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unternehmen Juli 2013

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[finanzieren] Ausgabe 34 | <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

dereigeneNamestehtfüretwasgutes<br />

Was wird aus dem Unternehmen, wenn ich nicht mehr bin? Das fragen sich etliche Mittelständler. Ein attraktiver Weg<br />

sind stiftungen. Sie sichern den Fortbestand des Unternehmens – und tragen den Stifter-Namen in die Zukunft.<br />

So wie Sieglinde Vollmer entscheiden sich<br />

viele, die ihr Unternehmen nicht an eigene<br />

Kinder weitergeben können oder wollen.<br />

„Wir verzeichnen ein anhaltendes Interesse<br />

am Stiftungsmodell als dem rechtlichen<br />

Rahmen und Basis einer dauerhaften Unternehmensfortführung“,<br />

sagt Hans Rauth, stellvertretender<br />

Vorstand der Sparkasse Neu-Ulm<br />

- Illertissen und Geschäftsführer der Sparkassen-Stiftungstreuhand<br />

GmbH. Sie berät<br />

Mittelständler bei Gründungen und ist selbst<br />

Träger und Verwalter von Stiftungen.<br />

Gute Stiftungen sorgen dafür, dass das Unternehmen auch in ferner Zukunft wächst und gedeiht.<br />

Um ein solides Fundament für die Zukunft<br />

der familiengeprägten Vollmer<br />

Werke Maschinenfabrik GmbH in Biberach<br />

zu schaffen, hat Sieglinde Vollmer im<br />

Mai 80 Prozent ihres Unternehmens in eine<br />

Stiftung eingebracht. Der Rest bleibt im Familienbesitz.<br />

Das oberschwäbische Technologieund<br />

Dienstleistungs<strong>unternehmen</strong> wurde<br />

1909 von Sieglinde Vollmers Vater Heinrich<br />

gegründet. Heute stellt es mit 700 Mitarbeitern<br />

Schärfmaschinen für die holz- und metallverarbeitende<br />

Industrie her. Zur Gründung<br />

einer Stiftung habe sie sich entschieden,<br />

damit die Werke im Sinne ihres Vaters weitergeführt<br />

werden können – und um den Mitarbeitern<br />

eine langfristige Perspektive zu geben,<br />

erklärt die 88-Jährige. Seit den 60er Jahren hat<br />

sie selbst im Unternehmen gearbeitet und es<br />

geführt – bis zur Gründung der Sieglinde-Vollmer-Stiftung<br />

als Hauptgesellschafterin und<br />

Mitglied des Aufsichtsrats. Künftig wird sie<br />

als einzige, die im Unternehmen noch den Namen<br />

Vollmer trägt, im Kuratorium der Stiftung<br />

und im Aufsichtsrat sitzen.<br />

VorzügedesModells<br />

Stiftungen sind Einrichtungen, denen ein Vermögen<br />

bestehend aus Kapital, Aktien, Kunstsammlungen,<br />

Immobilien oder Firmenanteilen<br />

für einen bestimmten Zweck dauerhaft<br />

und unwiderruflich gewidmet ist. Aus den Erträgen<br />

des Stiftungsvermögens in Form von<br />

Zinsen, Dividenden, Pacht oder Mieten werden<br />

die Stiftungsziele finanziert.<br />

Für Mittelständler kann das Modell aus drei<br />

Gründen interessant sein:<br />

Erstens bleibt das Unternehmenskapital erhalten.<br />

„Dem Unternehmen wird keine Liquidität<br />

entzogen, sieht man einmal von den<br />

Abwicklungskosten ab“, erläutert Rauth.<br />

Zweitens brauchen weder Erbschafts- noch<br />

Schenkungssteuer bezahlt werden. Allerdings<br />

falle in 30-jährigem Turnus die Erbersatzsteuer<br />

an. Um dafür Rücklagen zu bilden,<br />

ist aber in der langen Spanne genügend<br />

Zeit. Eine hohe Erbschaftssteuer hingegen,<br />

insbesondere wenn sie überraschend etwa<br />

durch den plötzlichen Tod des Unternehmers<br />

anfällt, kann das Unternehmen Rauth<br />

zufolge in Schwierigkeiten bringen.<br />

Drittens bleiben in eine Stiftung eingebrachte<br />

Unternehmen als Ganzes erhalten. Ist vertraglich<br />

nichts anderes vereinbart, können<br />

sie weder zerschlagen noch verkauft werden.<br />

„Schon eine Minderheitsbeteiligung einer<br />

Stiftung an einem Unternehmen kann<br />

einen Schutz gegen feindliche Übernahmen<br />

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