Dokument 1.pdf (10.328 KB) - OPUS - Universität Würzburg
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Ergebnisse und Diskussion 179<br />
Schale von 4 nm unabhängig vom Lösungsmittel einen höheren Cd 2+ -Gehalt auf,<br />
als diejenigen der Kolloide mit einer 16 nm dicken Silica-Schicht. Diese Ergeb-<br />
nisse deuten ebenso wie die Werte aus Tab. 5.11 darauf hin, dass die Silica-<br />
Schale die eingebetteten CdSe/ZnS-NP nur teilweise vor Oxidation schützen<br />
kann, und dass dieser Schutzeffekt umso ausgeprägter ist, je dicker die Schale ist.<br />
Hinsichtlich der Biokompatibilität der CdSe/ZnS-dotierten Kolloide ist allerdings zu<br />
bemerken, dass auch bei einer Silica-Schale von 4 nm Dicke die erhaltenen Werte<br />
für den Cd 2+ -Gehalt bei einer Konzentration der CdSe/ZnS-NP von 1 mg pro Liter<br />
weit unter der Cytotoxizitätsgrenze von Cd 2+<br />
für lebende Zellen liegen<br />
(s. Kap. 5.4.1). Die oben aufgeführten Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass<br />
infolge der Wechselwirkungen der Quantenpunktoberfläche mit Sauerstoff- und<br />
Lösungsmolekülen eine photoinduzierte Transformation der Partikeloberfläche<br />
bzw. der Grenzfläche zwischen dem Kern und der Schale verursacht wird. Dieser<br />
Prozess wird allerdings stark durch die Silica-Matrix beeinflusst. Die mittlere<br />
Porengröße in Silica-Kolloiden,die nach der Stöber-Methode hergestellten wurden,<br />
liegt im Nanometerbereich und ist damit größer als die Durchmesser kleiner Ionen<br />
und Moleküle. Die Poreneingänge, die für das Diffusionsverhalten entscheidend<br />
sind, sind dagegen oft relativ eng. Dies hat zur Folge, dass sie nur wenig größer<br />
sind als die zunächst auf der Silicaoberfläche adsorbierten Moleküle oder Ionen. 278<br />
Somit ist der Transport dieser Spezies in der Silica-Matrix stark verlangsamt. Bei<br />
Untersuchungen an Stöber-Silica haben Szekeres et al. 278 nachgewiesen, dass<br />
die Diffusion kleiner Moleküle durch das Porennetzwerk durch thermische Energie<br />
aktiviert werden kann. Es ist deshalb durchaus möglich, dass der Transport im<br />
oben vorgestellten Experiment auch durch Lichtenergie aktiviert wird. Weiterhin<br />
enthält Stöber-Silica Ethoxy-Gruppen. Bei in Flüssigkeiten dispergierten Silica-<br />
Kolloiden besteht hierbei ein Gleichgewicht zwischen diesen Gruppen und den<br />
jeweiligen Lösungsmittelmolekülen. 284 In wässriger Umgebung werden Ethoxy-<br />
Grupen zu OH-Gruppen hydrolisiert. Van Blaaderen et al. 284 haben mit Hilfe von<br />
13 C-NMR-Untersuchungen gezeigt, dass Silica-Kolloide mit einem Radius von<br />
24 nm nach mehrmaligem Waschen mit Wasser keine Ethoxy-Gruppen mehr<br />
aufweisen. Ein unterschiedliches Aktivierungsverhalten der CdSe/ZnS-dotierten<br />
Silica-Kolloide in verschiedenen Lösungsmitteln kann vermutlich deshalb zum<br />
einen durch Wechselwirkungen der OH-Gruppen in wässrigen Medien bzw. der<br />
Ethoxy-Gruppen in Ethanol mit Sauerstoff- und Lösungsmittelmolekülen erklärt