VGB POWERTECH 10 (2020) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat
VGB PowerTech - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 7 (2020). Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us! Power plant products/by-products.
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<strong>VGB</strong> PowerTech <strong>10</strong> l <strong>2020</strong><br />
Members´ News<br />
EnBW: Baustart für neue<br />
Gasturbine in Marbach<br />
• Offizieller Spatenstich zur Errichtung<br />
der Netzstabilitätsanlage<br />
(enbw) Die Umsetzung der Energiewende<br />
bei gleichzeitiger Gewährleistung der Versorgungssicherheit<br />
– so lautete nicht nur<br />
das Thema einer von der EnBW organisierten<br />
Diskussionsrunde von Expert*innen<br />
aus Wissenschaft und Energiewirtschaft<br />
mit Umweltminister Franz Untersteller in<br />
Marbach. Der Titel war zugleich auch Motto<br />
des im Anschluss daran durchgeführten<br />
symbolischen ersten Spatenstichs, mit dem<br />
jetzt <strong>of</strong>fiziell die Bauarbeiten für die neue<br />
Netzstabilitätsanlage auf dem Gelände des<br />
EnBW-Kraftwerks Marbach begonnen haben.<br />
Innerhalb von zwei Jahren soll das<br />
„besondere netztechnische Betriebsmittel<br />
nach §11 Abs. 3 EnWG“ – so die <strong>of</strong>fizielle<br />
Bezeichnung der neuen Anlage – einsatzbereit<br />
sein. Seine Aufgabe wird nicht die<br />
Stromerzeugung für den Bedarf von Verbrauchern<br />
sein. Das mit leichtem Heizöl<br />
betriebene Gasturbinenkraftwerk soll vielmehr<br />
die Netzstabilität im Auftrag des<br />
Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW<br />
absichern, um die Versorgungssicherheit<br />
auch in Ausnahmesituationen aufrechterhalten<br />
zu können.<br />
„Die Anlage in Marbach ist notwendig,<br />
damit die Trans<strong>for</strong>mation unseres Energiesystems<br />
hin zu einer klimafreundlichen<br />
Energieversorgung bei gleichzeitiger Gewährleistung<br />
der Versorgungssicherheit<br />
gelingen kann. Auch wenn dafür Öl als Betriebsmittel<br />
eingesetzt wird. Dies ist für<br />
mich schmerzlich, aber angesichts der Voraussetzungen<br />
in Marbach vertretbar“, sagte<br />
Minister Untersteller anlässlich des <strong>of</strong>fiziellen<br />
Spatenstichs in Marbach.<br />
Marbachs Bürgermeister Jan Trost nahm<br />
ebenfalls an der Veranstaltung teil. „Die<br />
neue Netzstabilitätsanlage leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Energiewende, weshalb<br />
wir auch das Projekt im Gemeinderat<br />
konstruktiv begleitet haben. Und daher<br />
freue ich mich, dass diese Anlage von der<br />
EnBW jetzt hier errichtet wird, und von<br />
Marbach aus für eine sichere Stromversorgung<br />
in ganz Baden-Württemberg gesorgt<br />
wird“, so Trost.<br />
Hans-Josef Zimmer, Technik-Vorst<strong>and</strong><br />
der EnBW Energie Baden-Württemberg<br />
AG, betonte in seinem Grußwort das<br />
Selbstverständnis des Energieunternehmens:<br />
„Mit der Energiewende und der damit<br />
einhergehenden Trans<strong>for</strong>mation der<br />
Stromerzeugung ist der Bedarf an zuverlässiger<br />
Erzeugungsinfrastruktur eminent.<br />
Unser starkes Bekenntnis zur Versorgungsicherheit<br />
in Baden-Württemberg erkennen<br />
Sie daran, dass wir zusätzlich zum Ausbau<br />
der Erneuerbaren Erzeugung auch in Infrastruktur<br />
für besondere Notsituationen im<br />
Stromsystem investieren.“<br />
Im Auftrag des<br />
Übertragungsnetzbetreibers<br />
Die neue Anlage wird ausschließlich auf<br />
An<strong>for</strong>derung der TransnetBW GmbH zur<br />
Wiederherstellung der Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
im Übertragungsnetz eingesetzt.<br />
