unternehmen Juli 2013
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[titelthema] Ausgabe 34 | <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Ochsen Sherry Mandarina in einer limitierten Auflage.<br />
Wir versuchen dem Zeitgeist zu folgen, neue Sorten zu<br />
entwickeln; im Mittelpunkt steht aber immer die Braukunst.<br />
Nur ein Beispiel: Die Aromabildung und der Geschmack<br />
von Gold Ochsen Sherry Mandarina entsteht<br />
erst während der Lagerzeit. Das funktioniert über eine<br />
zusätzliche Kalthopfung mit einer ganz neuen Hopfensorte<br />
– eine sehr aufwendige Geschichte.<br />
Hat es Sie geschmerzt, dass Ihre Brauerei in den<br />
vergangenen Jahren nicht den Zuschlag fürs Ulmer<br />
Volksfest bekommen hat?<br />
Das kann man so nicht sagen. Wir waren bis zum Jahr<br />
2009 mit von der Partie. 2010 gab es einen Caterer-<br />
Wechsel. Der Neue aus dem Fränkischen hat eine Brauerei<br />
mitgebracht. 2010 hat Kulmbacher Mönchshof-<br />
Bier ausgeschenkt, 2011 und 2012 war es die<br />
Memminger Brauerei. Nach drei Jahren Pause gibt es<br />
dieses Jahr wieder „Ulms flüssiges Gold“, also Biere von<br />
Gold Ochsen.<br />
Wie lukrativ ist das Ulmer Volksfest für eine Brauerei?<br />
Viele meinen, dass sich die Brauerei dabei eine goldene<br />
Nase verdient. Nur sehen sie nicht den Aufwand, der<br />
hinter so einem Volksfest steckt. Für uns ist das in erster<br />
Linie eine Marketinginvestition.<br />
Auch eine traditionsreiche<br />
deutsche Familienbrauerei<br />
kann und will sich dem Zeitgeist<br />
nicht verschließen – und<br />
kreiert neue Getränke. Für<br />
Ulrike Freund steht aber auch<br />
bei diesen Produkten eines im<br />
Mittelpunkt: die Braukunst.<br />
Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.“ Mir geht<br />
es darum, das, was man geschaffen hat, zu erhalten –<br />
vor allem mit Blick auf die Arbeitsplätze. Ich habe eine<br />
Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern.<br />
In einem so traditionellen Geschäft neue Ufer zu<br />
beschreiten – geht das?<br />
Aus Tradition und Braukunst kann auch Innovation<br />
entstehen. In den vergangenen Jahren haben wir auf<br />
neue Technologien gesetzt, beispielsweise in einen<br />
neuen Lagerkeller und eine neue Abfüllanlage investiert.<br />
Und das Bier?<br />
Natürlich kamen auch neue Produkte dazu, zum Beispiel<br />
das alkoholfreie und isotonische Biermischgetränk<br />
OXX Sport oder unser erstes Jahrgangsbier Gold<br />
Inwiefern?<br />
Nur mal zum Vergleich: Als die „Toten Hosen“ im Jahr<br />
2009 in Neu-Ulm auf einem Open-Air-Konzert gespielt<br />
haben, konnten wir an einem einzigen Tag 240 Hektoliter<br />
Bier und alkoholfreie Getränke ausschenken. Das<br />
war fast doppelt so viel wie in zehn Tagen Ulmer Volksfest.<br />
Das Ulmer Volksfest ist einfach eine schöne Tradition.<br />
Deshalb unterstützen wir es auch und schielen<br />
nicht auf einen möglichst hohen Gewinn. Aber es geht<br />
natürlich nicht, dass wir als Brauerei die hohen Kosten<br />
alleine tragen. Deshalb – eben aus wirtschaftlichen<br />
Gründen – haben wir seinerzeit gesagt: Das können wir<br />
nicht mehr machen.<br />
In der Bevölkerung gab es gehöriges Gegrummel,<br />
als bekannt wurde, dass Gold Ochsen nicht mehr<br />
ausgeschenkt wird …<br />
Es freut mich, dass wir Anhänger und Fans haben. Übrigens<br />
kam auch aus dem Handel Zuspruch für uns.<br />
Dieses Jahr ging die Interessensgemeinschaft Volksfest<br />
auf uns zu – und wir machen gerne wieder mit.<br />
Der Bierdurst der Deutschen lässt nach. Wie hat<br />
sich der Ausstoß in Ihrer Brauerei entwickelt?<br />
Wir können uns nicht beklagen. Unsere Absatzzahlen<br />
sind recht konstant geblieben. Das liegt in erster Linie<br />
daran, dass wir mit unserem Sortiment, zu dem alkoholfreie<br />
Getränke und 16 verschiedene Biere gehören,<br />
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