Journal of European Integration History - Centre d'études et de ...
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Book reviews – Comptes rendus – Buchbesprechungen 171<br />
proj<strong>et</strong> européen correspond <strong>de</strong> fait à une tentative <strong>de</strong> synthèse […] entre <strong>de</strong>s voies<br />
d'organisation <strong>de</strong> l'économie qui n'ont rien d'incompatible». 2<br />
Il s'agit donc ici d'une lecture indispensable à qui veut appréhen<strong>de</strong>r <strong>de</strong> manière<br />
plus fine les enjeux actuels <strong>de</strong>s règles économiques européennes.<br />
Françoise Berger<br />
IEP <strong>de</strong> Grenoble – CNRS-PACTE<br />
Geert-Hinrich AHRENS, Diplomacy on the Edge. Containment <strong>of</strong> <strong>et</strong>hnic conflict<br />
and the minorities working group <strong>of</strong> the conferences on Yugoslavia, Woodrow<br />
Wilson Center Press, Baltimore, Johns Hopkins University Press, 2007, Description:<br />
xxviii, 672 p. – ISBN: 9780801885570 – 60.00 $.<br />
Für <strong>de</strong>n Historiker stellt die allerjüngste Zeitgeschichte st<strong>et</strong>s eine beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
dar, weil er wegen <strong>de</strong>r üblichen Archivsperren hier in <strong>de</strong>r Regel mit einem<br />
sonst für die Geschichte <strong>de</strong>r Neuzeit ungewöhnlichen Quellenmangel rechnen muss<br />
– dies ist wohl <strong>de</strong>r Hauptgrund, weshalb <strong>de</strong>rartige Themen gerne Politikwissenschaftler<br />
o<strong>de</strong>r Publizisten überlassen wer<strong>de</strong>n. Um so dankbarer ist man <strong>de</strong>shalb für zeitnah<br />
erscheinen<strong>de</strong> Memoirenliteratur, bi<strong>et</strong><strong>et</strong> diese doch, trotz <strong>de</strong>r notwendigen Subjektivität<br />
dieses Genres, die Möglichkeit, <strong>de</strong>n Schleier über Vergangenem ein wenig zu<br />
lüften.<br />
Der anzuzeigen<strong>de</strong> Band stellt ein Memoirenwerk im besten Sinne <strong>de</strong>s Wortes dar.<br />
Geert-Hinrich Ahrens legt damit zum einen als Zeitzeuge eine originäre Traditionsquelle<br />
vor, die einen Beitrag dazu leisten will, durch Aufklärung Fehler, die in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit gemacht wur<strong>de</strong>n, in Gegenwart und Zukunft nicht zu wie<strong>de</strong>rholen.<br />
Zum an<strong>de</strong>rn stellt sie einen wichtigen Beitrag zur historisch-politikwissenschaftlichen<br />
Forschung über die Probleme <strong>de</strong>s Balkanraums dar, weil Ahrens bei <strong>de</strong>r Perspektive<br />
<strong>de</strong>s Berichterstatters nicht verharrt, son<strong>de</strong>rn diese vielmehr verbind<strong>et</strong> mit<br />
<strong>de</strong>m Erkenntnisinteresse <strong>de</strong>s Wissenschaftlers, in<strong>de</strong>m er die persönlichen Erfahrungen<br />
einb<strong>et</strong>t<strong>et</strong> in aktuelle Fragen <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Forschung. Dem Werk ist<br />
ins<strong>of</strong>ern eine gewisse Janusköpfigkeit zu eigen, <strong>de</strong>r Titel „Diplomatie auf Messers<br />
Schnei<strong>de</strong>“, wie man diesen frei übers<strong>et</strong>zen könnte, gilt auch für die Intention <strong>de</strong>s<br />
Autors selbst: Es ist eine Gratwan<strong>de</strong>rung zwischen verstehen<strong>de</strong>r, teilweise auch von<br />
verhaltenen Emotionen gekennzeichn<strong>et</strong>er Innen- und kritisch-distanzierter Außensicht.<br />
Ausgewiesen als Fachmann für <strong>de</strong>n Balkankonflikt ist Ahrens, Jahrgang 1934,<br />
nicht zul<strong>et</strong>zt durch seine Biographie: Nach Jura-Studium, Promotion und Assessorexamen<br />
ging er 1965 in <strong>de</strong>n Auswärtigen Dienst, <strong>de</strong>m er bis 1999 angehörte. Er war<br />
tätig als Diplomat an <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Auslandsvertr<strong>et</strong>ungen in Sao Paulo, Hongkong,<br />
Belgrad und Peking; von 1984 bis 1986 war er Botschafter in Vi<strong>et</strong>nam und von 1996<br />
bis 1999 in Kolumbien. Von 1992 bis 1996 amtierte Ahrens als Son<strong>de</strong>rbotschafter<br />
2. É. BUSSIÈRE, «Conclusion», p.104.