23.09.2015 Views

Augsburg

Respekt in aller Welt für Rücktritt des Papstes

Respekt in aller Welt für Rücktritt des Papstes

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

DAS ULRICHSBISTUM 16./17. Februar 2013 / Nr. 7<br />

BUNTES ANGEBOT<br />

Roggenburger<br />

Ostereiermarkt<br />

AUGSBURG (pba) – Am 23. und<br />

24. Februar findet der Roggenburger<br />

Ostermarkt im Haus für Kunst und<br />

Kultur des Klosters Roggenburg sowie<br />

in der Gemeindeturnhalle Roggenburg<br />

jeweils von 11 bis 17 Uhr<br />

statt. Über 60 Aussteller präsentieren<br />

eine breite Palette an Floristik,<br />

Dekoration, Kunst, Handwerk und<br />

Textilien. Verschiedene Aussteller<br />

führen ihr Handwerk vor, zum<br />

Beispiel Glaskunst und Drechselarbeiten.<br />

Kleine Besucher können<br />

Tonfiguren bemalen, sich beim Kinderschminken<br />

vergnügen oder sich<br />

auf dem Spielplatz austoben. Der<br />

Eintritt kostet 1,50 Euro, Kinder bis<br />

16 Jahren sind frei.<br />

Immer mehr<br />

Silberreiher<br />

In den vergangenen Wochen haben<br />

sich beim Landesbund für Vogelschutz<br />

in Bayern die Hinweise auf<br />

immer mehr Silberreiher gehäuft.<br />

Vor 30 Jahren noch eine absolute<br />

Sensation in Deutschland und auch<br />

vor der Jahrtausendwende nur ein<br />

seltener Gast, stieg die Zahl der in<br />

Bayern beobachteten Silberreiher in<br />

den letzten Jahren rapide an. Warum<br />

es immer mehr Silberreiher zu uns<br />

zieht, dafür haben Wissenschaftler<br />

noch keine Erklärung. Der stattliche<br />

weiße Reiher hat 2012 zum ersten<br />

Mal überhaupt in Deutschland<br />

gebrütet. Tatsache ist, dass die Populationen<br />

in den Brutgebieten in<br />

Südosteuropa zugenommen haben<br />

und somit mehr Tiere den Weg nach<br />

Bayern finden. Foto: lbv/Bosch<br />

Am Ende der Oberinnentagung<br />

verteilten<br />

Schwester<br />

Martha Lang (links)<br />

und Prälat<br />

Bertram Meier bunte<br />

Luftballons mit<br />

der Aufschrift „Lass<br />

los!“ als Einladung<br />

an die<br />

Schwestern,<br />

manchen Ballast<br />

abzulegen und<br />

sich der geistlichen<br />

Erneuerung<br />

ihrer Gemeinschaften<br />

zu stellen.<br />

Foto: oh<br />

JAHR DES GLAUBENS<br />

Streit um „Riten und Richtung“<br />

Oberinnen beschäftigen sich bei Tagung mit dem II. Vatikanischen Konzil<br />

STADTBERGEN (red) – Mitten<br />

im Jahr des Glaubens fand diesmal<br />

die Oberinnentagung statt, zu<br />

der das Ordensreferat ins Exerzitienhaus<br />

St. Paulus in Stadbergen-<br />

Leitershofen eingeladen hatte.<br />

60 Oberinnen verschiedener Gemeinschaften<br />

befassten sich zwei<br />

Tage lang mit dem Thema „Zweites<br />

Vatikanisches Konzil – Erbe<br />

und Auftrag“.<br />

Auch dieses Jahr wurde die Tagung<br />

von Schwester Martha Lang<br />

moderiert – übrigens zum letzten<br />

Mal, da sie ab Herbst in eine neue<br />

Aufgabe wechselt. In verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen ließ sie die Schwestern<br />

