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Stahlguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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leisten des gewünschten Festigkeits-<br />

/Zähigkeits-Verhältnisses. Dazu sind<br />

mindestens zwei Wärmebehandlungsschritte<br />

erfor<strong>der</strong>lich: Härten <strong>und</strong><br />

Anlassen,<br />

• Möglichst ausscheidungsfreies austenitisches<br />

o<strong>der</strong> austenitisch-ferritisches<br />

Gefüge bei den umwandlungsfreien<br />

hochlegierten <strong>Stahlguss</strong>sorten,<br />

erreicht durch ein Lösungsglühen<br />

mit nachfolgendem Abschrecken,<br />

• Nach umfangreichem spanenden Bearbeiten<br />

kann unter Umständen ein<br />

Spannungsarmglühen empfehlenswert<br />

sein.<br />

5.3 Wärmebehandeln von<br />

Fertigungs- <strong>und</strong> Konstruktionsschweißungen<br />

Bei un-, mittel- <strong>und</strong> hochlegierten ferritischmartensitischen<br />

<strong>Stahlguss</strong>sorten wird üblicherweise<br />

nach dem Schweißen zum<br />

Härte- <strong>und</strong> Eigenspannungsausgleich ein<br />

weiteres Anlassglühen durchgeführt. Wenn<br />

dabei die Abkühlrate höchstens 25 °C/h<br />

beträgt, kann auf ein zusätzliches Spannungsarmglühen<br />

verzichtet werden.<br />

Bei ungleichen Werkstoffpaarungen, die<br />

unter an<strong>der</strong>em bei Konstruktionsschweißungen<br />

auftreten können, müssen die Glühtemperaturen<br />

werkstoffgerecht angepasst<br />

werden. Für bestimmte Anwendungsbereiche,<br />

wie beispielsweise warmfester<br />

<strong>Stahlguss</strong>, sind die entsprechenden Regelwerke<br />

zu beachten. Eine erneute qualitätsbestimmende<br />

Wärmebehandlung nach<br />

dem Schweißen ist nur in Ausnahmefällen<br />

üblich, wie beispielsweise bei Werkstoffen<br />

mit Son<strong>der</strong>eigenschaften (kaltzäh, hochkorrosionsbeständig).<br />

In diesen Fällen kann<br />

bei Fertigungsschweißungen <strong>der</strong> in den<br />

betreffenden Normen beschriebene Dokumentationsnachweis<br />

entfallen.<br />

5.4 Ausscheidungshärten<br />

Ein Ausscheidungshärten kann bei <strong>der</strong><br />

Verwendung von mikrolegiertem Vergütungsstahlguss<br />

sowie bei martensitischem,<br />

austenitischem <strong>und</strong> austenitischferritischem<br />

<strong>Stahlguss</strong>, <strong>der</strong> über Son<strong>der</strong>elemente<br />

wie Kupfer <strong>und</strong> Niob ausscheidungshärtbar<br />

ist, angewendet werden.<br />

Diese Son<strong>der</strong>elemente werden nach<br />

einem Lösungsglühen über eine weitere<br />

thermische Behandlung, üblicherweise im<br />

unteren Temperaturbereich des Anlassens,<br />

gezielt ausgeschieden <strong>und</strong> können so zu<br />

einer beachtlichen Festigkeitssteigerung<br />

bei vertretbarer Zähigkeitsmin<strong>der</strong>ung führen.<br />

Bei den hochlegierten korrosionsbeständigen<br />

<strong>Stahlguss</strong>sorten ist zusätzlich<br />

ein Abfall <strong>der</strong> Korrosionsbeständigkeit zu<br />

beachten. Bild 30: Ausfahren <strong>und</strong> gesteuertes Abkühlen nach dem Glühen eines beladenen Wagens<br />

konstruieren + giessen 29 (2004) Nr. 1<br />

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