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Aphoristic Writings, Notebook, and Letters to a Friend, by Otto ...

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*<br />

Wien, 18. Ok<strong>to</strong>ber 1902<br />

Besten Dank für Deine Karte, deren Optimismus mir aber sehr verfrüht scheint. –<br />

Ich möchte Dich sehr gerne vor Sonntag noch sprechen, und zwar möglichst bald.<br />

Vielleicht besuche ich Dich Dienstag um 5 oder 5½ Uhr?<br />

Thema: Meine Einteilung der Frauen in Mütter und Prostituierte.<br />

Hast Du Lust dazu und fürchtest Du nicht in Deinen eigenen Gedanken hierüber<br />

gestört zu werden, so antworte mir möglichst schnell mit einem Ja. . . .<br />

*<br />

(Poststempel: 10. März 1903)<br />

Deine Auffassung des B. teile ich nicht ganz. Aber gut ist, wie Du die psychische<br />

Anspruchslosigkeit gerade der Mindestwertigen charakterisierst.<br />

Zur Koitulogie:<br />

Je mehr Verliebtheit und je weniger rein sexuelle Erregung da ist, des<strong>to</strong><br />

anständiger wird das Kind (kein Verbrecher als Mann, keine Dirne, sondern Mutter<br />

als Frau).<br />

Das Geschlecht, glaube ich, entscheidet sich nicht nach dem Grade der<br />

„Erregung“: Auf das größere Begehren, respektive die Liebe kommt es an, und es<br />

entscheidet die Ähnlichkeit, nicht das Geschlecht.<br />

Bezüglich Mutter-Dirne bin ich also wieder zweifelhaft . . .<br />

Der Braumüller druckt mein Buch!<br />

Es wird wohl spätestens Ende Mai fertig sein.<br />

*<br />

Wein, 30. März 1903.<br />

(In der Tramway.)<br />

Willst Du Freitag mit mir zur Duse als Hedda Gabler gehen? Wenn ja, so will ich<br />

zwei Sitze besorgen.<br />

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