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Aphoristic Writings, Notebook, and Letters to a Friend, by Otto ...

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Wo die Einheit des Bewußtseins fehlt, wie beim Verbrecher, da fehlt Einsamkeit<br />

(„Das Ich fühlt sich selbst,“ Rappaport), fehlt Sinn der Zeit (weil die verschiedenen<br />

Bruchstücke des Ich, Irreales, Nichts, real gesetzt, verwirklicht wird).<br />

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Der Heilige (das ist der umgekehrte Verbrecher, Christus, Augustinus, Kant) leidet<br />

am schwersten am Zeitproblem. Die Griechen kennen keine Heiligen, darum kennen<br />

sie kein Zeitproblem.<br />

Die Natur ist unmoralisch, wenn der Mensch sich in die Natur auflöst, Tier,<br />

Pflanze, S<strong>to</strong>ff, Nichts wird, sowie sie also unbewußt wird; die Natur wird moralisch,<br />

ethisch, ästhetisch sobald sie gewußt, das heißt: zusammengehalten wird. Dann ist<br />

Naturempfindung möglich.<br />

Der Verbrecher stirbt von innen (Zeit), der Kranke von außen (Raum).<br />

Die Epilepsie muß ebenfalls mit der Zeit zusammenhängen.<br />

Wer lügt, ist nicht.<br />

Die Schlange und die Weisheit (Verehrung).<br />

Wenn der eine in einem Nebel, den der <strong>and</strong>ere sehr gut als solchen erkennt, eine<br />

fürchterliche Gestalt erblickt (Erlkönig), so ist dem einen das Betreffende psychisch<br />

bewußt. Und es ist schön. Er ist frei! Dem <strong>and</strong>ern - unbewußt - ist es häßlich,<br />

freiheitbedrohend, furchterregend.<br />

Das Knacken des Zimmers ist unbewußt gewordenes inneres Zerbrechen.<br />

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