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LEBEN AUS DEM GLAUBEN 16./17. Februar 2013 / Nr. 7<br />
Im Zeichen des Kreuzes<br />
Das Kruzifix prägt den Alltag – Wer es bewusst betrachtet, spürt seine Kraft<br />
Wer kennt sie nicht, die Kreuz-Logos<br />
in der Öffentlichkeit: das Rote<br />
Kreuz, das Blaue Kreuz, das Grüne<br />
Kreuz, das weiße Kreuz der Caritas,<br />
des Malteserhilfsdienstes,<br />
des So zial dienstes Katholischer<br />
Frauen. Jede dieser<br />
Einrichtungen nimmt eine<br />
wichtige soziale Aufgabe in der<br />
Gesellschaft wahr, alle stellen sie<br />
sich unter das Zeichen des Kreuzes.<br />
Nicht wenige haben heute ein<br />
Kreuz unter dem Rückspiegel ihres<br />
Autos angebracht. Spätestens wenn<br />
wir die vielen Kreuze am Straßenrand<br />
wahrnehmen, die Angehörige<br />
oder Freunde für ihre Verkehrstoten<br />
oft illegal am Straßenrand haben<br />
aufstellen lassen, erkennen wir, dass<br />
ein Kreuz im Auto Sinn macht und<br />
sinnstiftend aufgenommen wird.<br />
Wer einmal bewusst auf den Wegen<br />
unserer Äcker entlanggeht, wird<br />
vielerorts Flurkreuze antreffen. Sie<br />
laden zum kurzen Verweilen ein<br />
Am Brotbrechen<br />
An seinen<br />
E N U<br />
Wundmalen<br />
und erwecken Staunen wie liebevoll<br />
sie zuweilen gepflegt werden. „Gott<br />
segne unsere Fluren“, heißt es da<br />
oft in einer Beischrift. Und auf<br />
dem Flurkreuz am Ortsausgang<br />
von Seedorf kann man seit<br />
1888 lesen: „Der Mensch<br />
geh nicht vorbei und bete<br />
einen Vaterunser oder zwei.“<br />
Schauen wir uns ein gewöhnliches<br />
christliches Haus an. Schon<br />
der Haustüreingang wurde mit drei<br />
Kreuzen durch die Sternsinger gekennzeichnet:<br />
„20 * C + M + B +<br />
13“, „Christus segne dieses Haus“<br />
(ein Stern für den Stern von Bethlehem<br />
und die drei Kreuze für den<br />
Dreifaltigen Gott: Vater, Sohn und<br />
Heiliger Geist.). Diese als Segensbitte<br />
geltende Formel soll den Segen<br />
Gottes auf das Haus und seine Bewohner<br />
herabrufen und sie vor Unglück<br />
bewahren.<br />
Bald nach dem Türeingang befindet<br />
sich ein Weihwassergefäß<br />
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14. Rätselfrage<br />
Nach seiner Auferstehung erschien Jesus zwei Jüngern bei Emmaus auf dem<br />
Weg nach Galiläa. Woran erkannten die Jünger ihn schließlich?<br />
An der Vergebung<br />
ihrer Sünden<br />
Und so einfach geht‘s:<br />
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Fotos: fotolia<br />
Das Kreuz am Rückspiegel eines Autos: ein Zeichen, das in Alltags-Gefahren auf<br />
das Ziel des Lebens verweist.<br />
Foto: Then<br />
meist mit einem Kreuz. Die Gläubigen<br />
tauchen beim Betreten und<br />
Verlassen ihres Hauses ihre Finger<br />
in das Gefäß und bezeichnen sich<br />
oder andere mit dem Kreuzzeichen<br />
und sprechen dazu die Taufformel:<br />
„Im Namen des Vaters und des Sohnes<br />
und des Heiligen Geistes“ (Mt<br />
28,19). Der Schutzraum, der mit<br />
dieser Geste und dem Weihwasser<br />
eröffnet wird, spendet Leben, Reinigung<br />
und Rettung.<br />
Der Herrgottswinkel in Küche<br />
oder Wohnzimmer ist auch heute<br />
ohne Kreuz undenkbar. Selbst das<br />
Schlafzimmer wird mit einem Kruzifix<br />
ausgestattet, um sich auch im<br />
Schlaf, dem kleinen Tod, in der Obhut<br />
des Kreuzes zu wissen.<br />
Kreuze tragen Menschen heute als<br />
persönliches Bekenntnis am Herzen,<br />
an der Brust, am Hals, am Ohr, am<br />
Finger, am Armgelenk, am Fuß. Für<br />
manche „Kreuzträger“ ist das Symbol<br />
in unserem Kulturkreis vielleicht<br />
nur noch ein schönes Zeichen. Dennoch<br />
tragen sie es.<br />
Die Beispiele für Kreuze im Alltag<br />
ließen sich mehren. Was ist das<br />
Geheimnis des Kreuzes, über das<br />
viele nicht öffentlich sprechen und<br />
sich dennoch dazu bekennen?<br />
Der Apostel Paulus sagt seinen<br />
Freunden in Korinth: Jesus Christus<br />
als den Gekreuzigten zu verkünden,<br />
ist „für Juden ein empörendes Ärgernis,<br />
für Heiden eine Torheit ...<br />
für die Berufenen aber Gottes Kraft<br />
und Gottes Weisheit“ (1 Kor 1,23-<br />
24). Hinzu kommt: Jesu Tod am<br />
Kreuz ist kein Unfall, kein Missverständnis,<br />
kein Zufall, sondern er ist<br />
Heilsgeheimnis Gottes.<br />
Dieser Gott, den die Juden bekennen,<br />
zeigt sich in einem neuen<br />
Antlitz: „(…) das Törichte in der<br />
Welt hat Gott erwählt, um die Weisen<br />
zuschanden zu machen, und<br />
das Schwache in der Welt hat Gott<br />
erwählt, um das Starke zuschanden<br />
zu machen. Und das Niedrige in der<br />
Welt und das Verachtete hat Gott<br />
erwählt: das, was nichts ist, um das,<br />
was etwas ist, zu vernichten“ (1Kor<br />
1,27-28). Deshalb bekennt Paulus:<br />
„Ich schäme mich (dieses) Evangeliums<br />
nicht“ (Röm 1,16).<br />
Das Wort vom Kreuz wird im<br />
vierten Jahrhundert zum öffentlichen<br />
Zeichen und ist heute im Alltag<br />
vielerorts präsent. Der Anblick des<br />
Kreuzes, in welcher Gestalt es auch<br />
auftreten mag, möchte uns Jesus<br />
Christus in seinem Leiden vergegenwärtigen<br />
und selbst in unserer äußersten<br />
Verlassenheit Hoffnung auf<br />
Auferstehung zusprechen. Schauen<br />
wir uns um, halten inne, verweilen<br />
und betrachten dieses Geheimnis<br />
Gottes und wir werden die Kraft des<br />
Kreuzes buchstäblich spüren.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Reinhold Then,<br />
Leiter der Bibelpastoralen<br />
Arbeitsstelle<br />
in der Diözese Regensburg,<br />
ist zu erreichen<br />
unter seiner<br />
Homepage www.<br />
bpa-regensburg.<br />
de oder per E-Mail:<br />
Dr.Then@bparegensburg.de<br />
oder<br />
Tel. 09 41/597 22 29.