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PORR-NACHRICHTEN . 155-2009 - Porr Suisse AG

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SANIERUNG DER ÖBB DONAUBRÜCKE TULLN<br />

Dipl.-Ing. (FH) Günther Klinger<br />

EINLEITUNG<br />

Im Zuge der Reaktivierung der Tullner Westschleife<br />

muss die Eisenbahnbrücke Tulln, die bereits 1875 erbaut<br />

wurde, saniert bzw. erneuert werden. Die ÖBB<br />

Infrastruktur Bau <strong>AG</strong> beauftragte am 10.06.2008 die<br />

ARGE Donaubrücke Tulln, unter der technischen Federführung<br />

der <strong>Porr</strong> Technobau und Umwelt <strong>AG</strong>, mit<br />

der Durchführung der Arbeiten.<br />

Die beauftragten Arbeiten untergliedern sich in zwei<br />

große Bereiche, einerseits die Arbeiten des Ingenieurbaues<br />

und andererseits die Stahlbauarbeiten. Erstere<br />

untergliedern sich weiter in folgende Ausführungsbereiche:<br />

Wasserbau<br />

• Ausbau des bestehenden Kolkschutzes<br />

• Einbau des neuen Kolkschutzes<br />

Spezialtiefbau<br />

• Herstellen der Spundwandkästen<br />

• DSV-Arbeiten<br />

• Micropfahl-Fundierung<br />

Betonbau<br />

• Pfeilerertüchtigung<br />

• Stahlbetonarbeiten am neu zu errichtenden Stahltragwerk<br />

Die Arbeiten im Bereich Stahlbau untergliedern sich<br />

ebenfalls in folgende Ausführungsbereiche:<br />

• Vorfertigung des neuen Brückentragwerkes<br />

• Demontage des alten Stahltragwerkes<br />

• Montage des neuen Stahltragwerkes<br />

Der Baubeginn war am 7. Juli 2008 und die gesamten<br />

Bauarbeiten sind bis Ende Dezember <strong>2009</strong> abzuschließen.<br />

Das Auftragsvolumen beträgt rund EUR 44,35 Mio.<br />

VERSORGUNG DER BAUSTELLE<br />

Die Eisenbahnbrücke Tulln, mit einer Gesamtlänge von<br />

440 m, liegt im Stauraum des Donaukraftwerkes Greifenstein.<br />

Die Ertüchtigung der vier Brückenpfeiler kann nur über<br />

den Wasserweg erfolgen. Da es im Nahbereich der Donaubrücke<br />

keine geeigneten Schiffanlegestellen gibt, an<br />

denen Gerätschaft, Material und Personal auf die Schiffe<br />

gelangen, wird am nördlichen Donauufer eine Schiffanlegestelle<br />

mit Verladerampe neu errichtet und eine<br />

ausreichend große Baustelleneinrichtungsfläche für die<br />

Vormontage des neuen Brückentragwerkes im schmalen<br />

Uferbereich der Donau hergestellt. Hierfür werden<br />

entlang dem nördlichen Donauufer auf einer Gesamtlänge<br />

von 350 m insgesamt 5.300 m² Spundbohlen,<br />

sowie 2.300 m Ankerstangen und 1.200 m Stahlprofile<br />

(U300, U400) für die Totmannverankerung verbaut.<br />

Für die Arbeiten an den Pfeilern kommen Deckschuten<br />

(Länge bis 54 m; Breite bis 11 m; Tragkraft bis 950 t)<br />

mit Stelzen (Stelzenlänge bis 15 m), als auch selbst<br />

Fotos: <strong>PORR</strong>-Arichiv<br />

Herstellung von 90 Meter Spundwand am nördlichen Donauufer<br />

für die Schiffsanlegestelle<br />

fahrende Deckschuten mit Stelzen zum Einsatz. Dies ist<br />

notwendig, da die Donau im Pfeilerbereich eine Wassertiefe<br />

von bis zu elf Meter aufweist und eine direkte<br />

Verheftung der Schwimmeinheiten an den Brückenpfeiler<br />

nur sehr eingeschränkt möglich ist. Zum Manövrieren<br />

der Deckschuten werden zwei Schubschiffe mit einer<br />

Leistung 520 kW sowie 1.000 kW eingesetzt.<br />

Zeitgleich zur Pfeilerertüchtigung wird am Donauufer<br />

das neue Stahltragwerk in zwei Teilen von je 180 m<br />

Länge mit einem Gesamtgewicht von 3.600 t vorgefertigt.<br />

Im Zuge der Spundwandarbeiten am nördlichen<br />

Ufer werden zwei Verschubbahnen, die 20 m in die Donau<br />

ragen, errichtet, die für das Verladen der neuen<br />

Tragwerke auf Schwerlastponton benötigt werden.<br />

PFEILERERTÜCHTIGUNG<br />

KOLKSCHUTZAUSTAUSCH<br />

Für die Verbreiterung der Brückenpfeiler muss der bestehende,<br />

schwere Kolkschutz (Steingewicht bis zu 7 t)<br />

ausgebaut und durch düs- und rammfähiges Material<br />

ersetzt werden. Aus vertraglichen Auflagen, sowie Auflagen<br />

des wasserrechtlichen Bescheides dürfen an maximal<br />

zwei Pfeilern zeitgleich Wasserbauarbeiten durchgeführt<br />

werden. Der Kolkschutzaustausch je Pfeiler hat<br />

in Abschnitten zu erfolgen, um im Falle eines Hochwasserereignisses<br />

die Standsicherheit der Straßen- und Ei-<br />

Fertiggestellte Schiffsanlegestelle im Jänner <strong>2009</strong><br />

<strong>PORR</strong>-<strong>NACHRICHTEN</strong> . <strong>155</strong>-<strong>2009</strong> 81

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