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68 Technical and tactical analysis<br />
Deutschland (Klose (11), Müller (13)) hatten Offensivspieler<br />
in ihren Reihen, die ein Spiel alleine entscheiden konnten.<br />
Individuelle Qualitäten konnten auch in anderer Hinsicht<br />
Spiele beeinfl ussen. Im modernen Fussball ist es schwierig,<br />
hinter die gegnerischen Abwehrreihen zu gelangen, da diese<br />
mit acht bis neun Spielern sehr kompakt hinter dem Ball<br />
stehen. Darum sind individuell herausragende Einzelkönner<br />
gefragt, die sich in Eins-gegen-Eins-Situationen sowohl im<br />
Zentrum, vor allem aber auch auf den Seiten durchsetzen<br />
und dort bis an die gegnerische Grundlinie gelangen<br />
können. So wird der Raum geschaffen, der im Zentrum<br />
heute vielfach nicht mehr vorhanden ist. Oftmals wurden<br />
dann nicht nur hohe Flanken in den Strafraum geschlagen,<br />
sondern mit fl achen Zuspielen aufrückende und in den<br />
Abschluss gehende Mitspieler eingesetzt.<br />
Spielsysteme<br />
Wie oben erwähnt war eine gut funktionierende taktische<br />
Grundordnung die Basis für ein erfolgreiches Abschneiden.<br />
Dazu kam eine gut organisierte defensive Ausrichtung mit<br />
Freiheiten und Nutzen der eigenen individuellen Stärken im<br />
Spiel nach vorne. Beides waren bedeutende Merkmale der<br />
besten Teams.<br />
Bis auf drei Mannschaften (Neuseeland, Algerien, Chile), die<br />
mit einer Dreierabwehr antraten, stützten sich die restlichen<br />
Teilnehmer auf eine Viererkette.<br />
Zehn Mannschaften bevorzugten ein traditionelles 4-4-2 als<br />
Startformation mit zwei Viererreihen und zwei Angreifern,<br />
von denen häufi g einer aus einer hängenden Position operierte.<br />
Beispiele hierfür waren England, die USA oder auch<br />
Paraguay. Allerdings war hier zu beobachten, dass es Veränderungen<br />
und Anpassungen, bedingt durch Spielsituationen<br />
oder individuelle Anlagen der Spieler, gab.<br />
Argentinien spielte das 4-4-2 mit einer Mittelraute, Brasilien<br />
mit zwei defensiven und zwei äusseren Mittelfeldspielern,<br />
die je nach Spielsituation in die Mitte rückten, um den<br />
vorstossenden Aussenverteidigern Räume zu öffnen. Ghana<br />
agierte mit zwei Spielern vor der Abwehr und drei Mittelfeldspielern<br />
als Unterstützung für Abwehr und Angriff.<br />
Neben dem 4-4-2 war das 4-3-3 eine taktische Variante, die<br />
unter anderem von Mexiko, Japan und Kamerun gewählt<br />
wurde. Vor der Viererabwehr spielte ein zentraler defensiver<br />
Mittelfeldspieler, der von zwei Mitspielern auf den Seiten