Aphoristic Writings, Notebook, and Letters to a Friend, by Otto ...
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Der Raum entsteht durch Nichtrealmachung eines Realen, ebenso die Krankheit<br />
(durch Abgabe eines Teiles des Ich nach Außen, Unfähigkeit zur Allheit).<br />
Die Zeit (Verbrechen) ist Realsetzen des Nichtrealen: Scheidung einer<br />
Vergangenheit, der Macht gegeben wird, und einer Zukunft, über die keine Macht<br />
gewollt wird, von der Gegenwart, die so nicht mehr Ewigkeit ist . . . Ebenso das<br />
Verbrechen: Realsetzen, Verwirklichen irgendeines Unbewußten (eines Tieres).<br />
Alle Tiere sind verbrecherisch, auch das Pferd, auch der Schwan (zwecklose<br />
Schönheit, fliegt nirgends mehr hin): es gibt eine Furcht vor dem Schwan.<br />
Der See: (Versuch des Flusses, zur Allheit zu gelangen? Dafür spricht der<br />
Kaspisee). Jedenfalls sind es Stationen des Flusses und Ruhepunkte.<br />
Das Meer unter Wolken: Das ist der Ozean, das Schwarze Meer, die Nordsee. –<br />
Nietzsches Gesicht: Hier sind die schwersten, schwärzesten, geradezu dunkelsten<br />
unheilschwangeren Wolken: Unfähigkeit zur Heiterkeit.<br />
Der Neurastheniker sucht nach künstlicher Allheit, indem er ans Meer geht; der<br />
Verbrecher sucht nach künstlicher Einheit. (Allheit von außen, Einheit von außen.)<br />
Der Neurastheniker hat auch eine Gegenwart (zeitlich; der Verbrecher hat keine<br />
Gegenwart).<br />
Nichts kann so schön sein wie der Mensch; nichts so häßlich!<br />
Die Gefahr des Flusses ist die Versumpfung. Die Gefahr des Meeres?<br />
Wasser mit Wirbel.<br />
Eine Möglichkeit im Meer entspricht dem Irrsinn.<br />
Sumpf und Irrlicht.<br />
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