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PORR-NACHRICHTEN . 155-2009 - Porr Suisse AG

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NEUBAU „GROSSE<br />

OLYMPIA-SKISPRUNG-<br />

SCHANZE“ GARMISCH-<br />

PARTEN KIRCHEN<br />

(BAYERN)<br />

Dipl.-Ing. Alexander Bertsch,<br />

Dipl.-Ing. Stefan Plankensteiner<br />

PROJEKT<br />

Die Olympia-Skisprungschanze in Garmisch-Partenkirchen<br />

zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten<br />

Schanzen der Welt, schließlich findet dort seit 55 Jahren<br />

das Neujahrsspringen im Rahmen der internationalen<br />

Vierschanzentournee statt. Um den strengen Auflagen<br />

des Internationalen Ski-Verbandes FIS zukünftig<br />

gerecht zu werden, war es für die Marktgemeinde<br />

Garmisch-Partenkirchen notwendig, die bestehende,<br />

nicht mehr den Richtlinien entsprechende Sprungschanze<br />

durch eine neue, moderne Anlage zu ersetzen.<br />

In einem europaweit im Oktober 2006 ausgeschriebenen<br />

Architektenwettbewerb zum Neubau der<br />

großen Olympia-Skisprungschanze (Kritischer Punkt<br />

bei 125 m) und des Sprungrichterturms ging eine deutsche<br />

Planungsgemeinschaft als Sieger hervor. Ihr Projekt<br />

beinhaltete<br />

• eine ca. 100 m lange „futuristisch anmutende“ Stahlkonstruktion<br />

als Anlaufbauwerk mit Schanzentisch,<br />

welches am Ende des Schanzenkopfes bei einer<br />

Höhe von ca. 45 m insgesamt ca. 60 m frei auskragt.<br />

• eine so genannte „Aufsprungbrücke“ mit einer Gesamtlänge<br />

von ca. 110 m in bogenförmiger Stahlbeton-Verbundbauweise,<br />

gegründet auf einem Widerlager<br />

„oben“, einem schräg im Hang (mit einer Neigung<br />

von ca. 35°) verlaufenden Widerlager „unten“ und<br />

zahlreichen Einzelfundamenten.<br />

Baubeginn, Erdarbeiten am Aufsprunghang<br />

Foto: Bertsch<br />

Fertige Anlage<br />

• weiters das ca. 30 m kühn aus dem Hang ragende<br />

Sprungrichtergebäude.<br />

• den in einer Neigung von maximal 38° zu betonierende<br />

Aufsprunghügel, mit insgesamt ca. 2.500 m² Fläche.<br />

• als Infrastrukturbereich das sogenannte Schanzentischgebäude<br />

mit einem Kellergeschoss in Stahlbetonbauweise.<br />

GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK<br />

Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurde auch der Wintertourismus<br />

in Garmisch und Partenkirchen immer<br />

wichtiger. Schon für die Wintersportfeste des Akademischen<br />

Skiklubs München ab 1902 errichtete man<br />

Schneeschanzen am Gudiberg und am Kochelberg.<br />

Das erste internationale Neujahrsskipringen fand 1922<br />

am Gudiberg statt. Da Deutschland nach dem 1. Weltkrieg<br />

an olympischen Spielen nicht teilnehmen durfte,<br />

veranstaltete es seine eigenen „Olympiaden“, wie die<br />

„Ersten Deutschen Winterkampfspiele 1922“ in Garmisch<br />

und Partenkirchen auch bezeichnet wurden.<br />

Zum Weihnachtsspringen 1922 wurde in Erinnerung an<br />

diese, die Gudibergschanze in „Olympiaschanze am<br />

Gudiberg“ umgetauft. Nachdem Garmisch-Partenkirchen<br />

im Jahre 1933 die „IV. Olympischen Winterspiele“<br />

zugesprochen bekommen hatte, wurden die neuen<br />

Anlagen (kleine Olympia-Schanze sowie das Olympia-<br />

Skistadion) gebaut. Es wurde ein 43 m hoher und 5 m<br />

breiter Anlaufturm, der zu dem 12 m breiten Schanzentisch<br />

führt, errichtet. Der Anlaufturm war eine auf Betonfundamenten<br />

errichtete Holzkonstruktion. Der kriti-<br />

64 <strong>PORR</strong>-<strong>NACHRICHTEN</strong> . <strong>155</strong>-<strong>2009</strong><br />

Foto: Bertsch

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