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PORR-NACHRICHTEN . 155-2009 - Porr Suisse AG

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Gleistragplattenmanipulator<br />

rost abgetragen, auf die für den Abtransport bereitgestellten<br />

Waggons getrennt in Schienen und Schwellen<br />

verladen, und die davor stehenden Abraumwaggons<br />

über ein Förderband wahlweise mit dem Gleisschotter-<br />

oder Felsabtrag beschickt werden.<br />

Die Übergabe des Abtragmaterials auf das Förderband<br />

der GAM erfolgt durch einen ITC 112, der eigentliche<br />

Abtrag der Felssohle erfolgt mittels eines ITC 320.<br />

Der Betontransport des Ausgleichs- und Vergussbetons<br />

für das Untergießen der Gleistragplatten der<br />

Festen Fahrbahn erfolgt über waggonverladene Fahrmischer<br />

in Zugspausen über das Betriebsgleis und für<br />

die Randwegherstellung über das Arbeitsgleis auf der<br />

fertig gestellten Festen Fahrbahn.<br />

Da eine Zwischenlagerung von Materialien im Tunnel<br />

nicht zulässig ist, müssen sämtliche Arbeitsmittel wie<br />

auch die Gleistragplatten nach dem just-in-time-Prinzip<br />

zur Einbaustelle geliefert und verlegt werden. Für das<br />

Umladen und die Übergabe der waggonverladenen<br />

Gleistragplatten an der Arbeitsstelle wurde eigens der<br />

„Gleistragplattenmanipulator“ auf der Baustelle konzipiert<br />

und durch die eigene Werkstätte gefertigt.<br />

Baustellenversorgung<br />

Für den reibungslosen Ablauf der Logistik sowie für die<br />

Sicherheit auf der Baustelle war es unabdingbar, eine<br />

Kommunikation zwischen Tunnel, Bahnhof und Baubüro<br />

in Form einer vierkanaligen Baustellenfunkanlage<br />

aufzubauen. Hierfür wurde eigens über die gesamte<br />

Tunnellänge ein „strahlendes Kabel“ verlegt.<br />

Für den schadstoffarmen Elektrobetrieb der Baugeräte<br />

wurde zudem über die gesamte Tunnellänge ein 10 kV<br />

Hochspannungskabel und für den Bauwasserbedarf<br />

eine ebenso lange Wasserleitung verlegt.<br />

Bewetterung<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Bewetterung<br />

im Arlbergbahntunnel gelegt. Die Bewetterung hat zwei<br />

Funktionen:<br />

• Reduzierung der Staubbelastung, insbesondere bei<br />

Spritzarbeiten<br />

16<br />

Fotos: <strong>PORR</strong>-Archiv<br />

Entstaubungsanlage am Arbeitszug installiert<br />

• Vermeidung von Sichtweitenproblemen beim Bahnbetrieb<br />

Um alle gesetzlichen Grenzwerte (MAK-Werte) und<br />

bahnbetrieblichen Auflagen (wie Sichtweite) einhalten<br />

zu können, kommen zwei verschiedene Bewetterungssysteme<br />

zum Einsatz:<br />

Drückende Bewetterung<br />

Aufgrund der wetterscheidenden Wirkung des Arlbergs<br />

treten natürliche Strömungsgeschwindigkeiten (in beiden<br />

Richtungen je nach Wetterlage) im Durchschnitt<br />

von 0,5 bis 1 m pro Sekunde auf. Als Maximalwerte<br />

wurden auch schon bis 2,5 m pro Sekunde gemessen.<br />

Diese natürliche Grundströmung wird verstärkt durch<br />

zwei Korfmann-Lüfter Al 17 mit Frequenzumformer und<br />

einer Leistung von je 250 kW die in den bereits fertig<br />

gestellten Querschlägen positioniert sind. Zuvor waren<br />

die Lüfter auf einem eigenen Bauzug situiert. Die oftmals<br />

wechselnde Strömungsrichtung erfordert die Lüfter<br />

funkgesteuert zu regeln, sodass jeweils der Lüfter in<br />

Richtung der natürlichen Grundströmung im Betrieb<br />

steht. Hierbei können je nach Lüfterleistung Strömungsgeschwindigkeiten<br />

bis 3 m pro Sekunde im Tunnel<br />

auftreten.<br />

Saugende Bewetterung<br />

Auf jedem Bauzug mit Spritzarbeiten sind Entstaubungsanlagen<br />

mit einer Leistung von 600 m³ pro Minute<br />

im Einsatz. Durch Abschottung der Arbeitsstelle und<br />

gezielte Absaugung kann der anfallende Staub gezielt<br />

abgesaugt werden.<br />

ARBEITEN DER PHASE 2A<br />

Die ursprüngliche Planung sah vor, die Arbeiten des<br />

Querstollenvortriebes, der Lichtraumaufweitung und<br />

der Mauerwerkssanierung parallel durchzuführen, was<br />

jedoch durch das Hochwasserereignis im Sommer<br />

2005 zunichte gemacht wurde. Die Unwetterkatastrophe<br />

führte zu einer dreimonatigen Totalsperre des<br />

Bahnbetriebes und dadurch zu einer Änderung des<br />

<strong>PORR</strong>-<strong>NACHRICHTEN</strong> . <strong>155</strong>-<strong>2009</strong>

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