erörtern, welche Stichworte sie<br />

mit dem Konzil verbinden und welche<br />

Entwicklungen sie 50 Jahre danach<br />

feststellen. Aus den einzelnen<br />

Beiträgen entstand ein buntes Bild,<br />

das den Reichtum, aber auch die<br />

Unterschiede in der Deutung des<br />

Konzils widerspiegelte.<br />

Prälat Bertram Meier wertet diese<br />

Eindrücke so: „Viele Ordensleute,<br />

die heute in Verantwortung stehen,<br />

gehören zu der Generation, die das<br />

Konzil bewusst erlebten. Andere, die<br />

jüngeren, steckten im wahrsten Sinn<br />

des Wortes in den Kinderschuhen<br />

oder hatten das Licht der Welt noch<br />

gar nicht erblickt. Dementsprechend<br />

fällt die Bandbreite der Interpretationen<br />

aus, wenn es um die bleibende<br />

Bedeutung des Konzils geht.“<br />

In seinem Impulsreferat stellte<br />

der Ordensreferent das Konzil in die<br />

Spannung zwischen „Sternstunde“<br />

und „Betriebsunfall“ und beklagte,<br />

dass sich hinter dem „Ritenstreit“<br />

um die richtige Liturgie ein grundsätzlicher<br />

„Richtungsstreit“ in der<br />

Kirche abspiele. Prälat Meier bescheinigte<br />

dem Konzil, dass es sich<br />

ganz im Strom der katholischen Tradition<br />

befinde und wünschte sich,<br />

dass die Texte der Kirchenversammlung<br />

mehr studiert und in ihrer Tiefe<br />

erfasst werden sollten.<br />

Falsche Interpretationen entstünden<br />

oft durch Unkenntnis und<br />

einseitige Zitate. Stattdessen müsse<br />

das Konzil im Licht einer „kreativen<br />

Kontinuität“ gedeutet werden. Auch<br />

der Papst, der als junger Professor<br />

beim Konzil beratend tätig war,<br />

betone immer wieder, dass das so<br />

genannte „Pastoralkonzil“ dogmatische<br />

Implikationen habe. Deshalb<br />

dürfe man die Inhalte des Konzils<br />

nicht verharmlosen.<br />

Rückbesinnung auf Jesus<br />

Nach einer kurzen Auflistung der<br />

Dokumente und ihrer Verbindlichkeit<br />

beleuchtete Domdekan Meier<br />

einige Hauptanliegen des Konzils,<br />

darunter die Rückbesinnung auf Jesus<br />

Christus, die geistliche Reform,<br />

die Kirche als Dialoggemeinschaft<br />

und das Bild vom Volk Gottes als<br />

Ergänzung zum Leib Christi und<br />

zum Tempel des Heiligen Geistes.<br />

Auch auf Gewissensfreiheit und<br />

Ökumene ging er ein.<br />

Besonders interessant war das<br />

Podiumsgespräch, bei dem einzelne<br />

Zeitzeugen vom Konzil und seinen<br />

Auswirkungen auf ihren persönlichen<br />

Glaubens- und Berufungsweg<br />

erzählten, darunter Priesterseelsorger<br />

Prälat Gerhard Bauer, Schwester<br />

Ludowika Lenz von Maria Stern<br />

und Schwester Pernela Schirner von<br />

den Dillinger Franziskanerinnen. Es<br />

wurde lebendig, was das Konzil als<br />

geistliches Ereignis bewegt hat – in<br />

den Ordensgemeinschaften, in der<br />

Weltkirche und über den „katholischen<br />

Tellerrand“ hinaus.<br />

Einen besonderen Akzent setzte<br />

Claudia Kunz, die als Referentin<br />

vom Sekretariat der Deutschen<br />

Bischofskonferenz angereist war,<br />

um das „Dekret über die zeitgemäße<br />

Erneuerung des Ordenslebens“<br />

zu erläutern. Wiederholt kam zur<br />

Sprache, dass Frauen noch mehr in<br />

verantwortungsvolle Aufgaben der<br />

Kirche gerufen werden sollten.<br />

Dabei müsse es aber weniger um<br />

Organisationsentwicklung gehen,<br />

sondern um geistliche Erneuerung<br />

im Sinn des Konzils: „ständige<br />

Rückkehr zu den Quellen des christlichen<br />

Lebens und zum Geist des<br />

Ursprungs der einzelnen Institute,<br />

zugleich aber um deren Anpassung<br />

an die veränderten Zeitverhältnisse“.<br />

Diese Erneuerung müsse unter<br />

dem Antrieb des Heiligen Geistes<br />

und unter der Führung der Kirche<br />

geschehen.<br />

Den Abschluss der Tagung bildete<br />

eine Eucharistiefeier, bei der<br />

Prälat Meier ein Porträt des seligen<br />

Papstes Johannes XXIII. zeichnete.<br />

Als Übergangspapst wurde er von<br />

vielen unterschätzt, bis klar wurde,<br />

dass er eine große Mission hatte: die<br />

Einberufung des Zweiten Vatikanischen<br />

Konzils.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!