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ON THE ROAD TO LONDON

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dEutSch<br />

nicht genau spezifizieren. In anderen Fällen<br />

stimmen die in der Packung enthaltenen Inhaltsstoffe<br />

nicht mit den auf dem Etikett oder<br />

der Umverpackung angegebenen Inhaltsstoffen<br />

überein. In vielen Fällen kann sich<br />

unter den nicht deklarierten Inhaltsstoffen,<br />

die in dem Ergänzungsmittel gefunden wurden,<br />

ein Stoff befinden, der gemäß den Anti-<br />

Doping-Vorschriften verboten ist.<br />

Daher sind Ergänzungsmittel nicht<br />

sicher. Zum einen bestehen im Zusammenhang<br />

mit der Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

auch weiterhin signifikante<br />

Gesundheitsrisiken und zum anderen<br />

kommt es immer wieder zu positiven Testergebnissen<br />

und Doping-Verstößen als Folge<br />

ihrer Anwendung.<br />

VeRLASSeN Sie SiCH NiCHT<br />

AUF Die VeRPACKUNg-<br />

SANgABeN<br />

Studien haben gezeigt, dass 20 % der den<br />

Sportlern zur Verfügung stehenden Ergänzungsmittel<br />

Inhaltsstoffe enthalten können,<br />

die nicht auf dem Etikett angegeben<br />

sind. In diesem Zusammenhang ist es nicht<br />

überraschend, dass eine signifikante Anzahl<br />

positiver Doping-Tests auf den Missbrauch<br />

von Ergänzungsmitteln aufgrund unzureichender<br />

oder falscher Etikettierung zurückgeführt<br />

wurden.<br />

Daher müssen alle Schützen gewarnt<br />

werden. Denn die Angabe, ein unzureichend<br />

etikettiertes Nahrungsergänzungsmittel<br />

eingenommen zu haben, kann<br />

nicht als adäquate Verteidigung bei einer<br />

Doping-Anhörung angesehen werden. In<br />

einem aktuellen Fall hatte der Athlet die<br />

Liste der Inhaltsstoffe eines Ergänzungsmittels<br />

genau geprüft und war überzeugt,<br />

dass die Einnahme sicher sei. Auf dem Etikett<br />

war jedoch ein bestimmter verbotener<br />

Inhaltsstoff, bei dem es sich um MHEA<br />

handelte und das in geringer Menge im Produkt<br />

selbst enthalten war, nicht aufgeführt.<br />

Die Anwendung dieses Ergänzungsmittels<br />

führte dazu, dass der Athlet die Medaille<br />

zurückgeben musste und aufgrund eines<br />

Doping-Verstoßes sanktioniert wurde.<br />

In einem anderen aktuellen Fall im<br />

Zusammenhang mit DMPA berief sich der<br />

Athlet zu seiner Verteidigung auf die Tatsache,<br />

dass auf dem Ergänzungsmittel, das<br />

er eingenommen hatte, keine Warnhinweise<br />

angegeben waren. Er gab weiterhin an, dass<br />

auf dem Etikett ausschließlich Naturprodukte<br />

— hierbei handelte es sich insbesondere<br />

um Geraniumöl (DMPA) — angegeben<br />

waren. Aber auch wenn die Substanz aus<br />

64 ISSF NEWS<br />

Geranien gewonnen wurde — bei DMPA<br />

handelt es sich um eine verbotene Substanz.<br />

Daher wurde der Athlet auch sanktioniert.<br />

Aus diesem Grund und nachdem es<br />

in letzter Zeit zu Doping-Verstößen aufgrund<br />

von falsch etikettierten und kontaminierten<br />

Ergänzungsmitteln gekommen<br />

war, machen viele Anti-Doping-Organisationen<br />

ebenso wie die ISSF erneut auf das<br />

extreme Risiko aufmerksam, dem sich Athleten<br />

mit der Einnahme von Ergänzungsmitteln<br />

aussetzen.<br />

Die HALTUNg DeR iSSF iN<br />

BezUg AUF Die<br />

ANWeNDUNg V<strong>ON</strong><br />

eRgäNzUNgSmiTTeLN<br />

Die ISSF ist der Ansicht, dass sich Athleten<br />

durch die Anwendung der meisten Ergänzungsmittel<br />

einem inakzeptablen Risiko<br />

aussetzen und ihre Sportkarriere gefährden.<br />

Obwohl die ISSF von der Anwendung von<br />

Ergänzungsmitteln abrät, ist ihr jedoch bekannt,<br />

dass viele Schützen im Training und<br />

auf Reisen darauf zurückgreifen werden, um<br />

ihren Nährstoffbedarf zu decken.<br />

Aber noch einmal: Alle Athleten müssen<br />

