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DAS ULRICHSBISTUM 16./17. Februar 2013 / Nr. 7<br />
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Voderholzer zum Eheringel aus<br />
Bischof geweiht Brezenteig<br />
Rudolf Voderholzer hat sein Amt Vom 7. bis 4. Februar<br />
als Oberhirte von Regensburg angetreten.<br />
Kardinal Reinhard Marx „Marriage Week“ für<br />
weihte ihn am vergangenen Ehepaare statt. Zu diesem<br />
findet in Friedberg eine<br />
Samstag im Regensburger Anlass stellt ein Friedberger Bäcker bereits jetzt<br />
Dom zum Bischof. Seite 4/5 Eheringel aus Brezenteig her. Seite 23<br />
Übrigens …<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
ie Ergebnisse der Milieustudie<br />
über die Lage der ka-<br />
D<br />
tholischen Kirche in Deutschland<br />
(siehe Seite 7) klingen alarmierend.<br />
Da heißt es: Die deutschen<br />
Katholiken sind enttäuscht von<br />
der bisherigen Aufarbeitung<br />
des Missbrauchsskandals. Auch<br />
wollen viele Gläubige bestimmte<br />
Kirchenregeln und Dogmen<br />
offenbar nicht mehr akzeptieren<br />
und verlangen mehr Mitsprache.<br />
Zahlreiche Medien interpretierten<br />
die Studienergebnisse als eine<br />
„Rebellion“ gegen die Kirche, die<br />
an „Relevanz und Lebensnähe“<br />
verloren habe.<br />
Die katholische Kirche also auf<br />
dem Abstellgleis? Mitnichten.<br />
Die gleiche Studie besagt auch,<br />
dass kaum ein Katholik aus der<br />
Kirche austreten will. Ihr soziales<br />
Engagement, das Leitbild der<br />
Nächstenliebe sowie der spirituelle<br />
Halt, den sie gibt, werden<br />
nach wie vor als unverzichtbar<br />
angesehen.<br />
Hier muss die Kirche ansetzen<br />
und weiter daran arbeiten,<br />
verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen.<br />
Dass dies gelingen<br />
kann, trauen die Katholiken ihrer<br />
Kirche zu – auch das ist ein<br />
Ergebnis der Milieustudie.<br />
Victoria Heymann,<br />
Chefin vom Dienst<br />
Foto: Zapf<br />
Unternehmer gründete<br />
Therapiezentrum<br />
Als Max Schusters Tochter bei einem<br />
Unfall Hirnschäden erlitt, waren<br />
die Ärzte zunächst ratlos. Der Unternehmer<br />
(Foto: rmi) beschloss,<br />
ein Hirntherapiezentrum zu<br />
gründen. Seite 9<br />
Dem Bischof<br />
ganz nah gekommen<br />
ie der kleine Vincent hatten viele Mitglieder der Pfarrei<br />
WZu den Heiligen Engeln in Landsberg am Lech die<br />
Möglichkeit, Bischof Konrad Zdarsa<br />
persönlich zu begegnen.<br />
Er hatte die Gemeinde<br />
zum Glaubenstag besucht,<br />
bei dem die Gläubigen<br />
erfuhren: „Wer glaubt,<br />
ist nie allein.“<br />
Seite 16/17<br />
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Äußerungen gerückt.<br />
Die nach<br />
dem II. Vatikanischen<br />
Konzil<br />
gebildeten<br />
Pfarrgemeinderäte<br />
hat er sehr<br />
gelobt und gemeint,<br />
der Tradition<br />
zufolge Helmut Mangold<br />
sei der Pfarrgemeinderat<br />
,eine Gabe des Heiligen<br />
Geistes.‘<br />
Bei seinem Besuch in München<br />
hatte ich als Vorsitzender des Landeskomitees<br />
der Katholiken die<br />
Ehre, Papst Benedikt bei seiner Ankunft<br />
am Flughafen in München begrüßen<br />
zu dürfen. Er hat mir damals<br />
deutlich gesagt, dass ihm die Mitarbeit<br />
der Laien in der Kirche außerordentlich<br />
wichtig ist.“<br />
„Vom Rücktritt des Papstes erfuhr<br />
ich in Altötting, wo ich als<br />
Vertreter der Diözese <strong>Augsburg</strong> am<br />
Welttag der Kranken teilnahm“, berichtet<br />
Prälat Bertram Meier. „Unmittelbar<br />
nach der Messe mit dem<br />
Päpstlichen Gesandten machte die<br />
Neuigkeit die Runde. Erst dachte<br />
ich an einen Faschingsscherz, aber<br />
als die offizielle Pressemitteilung des<br />
Vatikans verteilt wurde, war klar: Es<br />
ist wahr. Der Papst tritt zurück.<br />
Das macht mich sehr betroffen.<br />
