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Volltext - ub-dok: der Dokumentenserver der UB Trier - Universität ...

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Landschaft und die offensichtlich lebenserhaltende ‚an<strong>der</strong>e Welt‘, wo das ‚Selbst‘ und das<br />

‚An<strong>der</strong>e‘ die Rollen tauschen, eins werden und manchmal gegeneinan<strong>der</strong> kämpfen; Konzepte<br />

<strong>der</strong> Mächte des ‚Lichtes‘ und des ‚Dunkels‘; die Semiotik von Zeit und Bedeutung; und die<br />

Verurteilung durch die Deorientalisten, die gla<strong>ub</strong>en, dass die Art und Weise wie d’Alpuget und<br />

Koch all das Genannte verwenden, ein orientalistisches Zwängen in Klischees ist.<br />

Untersucht werden intertextuelle Beziehungen zwischen den Romanen sowie ihre<br />

östlichen und westlichen Modelle, zu denen Lewis Carrolls Alice in Won<strong>der</strong>land und Through<br />

the Looking-Glass gehören, außerdem Orwells 1984, Washington Irvings Rip Van Winkle und<br />

bedeudende heilige Schriften wie die Evangelien, das Mahabharata und das Bhagavad Gita.<br />

Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit erhält das javanesische Schattentheater, das wayang kulit,<br />

aufgrund seiner strukturellen Modellhaftigkeit für Kochs Charakterisierungen, seine Motive<br />

<strong>der</strong> Macht, des Gesichts, <strong>der</strong> Loyalität und <strong>der</strong> Rache, sowie seine doppelte Sicht <strong>der</strong> Realität,<br />

in welcher die illusorische materielle Welt und das auf magische Weise transzendente Reich<br />

sich gegenseitig bedingen. D’Alpuget verdankt viel <strong>der</strong> Hindu-Tradition von Biographien über<br />

<strong>der</strong>en Heiligen, dem Heldenepos Ramayana und seinem Thema <strong>der</strong> Verrohung <strong>der</strong> Götter und<br />

Menschen, was im Zusammenhang betrachtet wird mit <strong>der</strong> geschickten Verwertung <strong>der</strong><br />

Autorin <strong>der</strong> alten orientalistischen Klischees.<br />

Die literarische Beson<strong>der</strong>heit an Kochs und d’Alpugets Romanen ist, dass sie die<br />

intertextuellen Beziehungen so manipulieren, dass sie ihr Ziel <strong>der</strong> Betrachtung des australo-<br />

asiatischen Spiegels zur Seele weiter verfolgen können. Sie zeigen wie östliches und<br />

westliches sowohl kulturelles als auch mythologisches Erbe in einer neuen mythopoetischen<br />

Formel zusammengefasst werden kann, die Hin<strong>der</strong>nisse auf dem Weg, Harmonie zu<br />

erlangen, überwindet, verschaffen uns Zugang zu <strong>der</strong> auf erschreckende Weise erleuchtenden<br />

‚an<strong>der</strong>en Welt‘ <strong>der</strong> Seele und geben <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen westlichen Welt ein Gefühl geistiger<br />

Klarheit zurück.<br />

- iv -

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