In deinem Licht sehen wir das Licht - Dritte Europäische ...
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Entwurf für eine Gemeindeveranstaltung, einen<br />
Nachmittag in der Frauenhilfe, einen Abend im Erwachsenenkreis<br />
u. ä., auch verwendbar als Grundlage<br />
eines Singgottesdienstes<br />
<strong>In</strong> den Gesangbüchern vieler Kirchen finden sich<br />
Lieder und musikalische Einflüsse aus anderen europäischen<br />
Ländern. Lieder sind mit Auswanderern<br />
in neue Länder gekommen, haben in Länder übergreifenden<br />
Kirchen sich allmählich ausgebreitet<br />
oder waren in Text oder Melodie so tragend, <strong>das</strong>s<br />
sie auch in andere Sprachen übersetzt wurden.<br />
Durch die ökumenischen Versammlungen sind Lieder<br />
aus anderen Kirchen und Ländern weit über ihren<br />
Ursprungsort hinaus bekannt geworden. Ökumene<br />
lebt in den Gemeinden Deutschlands von<br />
Liedern aus anderen Kirchen und Ländern, in ihren<br />
Originalsprachen und in Übersetzungen. Ökumenische<br />
Versammlungen waren auch immer Anlass für<br />
neues ökumenisches Liedgut. Für die <strong>Dritte</strong> <strong>Europäische</strong><br />
Ökumenische Versammlung in Sibiu/Hermannstadt<br />
(Rumänien) im September 2007 hat<br />
eine liturgische Werkstatt Gebete, liturgische Texte<br />
und Lieder verfasst, die in den Gemeinden Einzug<br />
halten können (teilweise in diesem Materialheft<br />
schon abgedruckt). Die folgenden Lieder sind dem<br />
Stammteil des Evangelischen Gesangbuches entnommen.<br />
Ähnliche „Entdeckungsreisen“ lassen<br />
sich sicher auch mit Gesang- und Gebetsbüchern<br />
aus anderen Traditionen machen. So soll die kleine<br />
Zusammenstellung Anregung sein, mit Gemeindegruppen<br />
und Gottesdienstgemeinden auf europäische<br />
Spurensuche zu gehen. <strong>In</strong> Jugendgruppen<br />
können Jugendliche auch selbstständig Lieder aussuchen<br />
und zu einer Reihenfolge zusammenstellen.<br />
EG 272 Ich lobe meinen Gott<br />
Die Melodie dieses Liedes stammt aus Frankreich,<br />
von dem Musiklehrer und Posaunist Claude Fraysse<br />
aus Romans (geb. 1941). Er ist ein in Frankreich<br />
bekannter Sänger bei Jugendveranstaltungen und<br />
Evangelisationen. Das schwungvolle Lied ist in<br />
Deutschland weit verbreitet.<br />
Mit diesem Lied beginnt die Europareise im Westen<br />
des Kontinents, einem der Gründungsländer<br />
der <strong>Europäische</strong>n Union. Die Charta Oecumenica<br />
beschreibt Europa zwischen „Atlantik und Ural,<br />
zwischen Nordkap und Mittelmeer“, also weitaus<br />
größer als die <strong>Europäische</strong> Union. Trotzdem ist die<br />
EU ein wichtiges Gegenüber für die Kirchen. Heute<br />
haben die Kirchen Europas am Sitz der EU Büros,<br />
wie z. B. die COMECE der Römisch-katholischen<br />
Kirche und <strong>das</strong> Büro der KEK (Konferenz <strong>Europäische</strong>r<br />
Kirchen). Sie setzen sich nicht nur für Belange<br />
der Kirchen ein, sondern auch für Anliegen, die<br />
ihnen vom Evangelium her geboten sind, wie z. B.<br />
für gerechte Wirtschaftsformen, Menschenrechte,<br />
Flüchtlinge u. a. Auch die Frage des Gottesbezuges<br />
in der <strong>Europäische</strong>n Verfassung ist von den Kirchen<br />
vorgebracht worden. Frankreich, in dem es seit der<br />
Französischen Revolution eine strikte Trennung<br />
von Staat und Kirche gibt (laïcité), ist ein entschiedener<br />
Gegner dieses Gottesbezuges in der <strong>Europäische</strong>n<br />
Verfassung, im Gegensatz zu den deutschen<br />
Kirchen.<br />
EG 264 Die Kirche steht gegründet<br />
Aus England stammt <strong>das</strong> Lied von der Kirche als<br />
Braut Jesu Christi. Gedichtet wurde es von Samuel<br />
John Stone, einem anglikanischen Theologen aus<br />
MIT LIEDERN DURCH EUROPA EUROPÄISCHE<br />
NACHBARSCHAFTEN<br />
dem 19. Jahrhundert. Er legte mit einem Liederzyklus<br />
