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SOCIETY 368 / 2015

Nr. 368 I Nr. 2 - 2015

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Schlichte Schönheit<br />

Klare Formen zeichnen die Architektur der luxemburgischen<br />

Residenz aus, die 1924 als „Haus Arnold“ nach Entwürfen des<br />

Tiroler Architekten Lois Welzenbacher entstanden ist.<br />

Die Residenz des luxemburgischen<br />

Botschafters befindet<br />

sich im Cottageviertel<br />

in der Sternwartestraße in<br />

Wien-Währing. Das Gebäude<br />

ist ein Entwurf des Tiroler Architekten<br />

Lois Welzenbacher (1889-1955) und wurde<br />

als „Haus Arnold“ in den Jahren 1923-24<br />

realisiert. Die Architektur ist schlicht<br />

und an den Klassizismus und die Wiener<br />

Werkstätte angelehnt. Die großstädtische<br />

Villa auf dem dreiecksförmigen Grundstück<br />

beschreibt – der Form des Grundstückes<br />

folgend – einen leichten Bogen.<br />

Die straßenseitige Fassade ist durch klare<br />

und einfache Formen gekennzeichnet. Besonders<br />

augenfällig ist der Portikus beim<br />

Hauseingang mit den vier schlanken<br />

konischen Säulen, die einen schmalen<br />

Balkon tragen. An der Fassade sind Bildhauerarbeiten<br />

des Münchner Künstlers<br />

Karl Röhrig angebracht, der der Kunstströmung<br />

der Neuen Sachlichkeit in der<br />

Zeit der Weimarer Republik zugerechnet<br />

wird. Der Grundriss der Villa ist geprägt<br />

von einer Dreiteilung aus mittlerer Halle<br />

und seitlich angeordneter Gesellschaftsräume.<br />

Architekt Lois Welzenbacher gehörte<br />

neben Clemens Holzmeister zu den bekanntesten<br />

Architekten Tirols. In München<br />

geboren, mit Südtiroler Wurzeln<br />

väterlicherseits, lebte er vor dem Ersten<br />

Weltkrieg einige Jahre in Wien. Von 1912<br />

bis 1914 studierte er in München Architektur<br />

und wurde stark von Theodor Fischers<br />

Lehre beeinflusst, Bauwerke immer<br />

in größeren städtebaulichen und landschaftlichen<br />

Zusammenhängen zu betrachten.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete<br />

Welzenbacher von Innsbruck aus.<br />

In den 1930er Jahren hatte er mit seinen<br />

Das Botschafterehepaar Hubert<br />

und Francisca Würth vor der<br />

Gemäldesammlung aus aller Welt<br />

34 | <strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2015</strong>

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