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Stahlguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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Tabelle 32: Chemische Zusammensetzung (nach <strong>der</strong> Schmelzanalyse) <strong>der</strong> nichtmagetisiserbaren <strong>Stahlguss</strong>sorten nach SEW 395-87<br />

Im Gusszustand kann neben Carbid auch<br />

Ferrit vorliegen. Zum Erreichen eines<br />

zähen austenitischen Gefüges wird ein<br />

Lösungsglühen bei etwa 1050 °C mit nachfolgendem<br />

Abschrecken in Wasser vorgenommen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> hohen Duktilität von austenitischem<br />

Manganhartstahl ist in einer<br />

Reihe von Anwendungsfällen mit erheblichen<br />

Formän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gussteile zu<br />

rechnen. Dem kann durch Absenken des<br />

Mangangehaltes sowie Zulegieren von<br />

Chrom <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Molybdän entgegengewirkt<br />

werden. Durch die Ausscheidung von<br />

Son<strong>der</strong>carbiden werden die Gleitebenen<br />

blockiert <strong>und</strong> die Formän<strong>der</strong>ung erschwert.<br />

Bei Anwendungsfällen mit vorwiegendem<br />

Reibverschleiß ist Manganhartstahl nicht<br />

geeignet.<br />

Bild 95: Kettenglie<strong>der</strong> für ein Kettenfahrzeug aus dem Werkstoff<br />

GX120Mn12; Kettenbreite 620 mm<br />

56<br />

Das Regelwerk für Manganhartstahl ist ISO<br />

13521. Die chemische Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> darin genormten Werkstoffe ist aus<br />

Tabelle 33 zu entnehmen.<br />

8.12.2 Vergütbarer <strong>Stahlguss</strong><br />

Vergütbare <strong>Stahlguss</strong>sorten werden dort<br />

eingesetzt, wo neben Reibverschleiß auch<br />

hohe mechanische Beanspruchung auftritt.<br />

Die notwendige Verschleißbeständigkeit<br />

wird durch Abschrecken von etwa 850 bis<br />

950 °C in Öl erreicht. Die vollständige Umwandlung<br />

in <strong>der</strong> Martensitstufe wird dabei<br />

angestrebt. Härte <strong>und</strong> Verschleißbeständigkeit<br />

nehmen mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt<br />

bei gleichzeitiger Abnahme <strong>der</strong><br />

Zähigkeit zu. Eine möglichst gleichmäßige<br />

Härte über den gesamten Querschnitt wird<br />

durch Zulegieren von Chrom, Nickel, Molybdän<br />

<strong>und</strong> Vanadin erreicht.<br />

Je nach mechanischer Beanspruchung<br />

<strong>der</strong> Werkstücke kann ein Anlassen nach<br />

dem Abschrecken notwendig sein. Hierdurch<br />

wird die Zähigkeit erhöht, die Härte<br />

<strong>und</strong> damit die Verschleißbeständigkeit<br />

jedoch verringert.<br />

Die Carbidbildner Molybdän <strong>und</strong> Vanadin<br />

scheiden beim Anlassen zwischen 500 °C<br />

<strong>und</strong> 600°C feindisperse Son<strong>der</strong>carbide<br />

aus. Dieser als Sek<strong>und</strong>ärhärtung bekannte<br />

Effekt erhöht die Warmfestigkeit bei Betriebstemperaturen<br />

bis 500 °C <strong>und</strong> verbessert<br />

damit die Beständigkeit gegen Warmverschleiß.<br />

Bild 96: Mahlplatten (Dmr. 1000 mm) aus hochverschleißfestem <strong>Stahlguss</strong>,<br />

<strong>der</strong>en Zahnpartien mit hoher Teilungsgenauigkeit <strong>und</strong> Oberflächengüte<br />

bearbeitungsfrei vorgegossen sind<br />

konstruieren + giessen 29 (2004) Nr. 1

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