Polizei Kontakt aufnehmen zu können wie bei Nichteinhaltung<br />

des polizeilichen Wohnungsverweises durch Männer.<br />

Kampagne gegen Gewalt im Geschlechterverhältnis<br />

– „Gewalt gegen Frauen und Mädchen<br />

ist keine Privatsache“<br />

Was war das?<br />

Mit der Veranstaltungs- und Plakat-Kampagne „Gewalt gegen Frauen und<br />

Mädchen ist keine Privatsache“, die das Amt für Frauenfragen zusammen<br />

mit dem „Bündnis gegen Gewalt an Frauen“ im Rahmen der kommunalen<br />

Kriminalprävention im November 1999 gestartet hat, sollten<br />

die bestehenden Hilfs- und Präventionseinrichtungen zum Bereich<br />

Sicherheit für Frauen bekannter gemacht und<br />

die öffentliche Diskussion zur Gewalt an Frauen und Mädchen wiederbelebt<br />

werden.

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