In deinem Licht sehen wir das Licht - Dritte Europäische ...
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BIBELARBEITEN –<br />
MEDITATIONEN<br />
Gedanken zu 2. Korinther 13,13<br />
Christen leben in Gemeinschaft,<br />
in „Koinonia“/in „communio“:<br />
„… ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige,<br />
katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen …“<br />
(Apostolisches Bekenntnis) – „… Wir glauben<br />
an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig<br />
macht, …“ (Nizäa/Constantinopel 381).<br />
Kein Bekenntnis der Alten Kirche spricht so ausführlich<br />
vom Wesen und Wirken des Heiligen Geistes<br />
wie dieses Bekenntnis aus dem Jahre 381, <strong>das</strong><br />
an die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen<br />
um die Gottheit des Geistes in der 2. Hälfte des 4.<br />
Jahrhunderts zwischen Bischöfen und Gemeinden,<br />
charismatischen und asketischen Gruppen erinnert<br />
(vgl. Eine Einführung in <strong>das</strong> Gespräch über <strong>das</strong><br />
Ökumenische Glaubensbekenntnis von 381, Eichstätt<br />
1997, S. 63).<br />
Deutlich verweist die „Charta Oecumenica“<br />
(ChOe) im 1. Kapitel auf den Glauben an den Dreieinigen<br />
Gott, wie er im Evangelium bezeugt und im<br />
Ökumenischen Glaubensbekenntnis der Kirche (NC<br />
381) zum Ausdruck kommt. Mit diesem Credo besteht<br />
die unerlässliche Aufgabe für die Christen<br />
und Christinnen, diese Einheit als Gottes Gabe<br />
sichtbar werden zu lassen. „Noch verhindern wesentliche<br />
Unterschiede im Glauben die sichtbare<br />
Einheit. Es gibt verschiedene Auffassungen, vor allem<br />
von der Kirche und ihrer Einheit, von den Sakramenten<br />
und den Ämtern. Damit dürfen <strong>wir</strong> uns<br />
nicht abfinden.“ (ChOe 1)<br />
DER HEILIGE GEIST, DER DIE KOINONIA SCHAFFT<br />
Für die Christen und Christinnen ist diese Gemeinsamkeit<br />
im Bekenntnis zum dreifaltigen Gott die<br />
Bedingung und die Grundlage zur Einheit der einen,<br />
heiligen, katholischen und apostolischen Kirche,<br />
auch wenn sie in unterschiedlichen Traditionen<br />
leben. Dieser gemeinsamen Basis müssen sich<br />
die Menschen, die sich auf Gottes Wort eingelassen<br />
haben, bewusst werden; sie sollen die Kirche<br />
als Gemeinschaft der Menschen mit Gott erleben,<br />
weil Gott sie als sein Volk berufen hat („ecclesia“).<br />
<strong>In</strong> ihrer sakramentalen Verbindung mit Christus im<br />
geschwisterlichen Umgang miteinander soll erfahrbar<br />
werden, <strong>das</strong>s diese Kirche nicht von Menschen<br />
gemacht, sondern Werk des Heiligen Geistes („gemeinschaftstiftende<br />
Kraft des Heiligen Geistes“,<br />
2. Kor, 13,13) ist. Er führt unterschiedliche Menschen<br />
zusammen, eint sie und sendet sie als Zeugen<br />
der Liebe Gottes in die Welt.<br />
Anfragen:<br />
– Was meinen Christen, wenn sie vom dreifaltigen<br />
Gott sprechen?<br />
– Wer oder was <strong>wir</strong>d an Pfingsten gefeiert?<br />
– Was ist <strong>das</strong> für ein Geist? Was sind die Gaben<br />
des Heiligen Geistes?<br />
– Geht es um den Geist Gottes oder um die Kirche?<br />
– Wie ist überhaupt <strong>das</strong> Verhältnis von beiden?<br />
– Wirkt der Geist Gottes nicht auch außerhalb<br />
der Kirche?<br />
– Wie <strong>wir</strong>kt Gottes Geist in den verschiedenen<br />
Menschen, Traditionen, Gemeinschaften?<br />
Feststellungen – Brainstorming –<br />