gewarnt werden, denn letztendlich sind alle<br />

Athleten, basierend auf dem Prinzip der verschuldensunabhängigen<br />

Haftung, für jede<br />

verbotene Substanz, die in ihrer Urinprobe<br />

gefunden wird, verantwortlich.<br />

Demnach kann einem Schützen, der Nahrungsergänzungsmittel<br />

einnimmt und schließlich<br />

positiv auf eine verbotene Substanz getestet<br />

wird, ein Doping-Verstoß zur Last gelegt<br />

werden, unabhängig davon, wie die verbotene<br />

Substanz in seinen Körper gelangt ist.<br />

> RiSiKeN KeNNeN<br />

Wie oben bereits erwähnt, können Ergänzungsmittel<br />

verbotene Substanzen<br />

enthalten, die vorsätzlich oder durch unbeabsichtigte<br />

Verunreinigung in das Produkt<br />

gelangen und die auf der Liste der Inhaltsstoffe<br />

eindeutig aufgeführt werden oder<br />

nicht. Einige Hersteller von Ergänzungsmitteln<br />

etikettieren ihre Produkte falsch,<br />

indem sie die Inhaltsstoffe oder die relative<br />

Menge jedes Inhaltsstoffes pro Dosis nicht<br />

genau spezifizieren. Es kommt nicht selten<br />

vor, dass es beim Herstellungsprozess von<br />

Ergänzungsmitteln zur Kreuzkontamination<br />

mit verbotenen Substanzen kommt, wenn<br />

der Hersteller auch andere, verbotene Substanzen<br />

enthaltende Produkte herstellt. Tatsache<br />

ist, dass mit der Anwendung von Ergänzungsmitteln<br />

nach wie vor ein enormes<br />

Risiko verbunden ist.<br />

> RiSiKO BeURTeiLeN<br />

Jeder Sportler ist eigens dafür verantwortlich,<br />

vor der Einnahme von Ergänzungsmitteln<br />

sämtliche damit verbundenen Risiken<br />

abzuwägen. Die ISSF möchte alle Schützen<br />

an Folgendes erinnern:<br />

• Ergänzungsmittel, die mit „zur Behandlung<br />

von Herzrhythmusstörungen“,<br />

„herzstabilisierend“ oder ähnlichem<br />

werben, enthalten höchstwahrscheinlich<br />

Betablocker und sind sowohl im<br />

Training als auch im Wettkampf gemäß<br />

den ISSF-Anti-Doping-Vorschriften und<br />

der WADA-Verbotsliste strengstens verboten.<br />

• Ergänzungsmittel, die mit Eigenschaften<br />

zum „Muskelaufbau“ oder zur „Fettverbrennung“<br />

werben, enthalten<br />

höchstwahrscheinlich verbotene Substanzen<br />

wie anabole Wirkstoffe oder Stimulanzien.<br />

• Die Bezeichnungen „pflanzlich“ oder<br />

„natürlich“ bedeuten nicht unbedingt,<br />

dass das Produkt sicher ist. Fakt ist, dass<br />

MHEA auch unter der „nicht synthetischen“<br />

Bezeichnung Geraniumöl aufgeführt<br />

werden kann. Es handelt sich<br />

dennoch um eine verbotene Substanz.<br />

• Reine Vitamin- und Mineralstoffpräparate<br />

sind an sich nicht verboten. Allerdings<br />

sollten Schützen auf bekannte<br />

Markenprodukte zurückgreifen und sie<br />

nicht zusammen mit anderen Substanzen<br />

einnehmen; es besteht immer die Gefahr,<br />

dass das Produkt Spuren von anderen<br />

Substanzen enthält, die auch vom<br />

selben Hersteller produziert werden.<br />

Die Risiken im Zusammenhang mit Ergänzungsmitteln<br />

sind klar — die Verantwortung,<br />

diese Risiken auf sich zu nehmen, liegt<br />

letztendlich bei jedem einzelnen Athleten<br />

selbst.<br />

> RiSiKO miNimieReN<br />

Schützen, die sich entscheiden, Ergänzungsmittel<br />

einzunehmen, sollten VOR der Anwendung<br />

des Ergänzungsmittels die folgenden<br />

Vorsichtsmaßnahmen zur Risikominderung<br />

ergreifen. Diese Vorsichtsmaßnahmen können<br />

veranschaulichen, dass der Schütze im<br />

Falle eines auf die Einnahme von Ergänzungsmitteln<br />

zurückzuführenden Doping-<br />

Verstoßes nicht oder nur bedingt schuldig ist.<br />

Auch wenn in den meisten Fällen dennoch<br />

ein Verstoß deklariert werden wird, kann<br />

ein Nachweis, dass sämtliche Vorsichtsmaßnahmen<br />

eingehalten wurden, bei der Verhängung<br />

der Sanktion berücksichtigt werden.

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