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MP3 - zurück

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<strong>MP3</strong> IM ÜBERBLICK<br />

Eine typische Audio-Datei enthält viele<br />

nicht-hörbareInformationen. <strong>MP3</strong><br />

entfernt diese, um die Dateigröße zu<br />

minimieren.<br />

10 GROSSER <strong>MP3</strong>-RATGEBER 07/04<br />

Grenze… daher wird es Zeit für den dritten<br />

revolutionären Faktor in unserem digitalen<br />

Audio-Abenteuer.<br />

HÖR-ERLEBNIS DURCH<br />

ALGORITHMEN<br />

Die Geschichte von <strong>MP3</strong> beginnt im Fraunhofer-<br />

Institut in Deutschland: Hier wurde ein Komprimierverfahren<br />

für Audiodaten bei geringem<br />

Qualitätsverlust entwickelt<br />

und 1989 unter<br />

dem Namen <strong>MP3</strong> zum<br />

Patent angemeldet<br />

(eine Abkürzung für<br />

Motion Pictures Expert<br />

Group Audio<br />

Layer-3). Innerhalb<br />

eines Jahrzehnts<br />

waren tragbare <strong>MP3</strong>-<br />

Player auf dem Markt<br />

und Filesharing über<br />

das Internet kamauf. <strong>MP3</strong> war in aller Munde.<br />

Das Prinzip,auf dem <strong>MP3</strong> beruht, ist relativ<br />

einfach: Das Stichwort für die Fraunhofer-<br />

Forscher heißt „perceptual audio“ und meint die<br />

Art und Weise, wie wir Musik hören. Wenn Sie<br />

einer CD oder einer geripptenWAV-Datei zuhören,<br />

nehmen Sie nicht die ganzeBandbreiteder<br />

gespeicherten Frequenzen auf. Denn diese<br />

Sehr zumÄrger der Plattenindustrie sieht das <strong>MP3</strong>-Format keine digitale Rechteverwaltung (DigitalRightsManagement,kurz<br />

DRM) vor. Einmal erstellt,kann eine <strong>MP3</strong>-Datei ohne weitereKontrolle<br />

frei verteilt und kopiert werden. Im Gegensatzdazuerlaubt das Windows-Media-Audio-Format<br />

(WMA) vonMicrosoft,dassdie Produzenten – üblicherweisePlattenfirmen oder Download-Dienste<br />

–Lizenzen in ihreAudiodateien einbetten, die die Nutzung beschränken. So können Sie einen<br />

lizenziertenWMA-Titel herunterladen<br />

und vielleicht nur mit einer<br />

bestimmten Software abspielen.<br />

Oder die Nutzung begrenzt sich<br />

auf Ihren eigenen Computer,auf<br />

eine bestimmteAnzahl oder alle<br />

drei Varianten zusammen. Und<br />

wenn Sie eine Kopie der Datei an<br />

einen Freund schicken, wirder sie<br />

wahrscheinlich nicht abspielen<br />

können; oder es ist nicht erlaubt,<br />

die Datei für den eigenen tragbaren<br />

Media Player zu kopieren.<br />

DIGITALE RECHTEVERWALTUNG KONTRALIZENZ<br />

Wenn Sie Ihreelektronische Lizenz verloren haben, können Sie<br />

Musiktitel nicht abspielen, die Sie rechtmäßig erworben haben.<br />

Lizenzierte Medien werden vor allem vonden großen Unternehmen befürwortet, die ein Interesse<br />

an der Vermarktung digitalisierter Musik haben –besondersimInternet. Das offene <strong>MP3</strong>-<br />

Format wirddaher wahrscheinlich kaum für eine kommerzielle Verwendung in Frage kommen.<br />

Aber es gibt bereits unzählige <strong>MP3</strong>-Dateien auf Computern und tragbaren Playern rund um die<br />

Welt, und allein aus diesemGrund scheint die Zukunft dieses Formates gesichert.<br />

liegen teilweisejenseitsdes menschlichen Hörvermögens.<br />

Gleichzeitig werden bestimmte<br />

Frequenzen und Soundtypen vom menschlichen<br />

Ohr vorrangig wahrgenommen. Auch<br />

überlagern sich bei Musikstücken die einzelnen<br />

Töne – und beim Zuhören konzentrieren wir uns<br />

auf die tragenden Singstimmen oder vorherrschende<br />

Instrumente, vieles andere bleibt<br />

unhörbar.<br />

AufPapier gedruckt oder auf dem Bildschirm<br />

isteine WAV-Datei ein versetzt angeordnetes,<br />

komplexes Muster aus Tönen und Frequenzen,<br />

das eine hohe Datenmenge erfordert, um es<br />

genau aufzuzeichnen. Beim Anhören dieser<br />

Dateien gehen zwar eine Menge dieser Details<br />

im Hintergrund verloren: Sie sind jedoch unhörbar<br />

und werden daher nicht vermisst.<br />

Das Vorgehen der Fraunhofer-Forscher<br />

basierte nun darauf,dassbestimmte Töne und<br />

Frequenzen beim Kodieren der digitalen Datei<br />

entfernt wurden, ohne dabei den Gesamteindruck<br />

und die Tonqualität zu beeinträchtigen.<br />

Einfach gesagt: Die <strong>MP3</strong>-Software wendet<br />

bestimmte Algorithmen an, um alles Überflüssige<br />

aus Audio-Informationen zu entfernen.<br />

Das Ergebnis isteine um ein Vielfaches kleinere<br />

Datei, die fast genau so gut klingt wie das<br />

Original.<br />

FLEXIBEL EINSETZBAR<br />

Im Gegensatz zum Red-Book-Standard sind<br />

<strong>MP3</strong>-Dateiformate hochflexibel und können für<br />

verschiedene Einsatzzwecke angepasst werden.<br />

So erfordert das Aufzeichnen einer<br />

Erzählung beispielsweise weniger Daten als die<br />

Aufnahme eines vielstimmigen Chorgesangs –<br />

mit <strong>MP3</strong> ist dies möglich. Der Schlüsselfaktor<br />

ist auch hier die Bitrate. Ein paar weitere<br />

Zahlen …<br />

Eine typische <strong>MP3</strong>-Datei wirdmit einer Bitrate<br />

von 128 Kbit per Sekunde (Kbps) kodiert. Die<br />

Gesamtgröße bei einer MinuteMusik errechnet<br />

sich daher aus 128.000 Bits x 60 Sekunden und<br />

ergibt weniger als ein Megabyte. Stellen Sie den<br />

<strong>MP3</strong>-Kodierer auf eine höhereBitrateein – zum<br />

Beispiel 192 Kbps –ist eine weniger verlustbehaftete<br />

und daher originalgetreuere Wiedergabe<br />

möglich. Das Ergebnis ist allerdings auch eine<br />

größere Datei: Mit 192 Kbps beansprucht eine<br />

MinuteMusik ungefähr 1,4MByte Speicherplatz.<br />

Wenn Sie die Bitrateauf 256 Kbps erhöhen,<br />

beträgt die Dateigröße 1,8 MBytefür die Minute,<br />

aber jetzt istdie Aufnahmequalität im Allgemeinen<br />

gleichwertig zur CD. Im Gegenzug können<br />

Sie eine <strong>MP3</strong>-Dateiaber mit 64Kbps (oder sogar

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