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• Schützen sollten eine direkte Anfrage<br />
an den Hersteller stellen und sich schriftlich<br />
bestätigen lassen, dass das Produkt<br />
keine Substanzen enthält, die auf der<br />
WADA-Verbotsliste stehen.<br />
• Schützen sollten den Hersteller fragen,<br />
ob in der Produktionsanlage, in der das<br />
Ergänzungsmittel hergestellt wird,<br />
Produkte hergestellt werden, die verbotene<br />
Substanzen enthalten. Wenn in der<br />
Produktionsanlage Produkte mit verbotenen<br />
Substanzen hergestellt werden,<br />
besteht ein sehr hohes Risiko einer<br />
Kreuzkontamination und solche Produkte<br />
sollten nicht verwendet werden.<br />
• Schützen sollten sich vergewissern, ob<br />
der Hersteller voll hinter seinem Produkt<br />
steht. Ist das nicht der Fall, sollte das<br />
Produkt nicht verwendet werden.<br />
• Schützen sollten Beweismaterial sammeln,<br />
mit dem sie belegen können, dass<br />
sie vor der Einnahme des Ergänzungs<br />
mittels alle erforderlichen Vorsichts<br />
maßnahmen ergriffen haben, um den<br />
zahlreichen mit der Einnahme einherge<br />
henden Risikofaktoren Rechnung zu tragen.<br />
> Die VeRANTWORTUNg<br />
üBeRNeHmeN<br />
Alle Schuld von sich zu weisen, kann das<br />
Problem nicht lösen. Indem man sich in<br />
Bezug auf die Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln<br />
von einem Ernährungsberater<br />
oder Arzt beraten lässt, kann das<br />
Risiko eines unbewussten Dopings reduziert,<br />
aber nicht vollständig ausgeschaltet<br />
werden. Und selbst wenn ein Experte die<br />
Verwendung eines Ergänzungsmittels anrät<br />
und die Anwendung dieses Produkts zu<br />
einem Doping-Verstoß führt, trägt immer<br />
noch der Athlet selbst die Verantwortung.<br />
Die Athleten sind für alles, was sie zu<br />
sich nehmen, selbst verantwortlich. Selbst<br />
im Falle eines von der Norm abweichenden<br />
Analyseergebnisses aufgrund unbeabsichtigten<br />
Dopings kann kein anderer verantwortlich<br />
gemacht werden.<br />
SCHLUSSWORT<br />
Die aktuellen Fälle der Athleten, die aufgrund<br />
von Doping-Verstößen im Zusammenhang<br />
mit MHEA und DMPA sanktioniert<br />
wurden, sind ein konkreter Beweis dafür,<br />
dass unbewusste Doping-Verstöße aufgrund<br />
der Anwendung von Ergänzungsmitteln<br />
weiterhin ein hochaktuelles Thema sind.<br />
Es ist bekannt, dass Athleten, die nach<br />
einer Möglichkeit suchen, sich einen Vorsprung<br />
zu verschaffen, glauben, diese in<br />
einem Ergänzungsmittel oder einer speziellen<br />
Nährstoffkombination finden zu können.<br />
In Studien konnte jedoch nachgewiesen<br />
werden, dass es keine Ergänzungsmittel<br />
gibt, die die sportliche Leistungsfähigkeit<br />
schnell steigern können. Eine vielfältige und<br />
ausgewogene Ernährungsweise und ausreichende<br />
Flüssigkeitszufuhr bilden das Fundament,<br />
um das volle athletische Potenzial<br />
erreichen zu können.<br />
Die ISSF rät allen Schützen dazu, sich<br />
einfach ausgewogen zu ernähren und gänzlich<br />
auf den Gebrauch von Ergänzungsmitteln<br />
zu verzichten. Gehen Sie lieber auf<br />
Nummer sicher!<br />
Janie soublière BSS. LLB. LLM.<br />
dEutSch<br />
Juristische Beraterin, Anti-Doping im Sport<br />
ISSF NEWS 65