Die Kirche verliert einen großen<br />
Lehrer, der die Wahrheit in Liebe<br />
verkündet hat. Nicht durch Zufall<br />
sieht er sich – wie sein Wahlspruch<br />
sagt – als Mitarbeiter der Wahrheit.<br />
Wahrheit ist für Joseph Ratzinger<br />
weniger ein System von Glaubensund<br />
Moralsätzen, sondern eine lebendige<br />
Person: Jesus von Nazareth.<br />
Das ist Vermächtnis, Erbe und Auftrag.<br />
Persönlich kenne ich den Papst<br />
seit meiner Priesterweihe 1985. Ich<br />
durfte eine Doktorarbeit im Fach<br />
Dogmatik schreiben und wohnte im<br />
Priesterkolleg am deutschen Friedhof<br />
im Vatikan.<br />
Als ich später im<br />
Staatssekretariat<br />
Dienst tat, hatte<br />
ich jede Woche<br />
Gelegenheit,<br />
im Kolleg mit<br />
ihm zu konzelebrieren.<br />
Gern<br />
Bertram Meier<br />
hörten wir seine<br />
Predigten. Einmal<br />
sprach er<br />
über Johann Michael Sailer und griff<br />
dessen Wort vom ,geistlich Geistlichen‘<br />
auf im Gegensatz zu den vielen<br />
,Zeit-Geistlichen‘.<br />
So sehe ich auch im Rücktritt<br />
einen geistlichen Schritt. Er habe<br />
sich lange geprüft, bis er zu dieser<br />
Entscheidung gelangt sei. Es<br />
berührt mich tief, wie zwei große<br />
Päpste ihr Pontifikat beenden: Johannes<br />
Paul II. erteilte Unterricht<br />
an seinem Kranken- und Sterbebett,<br />
Benedikt XVI. gibt ein Amt zurück,<br />
von dem er immer wieder sagte, er<br />
habe es empfangen.“<br />
„Die Entscheidung des Papstes,<br />
Ende Februar von seinem Amt zurückzutreten,<br />
verdient höchsten<br />
Respekt. Papst Benedikt hat die<br />
Menschen mit seinem tiefen Glauben,<br />
seiner großen geistigen Kraft<br />
und seiner Liebe zu den Menschen<br />
stets tief berührt. Die Wahrhaftigkeit<br />
und Größe seiner Person zeigt<br />
sich auch in diesem Entschluss, der<br />
von einer großen Kraft und seinem<br />
starken Glauben geprägt ist“, sagt<br />
Caritas-Präsident Peter Neher. „Es<br />
war eine besondere Würdigung des<br />
Dienstes am Nächsten und aller, die<br />
sich dafür einsetzen, dass sich Papst<br />
Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika<br />
„Deus Caritas est“ mit dem sozialen<br />
Engagement der Katholischen<br />
Kirche und ihrer Caritas beschäftigt<br />
hat. Wir sind Papst Benedikt sehr<br />
dankbar, dass er in dieser Enzyklika<br />
die Caritas, die Liebe zum Nächsten,<br />
als wesentlichen Ausdruck christlichen<br />
Handelns in den Mittelpunkt<br />
der Überlegungen gestellt hat. Für<br />
die Mitarbeitenden der Caritas waren<br />
und sind diese Worte des Heiligen<br />
Vaters von unschätzbarer Bedeutung<br />
und Ausdruck einer hohen<br />
Wertschätzung.“<br />
„Eine solche Nachricht kann man<br />
zunächst kaum glauben“, erklärt<br />
Professor Gerda Riedl, Leiterin der<br />
Hauptabteilung VI - Grundsatzfragen<br />
im Bistum <strong>Augsburg</strong>. „Zwar<br />
sieht das katholische Kirchenrecht in<br />
c. 332 § 2 diese<br />
Möglichkeit vor.<br />
Und doch steht<br />
der Petrusdienst<br />
so stark für die<br />
Einheit der vielfältigen<br />
und universalen<br />
katholischen<br />
Kirche,<br />
dass man sich<br />
bislang einen Gerda Riedl<br />
Papst, der außer<br />
Dienst ist, neben einem Papst, der<br />
sein Amt ausübt, schwer vorstellen<br />
konnte.<br />
Einmal durfte ich Papst Benedikt<br />
XVI. persönlich kennen lernen. Er<br />
ging in diesem Dienst für die Kirche<br />
geradezu auf. Wenn er sich dennoch<br />
für diesen Weg entschieden hat, so<br />
mag uns das ein weiterer Hinweis<br />
sein, dass es uns Christen, bei aller<br />
Bedeutung, die authentische Glaubenszeugen<br />
wie er für die Kirche<br />
haben, nie um einen Personenkult<br />
gehen darf. Das Amt ist nicht identisch<br />
mit der Person: Amt und Person<br />
sind stets durchscheinend auf<br />
Christus hin und von ihm her.“