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unternehmen Juli 2013

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[führen] Ausgabe 34 | <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

DerHamstermusszumAdlerwerden<br />

Rasant wachsende Unternehmen vergessen gerne, dass es auch bei ihnen menschelt. Wer sich nicht rechtzeitig darum<br />

kümmert, tappt in die Falle. Petra Hoffmann, Psychologin und Coach, zeigt, wieFührung funktioniert.<br />

Erfolgreiche Unternehmen stehen sich<br />

manchmal selbst im Weg, sagt Petra<br />

Hoffmann. Die Psychologin, die seit 15<br />

Jahren an der IHK Ulm Seminare gibt, kennt<br />

solche Fälle aus ihrer Praxis als Business-<br />

Coach zur genüge: Immer dann, wenn Unternehmen<br />

schnell wachsen, das tägliche Geschäft<br />

den Alltag dominiert, steuern sie auf<br />

gefährliche Klippen zu.<br />

„Was in solchen Phasen oft auf der Strecke<br />

bleibt, ist die Beschäftigung mit zwischenmenschlichen<br />

Problemen“, sagt Hoffmann.<br />

Können wir ja später nachholen, wenn es mal<br />

etwas ruhiger ist, heißt es dann. Im operativen<br />

Bereich ist das Team womöglich spitzenmäßig<br />

besetzt. Nachhaltige Teamentwicklung<br />

und die damit einhergehenden strategisch<br />

wichtigen Maßnahmen werden dagegen allzu<br />

oft sträflich vernachlässigt.<br />

DieFlAscHenHAls-THemATik<br />

Die Folgen sind absehbar: „Über kurz oder<br />

lang steht sich eine solche Firma selbst im<br />

Weg.“ Neue Mitarbeiter wollen gut eingearbeitet<br />

werden. Das kostet Zeit, die nicht da ist.<br />

Die Einarbeitung erfolgt dann häufig nebenbei.<br />

Wissen wird dabei nur sehr zögerlich weitergegeben.<br />

„Die Flaschenhals-Thematik“,<br />

nennt dies Hoffmann. Statt Entlastung bringt<br />

die Situation den Stammkräften erst einmal<br />

neue Belastungen, bei gleichzeitig gestiegener<br />

Verantwortung. Die Leistungsträger des Unternehmens<br />

fühlen sich in dieser Situation<br />

wie in einem Hamsterrad, das stetig schneller<br />

läuft. Der Erfolg droht seine eigenen Kinder<br />

zu verschlingen.<br />

Solche Situationen gehen an die Substanz der<br />

Beschäftigten: „In den vergangenen zehn Jahren<br />

sind psychische Krankheiten um etwa 80<br />

Prozent gestiegen“, zitiert Hoffmann eine Studie.<br />

Jeder zweite Arbeitnehmer arbeite unter<br />

großem Termin- und Zeitdruck. Mehr als ein<br />

Wer im Hamsterrad tritt, verliert zwangsläufig<br />

den Überblick..<br />

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