Stahlguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...
Stahlguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...
Stahlguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Tabelle 18: Chemische Zusammensetzung (Schmelzanalyse) <strong>und</strong> Wärmebehandlung von weichmagnetischem <strong>Stahlguss</strong><br />
praktisch nicht, trägt aber an<strong>der</strong>seits außer<br />
beim Vergüten nur wenig zur Festigkeitssteigerung<br />
bei. Phosphor <strong>und</strong> Schwefel<br />
zeigen nur einen relativ geringen Einfluss.<br />
Neben diesen Elementen wirken sich<br />
auch Gase, wie Sauerstoff <strong>und</strong> Stickstoff,<br />
nachteilig auf die magnetischen Eigenschaften,<br />
vor allem auf die Koerzitivfeldstärke,<br />
aus. Somit kann auch die Art des<br />
Erschmelzens, die Desoxidation sowie das<br />
Nachbehandeln die magnetischen Eigenschaften<br />
erheblich beeinflussen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
das magnetische Altern.<br />
Tabelle 19: Mechanische <strong>und</strong> magnetische Eigenschaften <strong>der</strong> weichmagnetischen <strong>Stahlguss</strong>orten<br />
42<br />
Großen Einfluss auf die Eigenschaften von<br />
weichmagnetischem <strong>Stahlguss</strong> hat auch<br />
die Wärmebehandlung. Bereits ein Spannungsarmglühen<br />
unterhalb A c1 verringert<br />
gegenüber dem Gusszustand oft etwas die<br />
Koerzitivfeldstärke <strong>und</strong> die Remanenz. Optimale<br />
Werte lassen sich bei unlegiertem<br />
<strong>Stahlguss</strong> geringerer Festigkeit durch ein<br />
Glühen oberhalb A c3 mit langsamer Ofenabkühlung<br />
erzielen, wie überhaupt ein<br />
möglichst spannungsarmer Zustand sich<br />
positiv auf die weichmagnetischen Eigenschaften<br />
auswirkt.<br />
Weichmagnetische <strong>Stahlguss</strong>werkstoffe<br />
können durch Vergüten mit entsprechenden<br />
Abschreckmedien, zum Beispiel Luft,<br />
Öl o<strong>der</strong> Wasser, mit erhöhten Festigkeits<strong>und</strong><br />
ausreichenden Zähigkeitseigenschaften<br />
hergestellt werden. Dadurch ist es<br />
möglich, in gewissem Umfang Legierungselemente<br />
mit weichmagnetisch negativen<br />
Auswirkungen einzusparen. An<strong>der</strong>erseits<br />
können Vergütungsbehandlungen angewendet<br />
werden, welche die magnetische<br />
Induktion nur wenig beeinträchtigen.<br />
konstruieren + giessen 29 (2004) Nr. 1