13.02.2013 Aufrufe

In deinem Licht sehen wir das Licht - Dritte Europäische ...

In deinem Licht sehen wir das Licht - Dritte Europäische ...

In deinem Licht sehen wir das Licht - Dritte Europäische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

42<br />

BIBELARBEITEN –<br />

MEDITATIONEN<br />

Gedanken zu 2. Korinther 13,13<br />

Christen leben in Gemeinschaft,<br />

in „Koinonia“/in „communio“:<br />

„… ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige,<br />

katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen …“<br />

(Apostolisches Bekenntnis) – „… Wir glauben<br />

an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig<br />

macht, …“ (Nizäa/Constantinopel 381).<br />

Kein Bekenntnis der Alten Kirche spricht so ausführlich<br />

vom Wesen und Wirken des Heiligen Geistes<br />

wie dieses Bekenntnis aus dem Jahre 381, <strong>das</strong><br />

an die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen<br />

um die Gottheit des Geistes in der 2. Hälfte des 4.<br />

Jahrhunderts zwischen Bischöfen und Gemeinden,<br />

charismatischen und asketischen Gruppen erinnert<br />

(vgl. Eine Einführung in <strong>das</strong> Gespräch über <strong>das</strong><br />

Ökumenische Glaubensbekenntnis von 381, Eichstätt<br />

1997, S. 63).<br />

Deutlich verweist die „Charta Oecumenica“<br />

(ChOe) im 1. Kapitel auf den Glauben an den Dreieinigen<br />

Gott, wie er im Evangelium bezeugt und im<br />

Ökumenischen Glaubensbekenntnis der Kirche (NC<br />

381) zum Ausdruck kommt. Mit diesem Credo besteht<br />

die unerlässliche Aufgabe für die Christen<br />

und Christinnen, diese Einheit als Gottes Gabe<br />

sichtbar werden zu lassen. „Noch verhindern wesentliche<br />

Unterschiede im Glauben die sichtbare<br />

Einheit. Es gibt verschiedene Auffassungen, vor allem<br />

von der Kirche und ihrer Einheit, von den Sakramenten<br />

und den Ämtern. Damit dürfen <strong>wir</strong> uns<br />

nicht abfinden.“ (ChOe 1)<br />

DER HEILIGE GEIST, DER DIE KOINONIA SCHAFFT<br />

Für die Christen und Christinnen ist diese Gemeinsamkeit<br />

im Bekenntnis zum dreifaltigen Gott die<br />

Bedingung und die Grundlage zur Einheit der einen,<br />

heiligen, katholischen und apostolischen Kirche,<br />

auch wenn sie in unterschiedlichen Traditionen<br />

leben. Dieser gemeinsamen Basis müssen sich<br />

die Menschen, die sich auf Gottes Wort eingelassen<br />

haben, bewusst werden; sie sollen die Kirche<br />

als Gemeinschaft der Menschen mit Gott erleben,<br />

weil Gott sie als sein Volk berufen hat („ecclesia“).<br />

<strong>In</strong> ihrer sakramentalen Verbindung mit Christus im<br />

geschwisterlichen Umgang miteinander soll erfahrbar<br />

werden, <strong>das</strong>s diese Kirche nicht von Menschen<br />

gemacht, sondern Werk des Heiligen Geistes („gemeinschaftstiftende<br />

Kraft des Heiligen Geistes“,<br />

2. Kor, 13,13) ist. Er führt unterschiedliche Menschen<br />

zusammen, eint sie und sendet sie als Zeugen<br />

der Liebe Gottes in die Welt.<br />

Anfragen:<br />

– Was meinen Christen, wenn sie vom dreifaltigen<br />

Gott sprechen?<br />

– Wer oder was <strong>wir</strong>d an Pfingsten gefeiert?<br />

– Was ist <strong>das</strong> für ein Geist? Was sind die Gaben<br />

des Heiligen Geistes?<br />

– Geht es um den Geist Gottes oder um die Kirche?<br />

– Wie ist überhaupt <strong>das</strong> Verhältnis von beiden?<br />

– Wirkt der Geist Gottes nicht auch außerhalb<br />

der Kirche?<br />

– Wie <strong>wir</strong>kt Gottes Geist in den verschiedenen<br />

Menschen, Traditionen, Gemeinschaften?<br />