Nach einem wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren<br />
hatte der Übertragungsnetzbetreiber<br />
im vergangenen Jahr<br />
der EnBW den Auftrag für das Kraftwerk<br />
erteilt. „Die Energiewende stellt unser Netz<br />
vor große Heraus<strong>for</strong>derung“, erklärt Werner<br />
Götz, Vorsitzender der TransnetBW-Geschäftsführung.<br />
„Heute startet hier ein Projekt,<br />
das der TransnetBW hilft, die Stromversorgung<br />
sicher und stabil zu halten –<br />
mit einer bewährten Technik, mit einem<br />
neuartigen Einsatzkonzept, das das Funktionieren<br />
des Strommarktes sicherstellt.“<br />
Großes „Notstromaggregat“<br />
soll Stromnetz absichern<br />
Die Errichtung der neuen Anlage geht auf<br />
einen Beschluss der Bundesnetzagentur<br />
von 2018 zurück. Ergänzend zum jetzigen<br />
Kraftwerksbest<strong>and</strong> sollen neue hochflexible<br />
Erzeugungsanlagen zur Sicherung der<br />
Netzstabilität in Süddeutschl<strong>and</strong> errichtet<br />
werden. Diese dienen der kurzfristigen<br />
Entlastung der Stromnetze, wenn nach<br />
vorherigem Ausfall <strong>and</strong>erer Anlagen die<br />
Netzstabilität gefährdet wäre. Vergleichbar<br />
etwa mit einem Notstromaggregat, das zur<br />
Überbrückung von Stromausfällen zum<br />
Einsatz kommt – nur dass das Gasturbinenkraftwerk<br />
natürlich wesentlich größer ist<br />
und bereits vor einem drohenden Versorgungsausfall<br />
zum Einsatz käme.<br />
Verwendung von leichtem Heizöl<br />
erhöht Systemsicherheit<br />
Da für den Zweck der Anlage eine hohe<br />
und zuverlässige Verfügbarkeit entscheidend<br />
ist, fiel die Entscheidung bewusst auf<br />
die Verwendung von leichtem Heizöl als<br />
Brennst<strong>of</strong>f. In Marbach kann der maximale<br />
Brennst<strong>of</strong>fbedarf für ein ganzes Jahr in bereits<br />
vorh<strong>and</strong>enen Öltanks direkt am<br />
St<strong>and</strong>ort gelagert werden. Damit ist man<br />
unabhängig von kurzfristigen Lieferengpässen,<br />
wie sie bei <strong>and</strong>eren Brennst<strong>of</strong>fen<br />
eintreten könnten. Außerdem hängt die<br />
Systemsicherheit in Süddeutschl<strong>and</strong> damit<br />
nicht von einem einzigen Primärenergieträger<br />
– wie beispielsweise Erdgas – ab.<br />
(203211125)<br />
Eckdaten des Projektes<br />
Technik:<br />
Gasturbine – betrieben mit<br />
extraleichtem Heizöl (HEL)<br />
Netto-Leistung: 300 Megawatt<br />
Anfahrzeit: 30 Minuten bis auf Volllast<br />
Genehmigte Betriebsstunden:<br />
max. 1.500/Jahr<br />
Schornsteinhöhe: ca. 80 m<br />
Gesamtkapazität Öllager: 70.000 m 3<br />
Gesamtfläche: 14.000 m 2<br />
(ca. 2 Fußballfelder)<br />
Betriebsbereitschaft: ab Oktober 2022<br />
LL<br />
www.enbw.com<br />
EVN: Eine Turbine<br />
namens Cordula<br />
(evn) Aktuell sorgt das Kraftwerk Theiß<br />
mit 430 MW für die Netzstabilisierung bei<br />
kritischen Netzsituationen<br />
Das neue Herzstück des EVN Kraftwerkes<br />
Theiß hat nun einen Namen: „Cordula“. So<br />
lautet das Ergebnis der breit angelegten<br />
Namenssuche für die Turbine, die rund<br />
480.000 Haushalte mit elektrischer Energie<br />
versorgen kann.<br />
Mit der Kunstfigur „Cordula Grün“ aus<br />
dem gleichnamigen Musik-Video des Sängers<br />
Josh. war auch rasch eine passende<br />
Patin gefunden. „Durch den Einsatz von<br />
Naturgas können auch Gaskraftwerke<br />
künftig grünen Strom produzieren. 2030<br />
sollen bereits 500 Mio. Kubikmeter grünes<br />
Gas in die österreichischen Netze eingespeist<br />
werden“, erläutert EVN Sprecher<br />
Stefan Zach. „Unsere erneuerbare Energiezukunft<br />
braucht für die Versorgungssicherheit<br />
flexible Gas-Turbinen.“<br />
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