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Stahlguss - Konstruieren und Gießen - Bundesverband der ...

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Bild 80: Durchbruchpotentiale von ferritisch-austenitischem, austenitischem<br />

<strong>und</strong> vollaustenitischem <strong>Stahlguss</strong> in synthetischem Meerwasser<br />

(DIN 50 900) in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Temperatur nach DIN 50 900<br />

50 % aus Austenit <strong>und</strong> Ferrit besteht. Gegossene<br />

Duplexstähle sind schon seit über<br />

50 Jahren bekannt <strong>und</strong> haben vor allem im<br />

Meerwasser- <strong>und</strong> REA-Bereich eine verstärkte<br />

Anwendung gef<strong>und</strong>en. Durch legierungstechnische<br />

Maßnahmen können<br />

die gegossenen Duplex-Stähle auch mit<br />

einer Chromwirksumme (PRE (N) ) ≥ 40 geliefert<br />

werden.<br />

Hinweise zur Verwendung <strong>der</strong> Duplex-<br />

<strong>Stahlguss</strong>sorten gibt Tabelle 24.<br />

Die beson<strong>der</strong>e Stellung <strong>der</strong> Duplex-<br />

<strong>Stahlguss</strong>sorten resultiert aus <strong>der</strong> Kombination<br />

günstiger Eigenschaften:<br />

- Die 0,2%-Dehngrenze beträgt 420 bis<br />

480 N/mm 2 statt 185 N/mm 2 bei austenitischem<br />

<strong>Stahlguss</strong>,<br />

- die Wirksumme Cr + 3 Mo + 16 N als<br />

Beurteilungsgröße für die Beständig-<br />

Bild 82: Gehäuse für Pumpen einer Rauchgas-Entschwefelungsanlage<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Stahlguss</strong>sorte GX3CrNiMoCuN26-6-3-3<br />

konstruieren + giessen 29 (2004) Nr. 1<br />

keit gegen Lochfraßkorrosion in chloridhaltigen<br />

Medien liegt zwischen 28<br />

(GX8CrNiN2-6-7, 1.4347) <strong>und</strong> 41<br />

(GX2CrNiMoN2-6-7-4, 1.4469) anstelle<br />

von 26 bei austenitischem <strong>Stahlguss</strong><br />

mit 2,5 % Mo (GX5CrNiMo19-11-2,<br />

1.4408).<br />

Gegenüber den Walz- <strong>und</strong> Schmiedestählen<br />

des Typs CrNi-22-5 sollten die gegossenen<br />

Duplexstähle etwas höher legiert<br />

sein, womit das durch den Verformungsprozess<br />

bewirkte Homogenisieren im Sinne<br />

eines Vermeidens örtlicher Schwachstellen<br />

ausgeglichen wird. Werkstücke aus<br />

Duplex-<strong>Stahlguss</strong> werden üblicherweise im<br />

lösungsgeglühten Zustand geliefert.<br />

Steigende Molybdän- <strong>und</strong> Stickstoffgehalte<br />

erhöhen die Lochfraßbeständigkeit, wie aus<br />

dem Vergleich <strong>der</strong> Sorten GX3CrNiMoN26-<br />

6-3 (1.4468) mit GX2CrNiMoN26-7-4<br />

Bild 81: Isokorrosionskurve von GX3CrNiMoCuN26-6-3 gegenüber<br />

Schwefelsäure<br />

(1.4469) im Bild 80 zu entnehmen ist. Vor<br />

allem gilt dies bei erhöhten Temperaturen<br />

o<strong>der</strong> steigenden Chlorid-Konzentrationen.<br />

Kupfer verbessert die Beständigkeit gegen<br />

Medien, die mit Schwefelwasserstoff o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Schwefelverbindungen belastet<br />

sind. Dies gilt speziell auch für schwefelsaure<br />

Medien. Als Beispiel ist im Bild 81<br />

die Beständigkeit von GX3CrNiMoN26-6-3<br />

(1.4515) gegenüber Schwefelsäure bis zum<br />

Siedepunkt dargestellt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des hohen Chromgehaltes treten<br />

bei Duplex-<strong>Stahlguss</strong> keine Probleme mit<br />

<strong>der</strong> Beständigkeit gegenüber interkristalliner<br />

Korrosion auf (zum Beispiel ASTM A<br />

262, Practice C <strong>und</strong> E).<br />

Nichtrosten<strong>der</strong> Duplex-<strong>Stahlguss</strong> wurde<br />

von Herstellern, Abnahmegesellschaften,<br />

Komponentenherstellern, Anwen<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

Überwachungsbehörden eingehenden<br />

Bild 83: Laufrä<strong>der</strong> aus verschiedenen austenitischen <strong>Stahlguss</strong>sorten<br />

für Flüssigkeitspumpen im Massebereich von 40 bis 830 kg<br />

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