einführendes Gespräch:<br />
Zwischen Heiligem Geist und Kirche besteht eine<br />
unmittelbare Verbindung.<br />
– Viele Menschen klagen darüber, <strong>das</strong>s in den<br />
Kirchen so wenig von diesem „guten Geist“ zu<br />
spüren sei.<br />
– Viele vermissen auch den Mangel an Wahrheit,<br />
Wahrhaftigkeit, Hilfsbereitschaft, Liebe, von<br />
den guten, gemeinschaftsfördernden Kräften,<br />
von den besonderen Gaben (Geist der Weisheit,<br />
der Einsicht, des Rates, der Stärke, der Erkenntnis,<br />
der Gottesfurcht und der Frömmigkeit),<br />
die nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift<br />
mit diesem Geist verbunden sind.<br />
– Menschen fragen nach dem Geist und der<br />
Gabe der Prophetie und des Zungenredens,<br />
nach wunderbaren Heilungen und anderen Zeichen<br />
seiner Gegenwart, wie sie z. B. von den<br />
Pfingstkirchen und den charismatischen Gemeinschaften<br />
bezeugt werden.<br />
– Weht nicht der Geist Gottes in jedem Menschen?<br />
Wie offen muss man dafür sein?<br />
– Wie steht es mit dem Ungeist in dieser Welt,<br />
der Gemeinschaft zerstört: der Hass, die Feindschaft,<br />
die Lüge, die Überheblichkeit, der Egoismus?<br />
– Wie steht es mit der Unterscheidung der Geister<br />
und der „Sünde gegen den Heiligen Geist“,<br />
die nicht vergeben <strong>wir</strong>d (Mt 12,31)?<br />
– Und wie steht <strong>das</strong> mit dem Geist Gottes in der<br />
Ökumene? Müsste er nicht hier deutlicher erfahrbar<br />
sein?<br />
Christen und Christinnen verbinden mit „Koinonia“<br />
den Reichtum, der sich in unserem gemeinsamen<br />
Leben in Christus ausdrückt: Communio, Anteilhaben,<br />
Anteilgeben, Gemeinschaft, Gemeinde,<br />
Kirche, Miteinanderteilen, Teilhabe, Solidarität,<br />
Subsidiarität, u. a., aber besonders in den zwi-<br />
schenmenschlichen Verhaltensweisen: in der Liebe,<br />
durch Vertrauen, in Gerechtigkeit, im Frieden, in<br />
der Versöhnung, in Barmherzigkeit, im Angenommensein,<br />
in der Ehrlichkeit, u. a..<br />
– Gott will Einheit für die Kirche, für die gesamte<br />
Menschheit und für die Schöpfung.<br />
– Gott ist eine Koinonia der Liebe, die Einheit von<br />
Vater, Sohn und Heiligem Geist,<br />
– Koinonia ist ein Geschenk.<br />
– Unsere Koinonia ist im Heiligen Geist begründet,<br />
der uns zum Handeln bewegt.<br />
– Koinonia drängt uns, nach der sichtbaren Einheit<br />
zu streben.<br />
– Unsere Koinonia umfasst die Gemeinschaft mit<br />
Gott und untereinander.<br />
Der Heilige Geist, der die Koinonia schafft (2. Kor<br />
13,13) erfüllt die, die immer noch getrennt sind,<br />
mit Hunger nach Gemeinschaft. Es ist die Herausforderung<br />
für alle Christen und Christinnen, wenn<br />
<strong>wir</strong> auf dem Weg zur 3. EÖV „für die Einheit beten,<br />
arbeiten, kämpfen. Der Heilige Geist tröstet uns in<br />
unserem Schmerz, fordert uns heraus, wenn <strong>wir</strong><br />
uns mit unserer Trennung abfinden, führt uns zur<br />
Buße und erfüllt uns mit Freude, wenn unsere Gemeinschaft<br />
wächst.“ (ORK, Canberra 1991)<br />
Mit Gemeinschaft verbinden <strong>wir</strong> in unserem alltäglichen<br />
Sprachgebrauch unser konkretes Leben:<br />
Die Familie, Ehe, Freunde, Zusammenleben, Gastfreundschaft,<br />
Arbeit, Kommunikation, Urlaub, Freizeit,<br />
Sprache, Gruß, Zusammenhalt, Verbundenheit,<br />
Vertrauen, Glauben, Versöhnung, Zurechtweisung,<br />
Trost, Orden, Kommunitäten, Fanclubs, Vereine,