Feststellungen – Brainstorming –<br />

einführendes Gespräch:<br />

Zwischen Heiligem Geist und Kirche besteht eine<br />

unmittelbare Verbindung.<br />

– Viele Menschen klagen darüber, <strong>das</strong>s in den<br />

Kirchen so wenig von diesem „guten Geist“ zu<br />

spüren sei.<br />

– Viele vermissen auch den Mangel an Wahrheit,<br />

Wahrhaftigkeit, Hilfsbereitschaft, Liebe, von<br />

den guten, gemeinschaftsfördernden Kräften,<br />

von den besonderen Gaben (Geist der Weisheit,<br />

der Einsicht, des Rates, der Stärke, der Erkenntnis,<br />

der Gottesfurcht und der Frömmigkeit),<br />

die nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift<br />

mit diesem Geist verbunden sind.<br />

– Menschen fragen nach dem Geist und der<br />

Gabe der Prophetie und des Zungenredens,<br />

nach wunderbaren Heilungen und anderen Zeichen<br />

seiner Gegenwart, wie sie z. B. von den<br />

Pfingstkirchen und den charismatischen Gemeinschaften<br />

bezeugt werden.<br />

– Weht nicht der Geist Gottes in jedem Menschen?<br />

Wie offen muss man dafür sein?<br />

– Wie steht es mit dem Ungeist in dieser Welt,<br />

der Gemeinschaft zerstört: der Hass, die Feindschaft,<br />

die Lüge, die Überheblichkeit, der Egoismus?<br />

– Wie steht es mit der Unterscheidung der Geister<br />

und der „Sünde gegen den Heiligen Geist“,<br />

die nicht vergeben <strong>wir</strong>d (Mt 12,31)?<br />

– Und wie steht <strong>das</strong> mit dem Geist Gottes in der<br />

Ökumene? Müsste er nicht hier deutlicher erfahrbar<br />

sein?<br />

Christen und Christinnen verbinden mit „Koinonia“<br />

den Reichtum, der sich in unserem gemeinsamen<br />

Leben in Christus ausdrückt: Communio, Anteilhaben,<br />

Anteilgeben, Gemeinschaft, Gemeinde,<br />

Kirche, Miteinanderteilen, Teilhabe, Solidarität,<br />

Subsidiarität, u. a., aber besonders in den zwi-<br />

schenmenschlichen Verhaltensweisen: in der Liebe,<br />

durch Vertrauen, in Gerechtigkeit, im Frieden, in<br />

der Versöhnung, in Barmherzigkeit, im Angenommensein,<br />

in der Ehrlichkeit, u. a..<br />

– Gott will Einheit für die Kirche, für die gesamte<br />

Menschheit und für die Schöpfung.<br />

– Gott ist eine Koinonia der Liebe, die Einheit von<br />

Vater, Sohn und Heiligem Geist,<br />

– Koinonia ist ein Geschenk.<br />

– Unsere Koinonia ist im Heiligen Geist begründet,<br />

der uns zum Handeln bewegt.<br />

– Koinonia drängt uns, nach der sichtbaren Einheit<br />

zu streben.<br />

– Unsere Koinonia umfasst die Gemeinschaft mit<br />

Gott und untereinander.<br />

Der Heilige Geist, der die Koinonia schafft (2. Kor<br />

13,13) erfüllt die, die immer noch getrennt sind,<br />

mit Hunger nach Gemeinschaft. Es ist die Herausforderung<br />

für alle Christen und Christinnen, wenn<br />

<strong>wir</strong> auf dem Weg zur 3. EÖV „für die Einheit beten,<br />

arbeiten, kämpfen. Der Heilige Geist tröstet uns in<br />

unserem Schmerz, fordert uns heraus, wenn <strong>wir</strong><br />

uns mit unserer Trennung abfinden, führt uns zur<br />

Buße und erfüllt uns mit Freude, wenn unsere Gemeinschaft<br />

wächst.“ (ORK, Canberra 1991)<br />

Mit Gemeinschaft verbinden <strong>wir</strong> in unserem alltäglichen<br />

Sprachgebrauch unser konkretes Leben:<br />

Die Familie, Ehe, Freunde, Zusammenleben, Gastfreundschaft,<br />

Arbeit, Kommunikation, Urlaub, Freizeit,<br />

Sprache, Gruß, Zusammenhalt, Verbundenheit,<br />

Vertrauen, Glauben, Versöhnung, Zurechtweisung,<br />

Trost, Orden, Kommunitäten, Fanclubs, Vereine,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!