<strong>das</strong> Apostolische Glaubensbekenntnis aus. Aus<br />
England kam bei der letzten Vollversammlung der<br />
Konferenz <strong>Europäische</strong>r Kirchen in Trondheim<br />
(2003) die erste und bis jetzt einzige Vertreterin<br />
einer Migrationskirche. Immer mehr Kirchen und<br />
Gemeinden entstehen aber in Europa, die einen<br />
Migrationshintergrund haben, viele von ihnen sind<br />
asiatische und afrikanische unabhängige Kirchen.<br />
Die Kirche Jesu Christi in Europa und auch in<br />
Deutschland <strong>wir</strong>d bunter und vielfältiger. Die neuen<br />
engagierten und missionarisch ausgerichteten<br />
Migrationskirchen sind ein fester Bestandteil der<br />
europäischen Ökumene geworden. Sie bringen<br />
ihre eigenen Frömmigkeitsstrukturen mit, die häufig<br />
charismatisch geprägt sind, einen starken missionarischen<br />
Elan und ethische Vorstellungen, die<br />
sich mitunter mit westlichen Vorstellungen reiben.<br />
Nicht umsonst <strong>wir</strong>d in der anglikanischen Kirchengemeinschaft<br />
die Diskussion um die Ordination<br />
von Frauen oder auch die Akzeptanz von homosexuellen<br />
Pfarrern besonders intensiv diskutiert.<br />
Die Frage der Migration <strong>wir</strong>d in einem der 9 Foren<br />
in Sibiu verhandelt.<br />
EG 185.4 Agios o Theos<br />
Ganz im Süden Europas liegt ein Land, <strong>das</strong> fast zu<br />
100 % durch die Orthodoxie geprägt ist: Griechenland.<br />
Aus der orthodoxen Liturgie Griechenlands<br />
stammt <strong>das</strong> Lied, <strong>das</strong> die Heiligkeit Gottes preist.<br />
Das reiche liturgische Leben der orthodoxen Kirche<br />
hat es ihr möglich gemacht, die jahrhundertelange<br />
Herrschaft des osmanischen Reiches zu überleben.<br />
<strong>In</strong> den orthodoxen Traditionen, die durch eine über<br />
ein Jahrtausend alte Liturgie geprägt sind, ist der<br />
Einfluss aus anderen christlichen Traditionen gering,<br />
aber viele Lieder sind auch dort durch ökumenische<br />
Gottesdienste bekannt geworden wie umgekehrt<br />
Lieder der orthodoxen Tradition in die<br />
Gesangbücher anderer Kirchen eingewandert sind.<br />
<strong>In</strong> Deutschland vertritt die Griechisch-Orthodoxe<br />
Metropolie die größte Gruppe orthodoxer Christen,<br />
mit anderen orthodoxen Kirchen (aus Rumänien,<br />
Russland, Serbien, etc.) bilden sie eine gemeinsame<br />
Bischofskonferenz, die etwas mehr als 1 Million<br />
Orthodoxe umfasst.<br />
EG 332 Lobt froh den Herrn<br />
Das Lied der jugendlichen Chöre kommt aus der<br />
Schweiz, sein Text stammt von Georg Gessner,<br />
geb. bei Zürich im Jahr 1765. Er war Pfarrer am<br />
Waisenhaus, dort entstand auch <strong>das</strong> Lied, <strong>das</strong> Einzug<br />
in viele Gesangbücher genommen hat. Später<br />
wurde er Pfarrer am Großmünster in Zürich und<br />
Professor der Theologie. Die Schweiz ist <strong>das</strong> Kernland<br />
reformierter Theologie, dort haben Huldreich<br />
Zwingli und Johannes Calvin ge<strong>wir</strong>kt. Die Schweiz,<br />
genauer Basel, war 1989 auch Gastgeber der Ersten<br />
<strong>Europäische</strong>n Ökumenischen Versammlung.<br />
Die Versammlung war geprägt vom konziliaren<br />
Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung<br />
der Schöpfung. Ein halbes Jahr später veränderte<br />
die Wende in der DDR <strong>das</strong> Gesicht und die politische<br />
Ordnung in Europa. Das Ende des Ost-Westgegensatzes<br />
war der Anfang des Zusammenwachsens<br />
in Europa. Dieser Prozess ist noch längst nicht<br />
abgeschlossen. Kirchen haben dazu einen wesentlichen<br />
Beitrag geleistet. Auf der Zweiten <strong>Europäische</strong>n<br />
Ökumenischen Versammlung in Österreich<br />
(Graz 1997) wurde deutlich, <strong>das</strong>s mit dem Ende<br />
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